Anliegen: Vor dem Hintergrund biopsychosozialer Faktoren, die für die Phänomene der Alkoholabhängigkeit und der Depression in ihrer Entstehung und ihrem Verlauf ausschlaggebend sein können, sollen biologische, psychische und soziale Bedeutungen abgeklärt werden. Daneben soll der komplexe Zusammenhang zwischen Alkoholabhängigkeit und Depression dargestellt werden. Eine multidisziplinäre Sichtweise stellt die Phänomene dar, vergleicht sie und bringt diese miteinander in Verbindung. Dabei wird die Bedeutung der Lebensbewältigung im Alltag hervorgehoben, der als Schnittstelle der subjektiven Erfahrungs- und Bewältigungsmuster mit den sie bedingenden „objektiven“ gesellschaftlichen Strukturen verstanden wird. Somit wird der gesellschaftliche Ort für diese Phänomene aufgeschlossen, um diese speziellen Verhaltensweisen zu verstehen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Alkoholabhängigkeit und Depression sind Bewältigungsstrategien, die sich wechselseitig beeinflussen können. Diese Phänomene können als Anpassungsverhalten an anomische Verhältnisse betrachtet werden. Durch ein Ungleichgewicht individueller und sozialer Ressourcen kann es zu einer psychosozialen Missbalance kommen, die Menschen mit allen Mitteln ausgleichen wollen, sei es durch riskanten Alkoholgebrauch und/oder depressiven Verhaltensweisen. Für die Entstehung und den Verlauf dieser Phänomene und somit auch für Hilfs- und Versorgungssysteme sind soziale Faktoren ausschlaggebend.
Schlüsselwörter: Lebensbewältigung - Risikogesellschaft - Alltag - nicht gelingender Alkoholgebrauch - Depression
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Nicht gelingender Alkoholgebrauch
- 1.1 Begriffsklärungen
- 1.1.1 Alkoholismus/Alkoholabhängigkeit
- 1.1.2 Sucht
- 1.1.3 Nicht gelingender Alkoholgebrauch
- 1.2 Erklärungsansätze und Typologien
- 1.2.1 Genetische Dispositionen
- 1.2.2 Biologische Modelle
- 1.2.3 Psychologische Erklärungsmodelle
- 1.2.4 Klinische Sozialarbeit
- 1.2.5 Typologien und Verlaufsformen
- 1.3 Gesellschaft und Alkohol
- 2. Depressive Bewältigungsstrategien
- 2.1 Begriffsklärungen
- 2.1.1 Depression/depressive Störung
- 2.1.2 Depressive Episode
- 2.1.3 Major Depression
- 2.1.4 Depressive Bewältigungsstrategien
- 2.2 Erklärungsansätze und Verlaufsformen
- 2.2.1 Biologische Erklärungsansätze
- 2.2.2 Psychologische Erklärungsansätze
- 2.3 Depressive Bewältigungsstrategien und Gesellschaft
- 3. Das Verhältnis von Alkoholgebrauch und depressiven Bewältigungsstrategien
- 3.1 Zusammenhang beider Phänomene
- 3.2 Die Rolle der Gesellschaft
- 4. Perspektiven der Sozialen Arbeit
- 4.1 Kritik am Krankheitskonzept
- 4.2 Professionelle Handlungsstrategien
- 4.2.1 Prävention
- 4.2.2 Repression
- 4.2.3 Therapie und Überlebenshilfe
- 4.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen „nicht gelingendem Alkoholgebrauch“ und „depressiven Bewältigungsstrategien“ vor dem Hintergrund biopsychosozialer Faktoren. Sie beleuchtet die biologischen, psychischen und sozialen Bedeutungen dieser Phänomene und untersucht deren komplexes Wechselverhältnis. Die multidisziplinäre Sichtweise der Arbeit stellt die beiden Phänomene dar, vergleicht sie und zeigt ihre Verbindungen auf. Dabei wird die Bedeutung der Lebensbewältigung im Alltag hervorgehoben, der als Schnittstelle zwischen subjektiven Erfahrungen und „objektiven“ gesellschaftlichen Strukturen verstanden wird. Die Arbeit möchte den gesellschaftlichen Ort dieser Phänomene aufschließen, um spezielle Verhaltensweisen zu verstehen.
- Die Bedeutung biopsychosozialer Faktoren für die Entstehung und den Verlauf von Alkoholabhängigkeit und Depression.
- Das komplexe Verhältnis zwischen Alkoholabhängigkeit und Depression als gegenseitige Bewältigungsstrategien.
- Die Rolle der Lebensbewältigung im Alltag als Schnittstelle zwischen individuellen Erfahrungen und gesellschaftlichen Strukturen.
- Der gesellschaftliche Kontext und die Bedeutung sozialer Faktoren für die Entstehung und den Verlauf der beiden Phänomene.
- Die Bedeutung der multidisziplinären Sichtweise für das Verständnis und die Behandlung von Alkoholabhängigkeit und Depression.
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 0. Einleitung: Die Einleitung stellt die beiden Phänomene „nicht gelingender Alkoholgebrauch“ und „depressive Bewältigungsstrategien“ vor und setzt sie in einen theoretischen Zusammenhang. Sie betont die Bedeutung der Alltags- und Lebensweltorientierung und die Notwendigkeit einer multidisziplinären Betrachtungsweise.
- Kapitel 1. Nicht gelingender Alkoholgebrauch: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Phänomen des nicht gelingenden Alkoholgebrauchs. Es definiert die Begriffe Alkoholismus, Alkoholabhängigkeit und Sucht und erläutert verschiedene Erklärungsansätze, darunter genetische Dispositionen, biologische Modelle, psychologische Erklärungsmodelle und die klinische Sozialarbeit. Das Kapitel stellt außerdem verschiedene Typologien und Verlaufsformen des nicht gelingenden Alkoholgebrauchs vor.
- Kapitel 2. Depressive Bewältigungsstrategien: Dieses Kapitel befasst sich mit depressiven Bewältigungsstrategien. Es definiert die Begriffe Depression, depressive Störung, depressive Episode und Major Depression sowie die verschiedenen Arten depressiver Bewältigungsstrategien. Es werden biologische und psychologische Erklärungsansätze vorgestellt, und die Bedeutung der Gesellschaft für das Verständnis depressiver Bewältigungsstrategien wird beleuchtet.
- Kapitel 3. Das Verhältnis von Alkoholgebrauch und depressiven Bewältigungsstrategien: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen nicht gelingendem Alkoholgebrauch und depressiven Bewältigungsstrategien. Es beleuchtet die wechselseitige Beeinflussung beider Phänomene und die Rolle der Gesellschaft bei ihrer Entstehung.
- Kapitel 4. Perspektiven der Sozialen Arbeit: Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Sozialen Arbeit im Umgang mit Alkoholabhängigkeit und Depression. Es kritisiert das Krankheitskonzept, stellt professionelle Handlungsstrategien wie Prävention, Repression und Therapie vor und gibt einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themenfelder Lebensbewältigung, Risikogesellschaft, Alltag, nicht gelingender Alkoholgebrauch und Depression. Sie beleuchtet die verschiedenen Facetten dieser Themen und ihre Verbindungen zueinander. Wichtige Konzepte sind die biopsychosoziale Betrachtungsweise, die multidisziplinäre Perspektive, das Konzept der Lebensbewältigung, die Rolle der Gesellschaft und die Bedeutung der Sozialen Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Mag. (FH) Wolfgang Grabler (Autor:in), 2007, "Komplexe Dynamiken" - Nicht gelingender Alkoholgebrauch und depressive Bewältigungsstrategien im Spiegel unterschiedlicher Disziplinen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85819