0. Einleitung
Die Reaktionen der sogenannten islamischen Welt auf die Mohammed-Karikaturen der dänischen Tageszeitung „Jyllands-Posten“, die im Herbst letzten Jahres veröffentlicht wurden, gehörten in den ersten Wochen diesen Jahres zu den wichtigsten Themen der deutschen Zeitungen. Fotos von brennenden Flaggen und Puppen, wutentbrannte Gesichter, Beschreibungen von terroristischen islamischen Gruppierungen und Umfragen mit Titeln wie „Jeder Dritte hat Angst vor dem Islam“ wurden dem Leser präsentiert. Das Resultat solcher Darstellungen sind Skepsis, Ablehnung, Vorurteile bis hin zur Entstehung beziehungsweise Verstärkung von Feindbildern.
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich in erster Linie mit dem sozialpsychologischen Terminus Feindbild. So beinhaltet der erste Teil der Arbeit eine ausführliche Grundlagenklärung des Begriffes. Dabei werden neben einer Definition, die Voraussetzungen zur Entstehung von Feindbildern und somit auch die sozialpsychologischen Termini Stereotype und Vorurteile dargestellt.
Anschließend wird in Ansätzen skizziert, ob und inwieweit in den letzten Jahren in Deutschland vom Islam als Feindbild gesprochen wurde. Der letzte Teil der Hausarbeit beschäftigt sich mit der Darstellung des Islams anlässlich der Karikaturendebatte in den deutschen Printmedien. Für diese Untersuchung wird jeweils ein Beitrag aus den überregionalen Wochenzeitungen „Die Zeit“ und „Stern“ verwendet. Die Auswahl dieser Zeitungen beruht auf dem unterschiedlichen Leserpublikum („Boulevardzeitung“ vs. „seriöse Zeitung“, illustrierende Zeitung vs. textorientierte Zeitung, unterschiedliche politische Ausrichtung, etc.). Bei der Analyse werden die Darstellungsformen der Problematik unter Einbeziehung der oben genannten theoretischen Grundlagen untersucht.
Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, ob bei der Darstellung in den aktuellen deutschen Medien tatsächlich von einem Feindbild Islam gesprochen werden kann. Die Printmedien haben im Zeitalter des Fernsehens und des Internets einen entscheidenden Einfluss auf die Herausbildung und Vertiefung von Meinungen, Denkweisen und den daraus resultierenden Vorurteilen und Stereotypen bis eben hin zu Feindbildern, welche in einer modernen globalisierten Welt abgebaut und nicht vertieft werden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Der sozialpsychologische Terminus Feindbild.
- 1.1 Definition des Terminus Feindbild
- 1.2 Zur Entstehung eines Feindbildes.
- 1.2.1 Voraussetzungen zur Entstehung eines Feindbildes
- 1.2.2 Die Entstehung eines Feindbildes
- 2. Feindbild Islam in Deutschland?
- 2.1 Voraussetzungen
- 2.2 Feinbild Islam
- 3. Darstellung des Islam in deutschen Zeitungen anlässlich der Karikaturendebatte im Januar 2006.
- 3.1 Die Karikaturendebatte im Januar 2006.
- 3.2 Darstellung in deutschen Printmedien
- 3.2.1 Wochenzeitung „Die Zeit“ vom 09.02.2006.
- 3.2.2 Wochenzeitung „Stern“ vom 09.02.2006.
- 4. Zusammenfassung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem sozialpsychologischen Terminus Feindbild und untersucht, ob und inwieweit dieser Begriff in Bezug auf den Islam in Deutschland angewendet werden kann. Die Arbeit analysiert die Entstehung und Struktur von Feindbildern und betrachtet die Darstellung des Islams in deutschen Printmedien im Kontext der Karikaturendebatte von 2006.
- Definition und Entstehung des Terminus Feindbild
- Die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in der Bildung von Feindbildern
- Die Debatte um das Feindbild Islam in Deutschland
- Analyse der Darstellung des Islams in deutschen Printmedien im Kontext der Karikaturendebatte von 2006
- Beurteilung, ob die Darstellung des Islams in den Medien tatsächlich von einem Feindbild spricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Das Kapitel bietet eine Definition des Terminus "Feindbild" aus sozialpsychologischer Perspektive. Es beleuchtet die Entstehung von Feindbildern und die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen in diesem Zusammenhang.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel untersucht, ob in den letzten Jahren in Deutschland von einem Feindbild Islam gesprochen werden kann. Es beleuchtet die Voraussetzungen und den Kontext für die Entstehung eines solchen Feindbildes.
- Kapitel 3: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Darstellung des Islams in deutschen Printmedien im Januar 2006 im Kontext der Karikaturendebatte. Es analysiert die Darstellungsformen in zwei überregionalen Wochenzeitungen, "Die Zeit" und "Stern", und untersucht, ob die gewählten Darstellungsformen auf ein Feindbild schließen lassen.
Schlüsselwörter
Feindbild, Islam, Karikaturendebatte, Stereotype, Vorurteile, Printmedien, "Die Zeit", "Stern", Sozialpsychologie, Intergruppenverhalten, Medienwirkung, Globale Gesellschaft.
- Quote paper
- Michael Dathe (Author), 2006, Feindbild Islam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85796