Obwohl die Frauenerwerbstätigkeit ständig steigt, sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Dies wird durch Untersuchungen belegt, die den prozentualen Anteil der Frauen in hierarchisch höheren Positionen eruierten. Das Institut für Wirtschaft in Köln stellte fest, daß der Weg in die Chefetagen für Frauen noch immer steinig ist. Nach deren Ermittlungen sind es in Deutschland derzeit lediglich 3,7 Prozent Frauen, die den Aufstieg in eine Führungsposition geschafft haben, obwohl die Zahl der beschäftigten Akademikerinnen in den letzten 20 Jahren von einer Viertelmillion auf 1,5 Millionen gestiegen ist.
Ein Grund für die Unterrepäsentanz von Frauen in Führungspositionen ist das Schwangerschaftsrisiko und die damit verbundenen Auswirkungen durch das MuSchG auf das Arbeitsverhältnis. Aus ökonomischer Betrachtung stellen Frauen im gebärfähigen Alter permanent einen potentiellen Kostenfaktor dar. Die aufgrund einer eintretenden Mutterschaft entstehen Ausfallzeiten werden deshalb in die Kosten-/Nutzen-Analyse von Frauen einbezogen. Schon allein die Gebärfähigkeit ist ein Grund dafür, Frauen eine untergeordnete Rolle zu geben bzw. eine Förderung zu unterlassen, und zwar in Unabhängigkeit davon, ob sie eine Mutterschaft anstreben. Aus Unternehmersicht ist dies ein ökonomisch rationales Verhalten, denn es kann kein Einfluß darauf genommen werden, ob und wann eine Frau Kinder haben möchte. Für die Unternehmen entsteht so ein erhöhtes Fehlinvestitionsrisiko, das aufgrund einer jahrelangen Förderung speziell bei Führungskräften sehr hoch ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- MuSchG: Inhalt, Auswirkungen und Änderungsansätze
- Kündigungsschutz
- Folgeabschätzung
- Mutterschaftsgeld
- Folgenabschätzung und Änderungsansätze
- Schutzfristen vor und nach der Geburt
- Folgenabschätzung und Änderungsansätze
- Beschäftigungsverbot
- Schwangerschaftbedingte Freistellungen
- Folgen und Änderungsansatz
- Kündigungsschutz
- Abschaffung des MuSchG
- Möglichkeit des freien Vertragsabschlusses
- Freier Vertragsabschluß hinsichtlich des Kündigungsschutzes
- Freier Vertragsabschluß hinsichtlich des Mutterschaftsgeldes
- Folgenabschätzung der Abschlußfreiheit
- Unmöglichkeit des freien Vertragsabschlusses hinsichtlich der Schutzfristen, der Beschäftigungsverbote und der Freistellungen
- Schlußbetrachtung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die möglichen Hemmnisse, die durch das MuSchG für die Einstellung und Förderung von Frauen in Führungspositionen entstehen. Die Analyse beleuchtet die Auswirkungen des Mutterschutzgesetzes auf das Arbeitsverhältnis und betrachtet die Folgen für Unternehmen und Frauen. Sie diskutiert auch die Möglichkeit eines freien Vertragsabschlusses als Alternative zum MuSchG.
- Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
- Auswirkungen des MuSchG auf das Arbeitsverhältnis
- Kosten- und Nutzenanalyse von Frauen im gebärfähigen Alter
- Mögliche Hemmnisse für die Einstellung und Förderung von Frauen
- Alternativen zum MuSchG
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Sie argumentiert, dass das MuSchG ein wesentlicher Faktor für diese Diskriminierung ist, da es Unternehmen ökonomisch rational erscheinen lässt, Frauen aufgrund ihres Schwangerschaftsrisikos eine untergeordnete Rolle zuzuweisen.
- MuSchG: Inhalt, Auswirkungen und Änderungsansätze: Dieses Kapitel beleuchtet die zentralen Inhalte des MuSchG und dessen Auswirkungen auf das Arbeitsverhältnis. Es analysiert die Schutzbestimmungen des Gesetzes, darunter Kündigungsschutz, Mutterschaftsgeld, Schutzfristen und Beschäftigungsverbote, sowie die damit verbundenen Folgen für Frauen und Unternehmen. Es werden zudem Änderungsansätze diskutiert, die das MuSchG möglicherweise weniger problematisch für die Karriereentwicklung von Frauen gestalten könnten.
- Abschaffung des MuSchG: Dieses Kapitel untersucht die Möglichkeit, das MuSchG vollständig abzuschaffen. Es argumentiert, dass die Abschaffung des Gesetzes zu einer stärkeren Gleichstellung von Frauen führen könnte, da Unternehmen nicht mehr in der Lage wären, Frauen aufgrund ihres Schwangerschaftsrisikos zu benachteiligen.
- Möglichkeit des freien Vertragsabschlusses: In diesem Kapitel wird die Idee eines freien Vertragsabschlusses als Alternative zum MuSchG diskutiert. Es wird analysiert, ob und inwieweit Frauen durch einen freien Vertragsschutz im Bereich des Kündigungsschutzes und des Mutterschaftsgeldes besser gestellt wären. Zudem werden die Folgen eines freien Vertragsabschlusses für beide Seiten des Arbeitsverhältnisses betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenbereiche Mutterschutzgesetz (MuSchG), Frauen in Führungspositionen, Unterrepräsentanz, Kündigungsschutz, Mutterschaftsgeld, Beschäftigungsverbot, Freistellungen, Kosten-Nutzen-Analyse, Diskriminierung, Gleichstellung, freier Vertragsabschluss.
- Arbeit zitieren
- Claudia Meyer (Autor:in), 2000, Führungspositionen: Analyse möglicher Hemmnisse für die Einstellung und Förderung von Frauen durch MuSchG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8573