... Frauen und Fußball; was lange Zeit als zwei sich einander kategorisch ausschließende Dinge galt, scheint sich sukzessiv zusammenzufinden. Nichtsdestotrotz gilt der Fußball in Europa und einigen lateinamerikanischen Ländern als klare Männerdomäne. Das ist unumstritten. Genauso unumstritten ist jedoch die Tatsache, dass der Fußball (zumindest in Deutschland) immer mehr weibliche Anhänger findet – als Fans ihrer (Männer-) Vereine. Auch der von Frauen gespielte Fußball ist in den letzten Jahren beliebter geworden, obwohl er in der Popularität keineswegs mit dem der Männer zu vergleichen ist. Aber auch hier ist ein größerer Zulauf erkennbar. Frauen und Fußball, das passte nicht immer zusammen. Das durfte zeitweilig gar nicht sein. Es gehörte sich einfach nicht. Als Fans zwar mehr oder minder akzeptiert, das Praktizieren jedoch gänzlich unerwünscht.
Es stellt sich hiermit die Frage, warum der Fußballsport (u. a. hierzulande) als Männerdomäne gilt. Was macht ihn überhaupt unweiblich, wie die weitläufige Meinung noch heute ist? Diese fundamentale Frage soll in dieser Arbeit fokussiert werden, die automatisch auch den Aspekt der öffentlichen Wahrnehmung von Frauen in Verbindung mit dem Fußball und die gegenwärtige Situation des weiblichen Publikumanteils beinhaltet.
Zunächst soll jedoch etwas allgemeiner an diese Fragestellung herangeführt werden. Dazu müssen die Begriffe Geschlecht und Identität kurz erläutert werden, um zu klären, was mit Männlichkeit bzw. Weiblichkeit überhaupt verbunden wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Eingrenzung des Themas
- 1.1 Die Fußball-WM 2006 in Deutschland
- 1.2 Frauen und Fußball: Eine wachsende Verbindung
- 1.3 Fragestellung und Fokus der Arbeit
- 2. Geschlecht und Identität
- 2.1 Konstruktive Feststellung des Geschlechts
- 2.2 Das Zwei-Geschlechter-Modell
- 3. Männerdomäne Fußball
- 3.1 Frauen, Fußball und die ewigen Klischees
- 3.2 Gegenwärtige Situation des weiblichen Publikumanteils
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, warum der Fußballsport traditionell als Männerdomäne gilt und wie die öffentliche Wahrnehmung von Frauen in Verbindung mit dem Fußball und der steigende Anteil von Frauen im Fußballpublikum zu erklären sind. Der Fokus liegt auf den Klischees und Stereotypen, die Frauen im Zusammenhang mit dem Fußball begegnen, sowie auf der Analyse der Gründe für den Wandel im Verhältnis von Frauen zum Fußballsport.
- Geschlecht und Identität im Kontext von Fußball
- Klischees vom weiblichen Fußballfan
- Männerdomäne Fußball: Gründe und Folgen
- Weiblicher Publikumanteil im Fußball
- Wandel des Verhältnisses von Frauen zum Fußball
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland und lenkt den Blick auf die wachsende Verbindung zwischen Frauen und Fußball. Die zentrale Fragestellung der Arbeit wird formuliert und der Fokus auf die öffentliche Wahrnehmung von Frauen im Zusammenhang mit dem Fußball und dem steigenden Anteil von Frauen im Publikum gelegt.
Kapitel zwei beschäftigt sich mit den Begriffen Geschlecht und Identität und analysiert die Konstruktivität der Geschlechterzuschreibung. Das Zwei-Geschlechter-Modell wird vorgestellt und die historische Entwicklung der Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Geschlechtsmerkmalen beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Männerdomäne Fußball und analysiert die Klischees und Stereotypen, die Frauen im Zusammenhang mit dem Fußball begegnen. Der aktuelle Stand des weiblichen Publikumanteils im Fußball wird beleuchtet und die Gründe für den Wandel im Verhältnis von Frauen zum Fußballsport analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von Geschlechterrollen, Klischees und Stereotypen im Kontext des Fußballs. Sie befasst sich mit dem Wandel des weiblichen Publikumanteils im Fußball und den sozialen Faktoren, die diesen beeinflussen. Weitere wichtige Themen sind die öffentliche Wahrnehmung von Frauen im Fußball und die Entwicklung des Frauenfußballs.
- Arbeit zitieren
- Michael Schmidt (Autor:in), 2007, Klischees vom weiblichen Fußballfan - Realität und Fiktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86108