Um das Jahr 320 nach Christi Geburt begann sich in Nordamerika eine einzigartige Kultur zu entwickeln, die Kultur der Maya. Sie ist bis heute in ihrer gesamten Komplexität noch nicht erfasst worden. Jedoch ist durch die Forschung schon vieles über diese Kultur bekannt. So wurden die Maya durch einen alle Lebensbereiche beeinflussenden Glauben geprägt. Dieser ist in der Religionsgeschichte einzigartig.
Doch wie komplex ist diese Religion wirklich? Wer übte sie aus und wie wurde sie prakti-ziert? Was waren ihre Grundelemente?
Diesen Fragen möchte ich mich in meiner Hausarbeit widmen. Ausgehend davon möchte ich meine Grundthese Der Glauben der Maya ist eine der komplexesten Religionen der Religi-onsgeschichte beweisen. Dabei werde ich argumentierend vorgehen.
In der Sekundärliteratur zum Thema gibt es zahlreiche unterschiedliche Aussagen über die Maya. So meint Christian Rätsch: „Die Menschen, die sich selber Maya nennen, bewohnten schon vor der Konquista und bewohnen noch heute die Halbinsel Yucatán, die den Golf von Mexiko und die Karibik voneinander trennt. […] Die Quiché, die oft fälschlicherweise als Quiché-Maya bezeichnet werden, […], nennen sich selbst Achi, `Menschen’, und kennen das Wort Maya nur aus den Mündern der Touristen und Anthropologen.“ .
Dagegen wird bei Vincke von einer ganzen Maya-Region gesprochen, die alle mayasprachi-gen Völker unter dem Begriff Maya zusammenfasst . Die Betrachtungsweise von Vincke kommt in der Forschung häufiger vor, daher werde ich mich danach richten. Der immer noch wichtigste Bericht über die Maya Kultur bleibt die Ausführungen des Diego de Landa.
Der Umfang dieses Themas ermöglicht es mir leider nicht, auf alles Aspekte der Maya-Religion einzugehen. So kann ich zum Beispiel nicht über jeden Gott der Maya ausführliche Angaben machen, sondern beschränke mich auf die wichtigsten unter ihnen. Jedoch werde ich trotz allem versuchen, die Maya Religion in ihren bedeutenden Zügen zu betrachten, damit ein möglichst komplexes Bild über sie entsteht.
Da die Sprache der Maya bis heute noch nicht vollständig entschlüsselt ist, gibt es in der Lite-ratur unterschiedliche Schreibweisen der Götternamen. Ich habe stets die am häufigsten vor-kommende Schreibweise benutzt, jedoch ergaben sich beim Zitieren teilweise Differenzen.
Ich bitte das schon im Voraus zu entschuldigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Religion der Maya
- 2.1. Historische Vorbetrachtung
- 2.1.1. Das Alte Reich
- 2.1.2. Das Neue Reich
- 2.2. Die Komplexität in der Götterwelt
- 2.2.1. Vorbetrachtung
- 2.2.2. ,,Deus Otiosus“ – Der Hochgott
- 2.2.3. Gott B, Der Regengott
- 2.2.4. Gott D - Itzamná
- 2.2.5. Göttin I – Ixchel, Die Mondgöttin
- 2.2.6. Gott E - Der Junge Maisgott
- 2.2.7. Ixtáb – Die Göttin der Selbstmörder
- 2.2.8. Der Todesgott und die Todesdämonen
- 2.2.9. Die Erdbebengötter
- 2.2.10. Gott M - Der Gott des Krieges
- 2.2.11. Tohil und Quetzalcoatl
- 2.3. Die Komplexität in der Religiösen Praxis
- 2.3.1. Menschenopfer
- 2.3.2. Rituelles Handeln
- 2.4. Die Maya-Priester
- 2.4.1. Der Hohepriester Ahauacan
- 2.4.2. Der Chilan Priester
- 2.4.3. Der Nacom Priester
- 2.5. Der Schöpfungsmythos
- 2.6. Das Mystische Weltbild
- 2.7. Der Tod und die Unterwelt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Religion der Maya und deren Komplexität im Kontext der Religionsgeschichte. Die Arbeit zielt darauf ab, die einzigartige Bedeutung des Glaubens der Maya für die gesamte Kultur und deren Ausprägung in verschiedenen Lebensbereichen aufzuzeigen.
- Die Geschichte der Maya und deren geografische Ausbreitung
- Die Komplexität der Götterwelt und die wichtigsten Götter
- Die religiösen Praktiken der Maya, einschließlich Opferritualen und kultischen Handlungen
- Die Rolle der Maya-Priester und ihre Organisation
- Der Schöpfungsmythos und das mystische Weltbild der Maya
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Maya-Religion ein und stellt die Forschungsfrage nach der Komplexität des Glaubens. Kapitel 2 widmet sich der historischen Vorbetrachtung und gliedert die Geschichte der Maya in das Alte Reich und das Neue Reich ein. Der Fokus liegt dabei auf den wichtigsten Städten und Zentren der Maya-Kultur. Kapitel 2.2 analysiert die Komplexität der Götterwelt der Maya, wobei einige wichtige Götter näher betrachtet werden. Kapitel 2.3 beschäftigt sich mit den religiösen Praktiken der Maya, insbesondere mit Menschenopfern und Ritualen. In Kapitel 2.4 wird die Organisation der Maya-Priesterschaft beleuchtet und die verschiedenen Funktionen der Priester vorgestellt.
Schlüsselwörter
Maya-Religion, präkolumbianisches Amerika, Götterwelt, religiöse Praxis, Menschenopfer, Rituale, Priester, Schöpfungsmythos, Weltbild, Komplexität, historische Vorbetrachtung.
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- Doreen Kötschau (Author), 2007, Die Religionen des präkolumbianischen Amerikas, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86235