16 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens und acht Jahre nach der NATO-Intervention gegen die Bundesrepublik Jugoslawien (BRJ) ist die staatliche Zukunft des Kosovo das letzte noch ungelöste Territorialproblem auf dem Balkan. Eine Lösung wird nicht nur durch die tiefe Feindschaft zwischen Kosovo-Albanern und Serben erschwert, sondern auch durch die zöger-liche und uneinige Haltung der internationalen Gemeinschaft in der Statusfrage. 16.000 gegenwärtig im Kosovo stationierte KFOR-Soldaten sowie die umfangreichste Mission zur Friedenkonsolidierung und zum „Nation-Building“ in der Geschichte der Vereinten Nationen (UN) haben bis heute nicht zu einer Klärung des völkerrechtlichen Status der serbischen Provinz geführt.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen
- Einleitung
- Problemdarstellung
- Die historische Dimension des Kosovo-Konflikts
- Der Kosovo-Mythos und das „Heilige Land“ der Serben
- Die Anfänge des serbisch-albanischen Konfliktes
- Die Vertiefung der serbisch-albanischen Spannungen 1912-1945
- Die kosovo-albanischen Autonomiebestrebungen in Titos Jugoslawien
- Das Kosovo in der Ära Milošević
- Die regionale Dimension des Kosovo-Konflikts
- Die serbische Provinz Vojvodina
- Serbien und Bosnien-Herzegowina
- Mazedonien
- Albanien
- Die internationale Dimension des Kosovo-Konflikts
- USA
- Russland
- Europäische Union und Balkankontaktgruppe
- NGOs
- Völkerrechtliche Dimension des Kosovo-Konflikts
- Das Selbstbestimmungsrecht der Völker
- Zum Selbstbestimmungsrecht der Kosovo-Albaner
- Selbstbestimmungsrecht und staatliche Souveränität im Widerstreit
- Die Theorien des Nation-Building und Peace-Building
- Nation-Building
- Zur theoretischen Konzeption
- Begriffsbestimmung des Nation-Building
- Definition des Nation-Building
- Arbeitsdefinition
- Peace-Building
- Zur Theorie des Peace-Building
- Peace-Building als Ausprägung des Nation-Building durch die UN
- Zwischenergebnis
- Nation-Building im Kosovo
- Nation-Building durch die UN
- Die Interimsverwaltung der Vereinten Nationen im Kosovo (UNMIK)
- Die erste Säule – Polizei und Justiz
- Die zweite Säule – Zivile Verwaltung
- Die dritte und vierte Säule - OSZE und EU im Kosovo
- Nation-Building weiterer internationaler Akteure im Kosovo
- Nation-Building durch die Kosovo-Albaner
- Der zukünftige Status des Kosovo
- Modelle und Lösungsstrategien
- Teilung des Kosovo zwischen Serbien und Albanien
- Ethnische Teilung des Kosovo
- Kosovo als Teil Serbiens
- Vollständige staatliche Unabhängigkeit des Kosovo
- Konditionierte Unabhängigkeit des Kosovo
- Aufgaben eine EU-geführten Mission im Kosovo
- Mitrovica und Nordkosovo
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Zukunft des Kosovo und analysiert die verschiedenen Perspektiven und Herausforderungen, die die internationale Gemeinschaft und die beteiligten Akteure im Kosovo-Konflikt vor sich haben. Ziel ist es, die Komplexität des Konflikts zu beleuchten und verschiedene Lösungsansätze sowie ihre Implikationen zu untersuchen.
- Die historische Dimension des Kosovo-Konflikts
- Die Rolle internationaler Akteure im Kosovo-Konflikt
- Die Bedeutung von Nation-Building und Peace-Building für eine nachhaltige Konfliktlösung
- Verschiedene Modelle zur Bestimmung des zukünftigen Status des Kosovo
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten für ein stabiles und friedliches Kosovo
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer detaillierten Darstellung der historischen Dimension des Kosovo-Konflikts, beginnend mit dem Kosovo-Mythos und der Entstehung des serbisch-albanischen Konflikts. Es werden die wichtigsten Phasen der Entwicklung des Konflikts bis hin zum Kosovo-Krieg 1998-1999 beleuchtet, wobei insbesondere die Rolle des Nationalismus und der systematischen Unterdrückung der Kosovo-Albaner durch die Serben hervorgehoben wird.
Anschließend werden die regionalen und internationalen Dimensionen des Konflikts analysiert, wobei die Positionen und Interessen der wichtigsten Akteure, wie beispielsweise die USA, Russland, die Europäische Union und die NATO, betrachtet werden. Die Arbeit untersucht auch die völkerrechtliche Dimension des Konflikts, insbesondere die Frage des Selbstbestimmungsrechts der Kosovo-Albaner und dessen Auswirkungen auf die staatliche Souveränität Serbiens.
Im zweiten Teil der Arbeit werden die Theorien des Nation-Building und Peace-Building im Kontext des Kosovo-Konflikts analysiert. Es werden die zentralen Elemente und die Herausforderungen dieser Ansätze beleuchtet, wobei der Fokus auf der Rolle der Vereinten Nationen und der Internationalen Gemeinschaft in der Friedenskonsolidierung und dem Wiederaufbau des Kosovo liegt.
Die Arbeit widmet sich dann dem Nation-Building im Kosovo, wobei die Rolle der UNMIK, der OSZE und der EU im Kosovo sowie die Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen internationalen Akteuren und den Kosovo-Albanern im Kontext der Friedenskonsolidierung und des Wiederaufbaus des Landes beleuchtet werden.
Die Arbeit untersucht verschiedene Modelle und Lösungsstrategien für den zukünftigen Status des Kosovo, darunter die Teilung des Kosovo, die ethnische Teilung, die vollständige staatliche Unabhängigkeit, die konditionierte Unabhängigkeit und die Integration des Kosovo als Teil Serbiens. Es werden die Vor- und Nachteile jedes Modells diskutiert und deren Implikationen für die Stabilität und die Zukunft des Kosovo analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Kosovo-Konflikt, Nation-Building, Peace-Building, Selbstbestimmungsrecht, staatliche Souveränität, internationale Akteure, regionale Konflikte, völkerrechtliche Dimensionen, ethnische Konflikte, ethnische Minderheiten, Modelle für den zukünftigen Status des Kosovo, internationale Intervention, Friedenskonsolidierung, Wiederaufbau.
- Arbeit zitieren
- Bernd Reismann (Autor:in), 2007, Der zukünftige Status des Kosovo im Widerstreit der internationalen Akteure, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86189