In der folgenden Arbeit beschäftige ich mich mit dem Text „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ von Friedrich Nietzsche. Während die ersten drei Kapitel sich konkret mit dem genannten Text auseinandersetzen, versuche ich in den folgenden beiden Kapiteln die erhaltenen Gedanken fortzuführen und dadurch genauer zu erläutern. Die aus dem Text herausgearbeiteten Definitionen von Wahrheit und Wirklichkeit bilden die Grundlage für diese weiteren Ausführungen.
Im ersten Kapitel werde ich die Worte Wahrheit und Wirklichkeit mit dem Text „Ueber Wahrheit und Lüge“ definieren. Damit verbunden ist das Problem der Adäquatheit zwischen Sprache und Wirklichkeit. Außerdem wird in diesem Kapitel das logische Paradox erläutert, in das Nietzsche sich bei der sprachlichen Kritik von Sprache verfängt. Dieses Paradox wird uns im ganzen Text, ob erwähnt oder nicht, begleiten.
Nach der Kritik an sprachlicher Adäquatheit komme ich im zweiten Kapitel zum Vergleich von Traum und wacher, vernünftiger Wirklichkeit, wie er von Nietzsche im 2. Kapitel von „Ueber Wahrheit und Lüge“ beschrieben wird. Dieser Vergleich dient als Beispiel für den konventionellen Charakter von Wirklichkeit.
Im dritten Kapitel behandle ich Nietzsches Vergleich des „vernünftigen Menschen“, der nach sprachlichen Konventionen lebt und erlebt, mit dem „intuitiven Menschen“, der sich von vernünftigen Konventionen löst. Konkrete Beispiele für die beiden Arten scheinen mir der wissenschaftliche und der künstlerische Mensch zu geben.
Im vierten Kapitel gehe ich auf die vermeintliche Grundlage von Sprache, die menschliche Wahrnehmung ein, um Nietzsches Meinung über die Beschränktheit und Subjektivität menschlicher Wahrnehmung mit wissenschaftlichen Ergebnissen heutiger Zeit zu untermauern. Die Darstellungen wissenschaftlicher Forschungsergebnisse beziehen sich vor allem auf E. B. Goldstein. Das Problem mangelnder Adäquatheit von menschlicher Wirklichkeitsauffassung wird am Schluss des Kapitels noch mal diskutiert werden.
Im fünften Kapitel werden zwei Extreme des sprachlichen Metaphernreichtums dargestellt. Auf der einen Seite stehen unendlich viele Metaphern, auf der anderen Seite steht nur eine Metapher. Die sich daraus ergebenden Probleme, die die Möglichkeit von Kommunikation betreffen, werden erläutert und an Beispielen zu verdeutlichen versucht.
Das letzte Kapitel schließt die ganze Sache ab, indem es ihre Offenheit anerkennt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ÜBER WAHRHEIT UND WIRKLICHKEIT
- KONVENTIONELLER TRAUM
- SPRACHLICHER NUTZEN
- MENSCHLICHE WAHRNEHMUNG
- WEGE AUS DER SPRACHE
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Friedrich Nietzsches Text „Ueber Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne“ und untersucht die Frage nach der Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit. Die Arbeit zielt darauf ab, Nietzsches Kritik an der Adäquatheit von Sprache im Hinblick auf die Wirklichkeit zu analysieren und seine Argumentation über die Konventionalität von Wahrheit und Wirklichkeit zu verstehen.
- Definitionen von Wahrheit und Wirklichkeit bei Nietzsche
- Kritik an der Adäquatheit von Sprache und das logische Paradox
- Der Vergleich von Traum und wacher Wirklichkeit als Beispiel für die Konventionalität der Wirklichkeit
- Nietzsches Unterscheidung zwischen „vernünftigem“ und „intuitivem“ Menschen
- Die Rolle der menschlichen Wahrnehmung in der Konstruktion von Wirklichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt Nietzsches Text „Ueber Wahrheit und Lüge“ vor und skizziert die zentralen Fragestellungen und Ziele der Arbeit.
- Über Wahrheit und Wirklichkeit: Dieses Kapitel untersucht Nietzsches Definitionen von Wahrheit und Wirklichkeit, die auf der Idee der Nicht-Adäquatheit zwischen Sprache und Wirklichkeit basieren. Es beleuchtet das logische Paradox, das sich aus der Kritik an der Adäquatheit ergibt.
- Konventioneller Traum: Dieses Kapitel analysiert Nietzsches Vergleich von Traum und wacher Wirklichkeit, um die Konventionalität von Wirklichkeit zu verdeutlichen.
- Sprachlicher Nutzen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Nietzsches Unterscheidung zwischen dem „vernünftigen“ und dem „intuitiven“ Menschen als Beispiel für zwei verschiedene Formen des Umgangs mit Sprache.
- Menschliche Wahrnehmung: Dieses Kapitel untersucht die menschliche Wahrnehmung als vermeintliche Grundlage von Sprache und beleuchtet ihre Beschränktheit und Subjektivität.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Wahrheit, Wirklichkeit, Sprache, Konvention, Adäquatheit, Illusion, Paradox, Traum, Wahrnehmung, Subjektivität und Metapher. Die Arbeit untersucht, wie Sprache die Konstruktion von Wirklichkeit beeinflusst und welche Auswirkungen dies auf unser Verständnis von Wahrheit und Wirklichkeit hat.
- Arbeit zitieren
- Magister Henning Braun (Autor:in), 2004, Die formale Wirklichkeit von Sprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86051