„Straßenkinder“ galten lange Zeit als ein Problem, das „lediglich“ Länder der Dritten Welt betraf. Dank umfangreicher und bisweilen sensationsheischender Berichterstattung der Medien, ist es jedoch mittlerweile kein Geheimnis mehr, daß es auch in der reichen Industrienation Deutschland Kinder und Jugendliche gibt, die nicht mehr im vermeintlich wohlbehüteten Schoß der Familie, sondern am Rand der Gesellschaft „auf der Straße“ aufwachsen. Im Gegensatz zu beispielsweise lateinamerikanischen Ländern sind die Ursachen in der Bundesrepublik jedoch nicht in materieller Armut begründet, sondern es handelt sich eher um emotionale Notlagen, die Kinder und Jugendliche aus ihrem Zuhause vertreiben, sei es gewollt oder ungewollt. Vielfach ist zumindest zu vermuten, „daß Jugendliche sich oft längst vor ihrer ersten Flucht in ihrem Zuhause nicht (mehr) zu Hause fühlen und wenig Zugehörigkeit zu ihrer Familie und zu Familientraditionen entwickeln können, so daß die faktische Obdachlosigkeit schließlich nur ein äußerer Spiegel der inneren Heimatlosigkeit dieser Jugendlichen ist.“
Insgesamt handelt es sich um eine sehr vielschichtige Problematik, der mit monokausalen Erklärungsansätzen nicht beizukommen ist. Diese Arbeit soll daher die Kinder- und Jugendlichen auf ihren Wegen in die „Straßenexistenz“ begleiten, um die Ursachen für ihre besonderen individuellen Problemlagen zu verdeutlichen und weiterführend Lösungsansätze aufzuzeigen, mit deren Hilfe dem Entstehen bzw. der Verfestigung von Straßenkarrieren entgegengewirkt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Begriffsbestimmung „Straßenkinder“
- Kurzer historischer Abriß
- „Klassische“ Kategorien (nach Jordan / Trauernicht)
- Zum heutigen Begriff „Straßenkind“
- Ausmaß
- Beweggründe und Ursachen von Straßenkarrieren
- Problematische Lebensphasen
- Familienbedingte Faktoren
- schwere Belastungen
- leichtere Belastungen
- Attraktivität der Szene
- Faktoren im sozialen Umfeld
- Lebenswelten
- Lebensorte
- Lebensbedingungen
- Lösungsansätze
- Anforderung an Jugendhilfe und mobile Sozialarbeit
- Die Alternative zum Kinderheim: Das „SULZ“ in Göttingen
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Straßenkinder in Deutschland. Sie untersucht die Ursachen, die zur "Straßenexistenz" führen, und stellt verschiedene Lösungsansätze vor. Ziel ist es, die komplexe Problematik von Straßenkindern zu beleuchten und ein tieferes Verständnis für ihre individuellen Problemlagen zu schaffen.
- Entwicklung des Begriffs "Straßenkind" im historischen Kontext
- Ursachen für Straßenkarrieren, insbesondere familiäre und soziale Faktoren
- Die Lebenswelt von Straßenkindern, ihre Lebensbedingungen und Orte
- Lösungsansätze und die Rolle der Jugendhilfe
- Alternative Wohnformen und Unterstützungsmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema "Straßenkinder" in Deutschland vor und skizziert die Vielschichtigkeit der Problematik. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff "Straßenkind" historisch und befasst sich mit unterschiedlichen Kategorien und dem heutigen Verständnis. Kapitel 3 geht auf die Ursachen von Straßenkarrieren ein und untersucht sowohl familiäre als auch soziale Faktoren. Kapitel 4 beleuchtet die Lebenswelten von Straßenkindern, ihre Lebensorte und -bedingungen. Schließlich stellt Kapitel 5 verschiedene Lösungsansätze und unterstützende Maßnahmen vor, wie zum Beispiel die Arbeit der Jugendhilfe.
Schlüsselwörter
Straßenkinder, Jugendhilfe, Familienbedingte Faktoren, Lebenswelten, Lösungsansätze, mobile Sozialarbeit, "SULZ" in Göttingen, emotionale Notlagen, Straßenexistenz, Kinderheime.
- Arbeit zitieren
- Magdalena Niwinski (Autor:in), 2002, Strassenkinder in Deutschland - Begriffe, Ursachen und Lösungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8608