Bundesweit beschäftigen Schülerinnen und Schüler, die ihrer Schulpflicht nicht nachkommen, Lehrkräfte, Schulleitung und Behörden. Die Hamburger Morgenpost brachte am 15. Oktober 2003 einen Artikel zu dem Thema mit dem Titel: „Polizei gegen Schwänzer? Die Zahl der registrierten Schul-Blaumacher hat sich verdoppelt.“ Laut des Artikels hat sich die Zahl der sogenannten Schulpflichtverletzungen in Hamburg fast verdoppelt: von 746 (Schuljahr 2001/2002) auf 1440 (Schuljahr 2002/2003) registrierter Fälle. Insgesamt existieren allerdings wenige empirische Befunde über den Umfang von Schulverweigerung. In den letzten 30 Jahren gab es zwar immer wieder Untersuchungen, allerdings stammen diese aus unterschiedlichen regionalen und schulischen Zusammenhängen, so dass schwer abschätzbar ist, wie hoch die Zahlen Bundesweit sind. Zu Recht werden hier von Lehrerinnen und Lehrern problemorientierte Handlungs- und Lösungsstrategien erwartet. Aber was kann man tun, wenn Schüler sprichwörtlich „keinen Bock“ mehr auf Schule haben?
In dieser Hausarbeit geht es um die verhärteten Formen von Schulmüdigkeit bzw. Schulverweigerung und vor allem darum, wie man mit dem Problem als Lehrkraft umgehen kann. Viele Kinder haben Phasen, in denen sie mal lieber und mal weniger gerne zur Schule gehen. Zeitweise auftretende Schulmüdigkeit ist also nicht gemeint. Wie die verschiedenen Begriffe (Schulunlust, Schwänzen, Schulmüdigkeit, Schulaversion, Schulangst oder Schulverweigerung) zu verstehen sind und ob sie sich gegenseitig abgrenzen oder synonym zu verwenden sind, wird im Zweiten Teil geklärt werden. Eine genaue Definition der Begriffe ist unabdingbare Voraussetzung, um sich dem Thema zu nähern.
Wichtig ist auch zu erkennen, dass Schulvermeidung nur ein Aspekt einer Polysymptomatik ist. Das heißt Schulverweigerung ist kein isoliertes Symptom im Sinne einer Krankheit wie z.B. Nägelkauen, sondern eine Symptomatik, die vielfältige Ursachen haben kann. Welche diese sein können, soll in dieser Hausarbeit ebenfalls geklärt werden. Im Dritten Teil der vorliegenden Hausarbeit werden die Ursachen für Schulverweigerung geklärt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Null Bock auf Schule
- Definition: Schulverweigerung sowie weitere Formen von Schulmüdigkeit
- Ursachen von Schulverweigerung
- Was kann man tun? Empfehlungen, um Schulverweigerung vorzubeugen und Handlungsmöglichkeiten für den Extremfall.
- Prävention
- Intervention
- Fazit
- Literatur
- Projekte (mit Adresse und Ansprechpartnern)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schulverweigerung und den damit verbundenen Herausforderungen für Lehrkräfte. Ziel ist es, die verschiedenen Formen von Schulmüdigkeit zu definieren, die Ursachen von Schulverweigerung zu analysieren und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um dem Problem zu begegnen.
- Definition und Abgrenzung verschiedener Begriffe wie Schulverweigerung, Schulschwänzen und Schulmüdigkeit
- Identifizierung der Ursachen von Schulverweigerung, einschließlich psychischer Faktoren, familiärer Einflüsse und schulischer Bedingungen
- Entwicklung von Präventionsstrategien, um Schulverweigerung zu vermeiden
- Analyse von Interventionsmöglichkeiten im Falle von Schulverweigerung
- Betrachtung der Rolle von Lehrkräften in der Bewältigung von Schulverweigerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Schulverweigerung ein und zeigt die Relevanz des Themas anhand aktueller Zahlen und Statistiken auf. Im zweiten Kapitel werden die verschiedenen Begriffe im Zusammenhang mit Schulverweigerung definiert und voneinander abgegrenzt. Der dritte Teil widmet sich der Analyse der Ursachen von Schulverweigerung, indem er psychische Faktoren, familiäre Einflüsse und schulische Bedingungen beleuchtet. Das vierte Kapitel behandelt Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Umgang mit Schulverweigerung und skizziert Handlungsstrategien für Lehrkräfte.
Schlüsselwörter
Schulverweigerung, Schulabsentismus, Schulmüdigkeit, Schulschwänzen, Prävention, Intervention, psychische Faktoren, familiäre Einflüsse, schulische Bedingungen, Lehrkräfte, Handlungsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Tina Zoe Rix (Author), 2003, Schulverweigerung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86064