1 Einleitung
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Kapitel zwei enthält eine ausführliche Charakterisierung Kommissar Matthäis. Ausgehend von Peter Nussers „Elementen[n] und Strukturen des idealtypischen Detektivromans“ sollen die Merkmale der Gestalt eines „typischen“ Detektivs sowie seine Arbeitsweise mit denen von Matthäi verglichen werden. Die Charakterisierung erfolgt über das äußere Erscheinungsbild und Verhalten des Kommissars, seine soziale Situation und sein psychisches Verhalten. Unter Einbeziehung seiner Mitarbeiter wird zudem erörtert, inwiefern Matthäi dem Bild eines isolierten Ermittlers entspricht. Matthäis Weg vom Genie zum Wahnsinnigen wird dargelegt und begründet. Auch die Methoden und das Verfahren des Kommissars werden dahingehend charakterisiert. Verglichen wird der Matthäi des Romans dabei mit der Darstellung Heinz Rühmanns als Kommissar Matthäi in Es geschah am hellichten Tag. Es soll erörtert werden, inwiefern die beiden Kommissare sich bei ihrer Suche nach einem Mörder sowohl in ihrer Arbeitsweise als auch in ihrem Verhalten gleichen bzw. unterscheiden.
In Kapitel drei wird Matthäis Weg vom Genie zum Wahnsinnigen unter dem Einfluss des Unberechenbaren beschrieben. Die Bedeutung des Zufalls als unberechenbare Größe in der Arbeit eines Detektivs wird eruiert, das Scheitern Matthäis an seiner Weigerung, das Absurde in seine Ermittlungen miteinzuberechnen, nachvollzogen. Anhand der „21 Punkte zu den >Physikern<“ sollen die Auswirkungen des Zufalls nicht nur auf den rationalen Detektiv, sondern auch auf den gesamten Handlungsverlauf geschildert werden.
Kapitel vier befasst sich mit der Frage, ob es möglich ist, dass ein Detektivroman - vor allem für die zentrale Figur - derart endet. Dürrenmatts Konzept vom Zufall wird beschrieben, die Frage, ob die Rahmenhandlung und das damit verbundene Happyend durch die Aufklärung des Falles diesem Konzept entgegenstehen, wird gestellt. Die Dekonstruktion des Handlungsinhalts, bei gleichzeitigem, annäherndem Beibehalten der Struktur eines Kriminalromans, soll erläutert, das Vorliegen eines Requiems auf den Kriminalroman diesbezüglich eruiert werden. Die „aufklärerische Intention“ des Romans wird anhand Dürrenmatts Kritik an Schriftstellern „idealtypischer“ Kriminalromane sowie an der Verfilmung Es geschah am hellichten Tag beschrieben.
Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchungen noch einmal kurz zusammen, ein Bogen zurück wird geschlagen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakterisierung Kommissar Matthäis
- Merkmale der Gestalt - Vom Genie zum Wahnsinnigen...
- Die Arbeitsweise eines rationalen Detektivs..
- Der Apparat hinter Matthäi..
- Matthäi - Ein Logiker am Zufall gescheitert?
- Demontage des Detektivromans - „Das Versprechen“ als tatsächliches Requiem auf den Kriminalroman?
- Zusammenfassung..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Kommissar Matthäi aus Friedrich Dürrenmatts „Das Versprechen“ und untersucht seine Rolle als Detektivfigur im Kontext des klassischen Detektivromans. Die Arbeit analysiert die Charakterisierung des Kommissars, die Bedeutung des Zufalls in seinen Ermittlungen und die Frage, ob Dürrenmatts Roman ein Requiem auf den Kriminalroman darstellt.
- Charakterisierung des Kommissar Matthäi
- Der Einfluss des Zufalls auf den Detektiv und die Detektivarbeit
- Die Dekonstruktion des klassischen Detektivromans in „Das Versprechen“
- Die Frage nach einem „Requiem auf den Kriminalroman“
- Die Rolle des Kommissars Matthäi als typische Detektivfigur oder als Opfer einer Demontage des Genres
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Fragestellungen der Arbeit ein und erläutert den Fokus auf die Charakterisierung des Kommissars Matthäi, den Einfluss des Zufalls auf seine Ermittlungen und die mögliche Dekonstruktion des Kriminalromans in Dürrenmatts „Das Versprechen“.
Kapitel zwei widmet sich einer umfassenden Charakterisierung des Kommissars Matthäi. Es werden seine Merkmale, seine Arbeitsweise und die Beziehung zu seinen Mitarbeitern analysiert, wobei ein Vergleich mit dem „idealtypischen Detektivroman“ gezogen wird. Der Weg von Matthäis Genie zum Wahnsinnigen wird beleuchtet und ein Vergleich mit der Verfilmung „Es geschah am hellichten Tag“ gezogen.
In Kapitel drei wird der Einfluss des Zufalls auf Matthäis Ermittlungsarbeit untersucht. Das Scheitern des Kommissars an seiner Weigerung, das Absurde in seine Arbeit zu integrieren, wird beleuchtet. Die „21 Punkte zu den >Physikern<“ werden herangezogen, um die Auswirkungen des Zufalls auf den rationalen Detektiv und den Handlungsverlauf zu verdeutlichen.
Kapitel vier befasst sich mit der Frage, ob „Das Versprechen“ ein Requiem auf den Kriminalroman darstellt. Dürrenmatts Konzept vom Zufall wird analysiert und die Frage gestellt, ob das Happyend des Romans mit der Aufklärung des Falles diesem Konzept widerspricht. Die Dekonstruktion des Handlungsinhalts bei Beibehaltung der Struktur eines Kriminalromans wird untersucht, um das Vorliegen eines Requiems auf das Genre zu erörtern.
Das letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen und zieht einen Bogen zurück zu den einleitenden Fragestellungen.
Schlüsselwörter
Kommissar Matthäi, Friedrich Dürrenmatt, „Das Versprechen“, Detektivroman, Kriminalroman, Zufall, Dekonstruktion, Requiem, idealtypische Detektivfigur, „Es geschah am hellichten Tag“, „Die Physiker“
- Arbeit zitieren
- Claudia Braito (Autor:in), 2007, Dürrenmatts Kommissar Matthäi - Typische Detektivfigur oder Opfer einer literarischen Gattungs-Destruktion?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85885