Menschenrechte sollen Werte und Normen darstellen, die kulturübergreifend und Regionen überschreitend Gültigkeit besitzen. Während die Idee von Grundrechten zunächst noch an nationalstaatliche Bürgerrechte gebunden blieb, wurden Menschenrechte seit Mitte des 20. Jahrhunderts in einen globalen Kontext gerückt. Damit ist zu hinterfragen, inwieweit die klassische Vorstellung von „Recht“ innerhalb der nationalstaatlichen Grenzen auch international Gültigkeit beanspruchen kann. Die Verrechtlichung der Menschenrechte fand dabei auf mehreren Ebenen statt. Zum einen durch die UN-Charta und die anschließende Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) auf einer globalen, zum anderen, vor allem durch die Europäische Konvention der Menschenrechte (EMRK), auch auf einer europäischen.
In dieser Arbeit soll die Verrechtlichung der Menschenrechte auf europäischer Ebene im Fokus der Analyse stehen. Eine historisch-deskriptive Einordnung der Menschenrechte findet in Kapitel 4.1 statt, wobei der Fokus auf der institutionellen Entwicklung liegt. So sollen vor allem die Elemente herausgestellt werden, die zur Beantwortung der zentralen Fragestellung von Relevanz sind.
Das Forschungsinteresse betrifft dabei zwei zentrale Aspekte. Erstens: Wie weit ist die Verrechtlichung der Menschenrechte auf europäischer Ebene fortgeschritten? Und zweitens: Wie kann der Stand der Verrechtlichung hinsichtlich normativer Gesichtspunkte beurteilt werden? Demnach soll zunächst das Ausmaß der Verrechtlichung qualitativ bestimmt werden, um anschließend eine normative Beurteilung des Ergebnisses vorzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Das Rechtsverständnis
- Recht
- Verrechtlichung der Menschenrechte
- Internationale Verrechtlichung
- Philosophie der Gerechtigkeit
- Operationalisierung
- Variablen zur Bestimmung von Verrechtlichung
- Adjudication
- Legitimacy
- Management
- Enforcement
- Zusammenfassung
- Normative Kriterien
- Adjudication
- Legitimacy
- Management
- Enforcement
- Zusammenfassung
- Variablen zur Bestimmung von Verrechtlichung
- Analyse
- Menschenrechte
- Historische Entwicklung
- Von den Bill of Rights bis zur Französischen Revolution
- Die Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg
- Heutiger Stand
- Der internationale Rahmen
- Menschenrechte auf europäischer Ebene
- Historische Entwicklung
- Verrechtlichung der Menschenrechte
- Adjudication
- Legitimacy
- Management
- Enforcement
- Zusammenfassung
- Normative Beurteilung der Verrechtlichung
- Menschenrechte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verrechtlichung von Menschenrechten auf europäischer Ebene. Sie analysiert das Ausmaß der Verrechtlichung und bewertet sie anhand normativer Gesichtspunkte.
- Die Arbeit untersucht die historische Entwicklung von Menschenrechten, insbesondere im Kontext der europäischen Integration.
- Sie definiert den Begriff „Recht“ und analysiert die Konzepte von Verrechtlichung und Gerechtigkeit.
- Die Arbeit erörtert die Variablen, die zur Bestimmung von Verrechtlichung herangezogen werden können, und bewertet diese im Hinblick auf die Europäische Union.
- Sie untersucht die normative Bedeutung von Menschenrechten und die Frage, inwieweit eine Verschiebung der Kompetenz von nationalstaatlicher auf internationale Ebene gerechtfertigt ist.
- Die Arbeit diskutiert die Vor- und Nachteile einer Europäisierung der Menschenrechte und ihre Rolle im globalen Kontext.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Forschungsinteresse der Arbeit dar, welches in zwei zentralen Fragen besteht: Wie weit ist die Verrechtlichung der Menschenrechte auf europäischer Ebene fortgeschritten? Und wie kann der Stand der Verrechtlichung hinsichtlich normativer Gesichtspunkte beurteilt werden?
Kapitel 2.1 beleuchtet das Rechtsverständnis im Kontext der Verrechtlichung. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition von Recht und deren Auswirkungen auf die Institutionalisierung von Grundrechten diskutiert.
Kapitel 3.1 stellt Variablen zur Bestimmung von Verrechtlichung vor. Diese Variablen werden anschließend in Kapitel 4.2 anhand des Beispiels der Menschenrechte auf europäischer Ebene qualitativ analysiert.
Kapitel 2.2 beschäftigt sich mit dem Begriff „Gerechtigkeit“ und dessen Bedeutung für die Verrechtlichung von Menschenrechten.
Kapitel 4.1 stellt die historische Entwicklung von Menschenrechten dar und beleuchtet die institutionellen Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene.
Kapitel 4.3 widmet sich der normativen Beurteilung der Verrechtlichung von Menschenrechten auf europäischer Ebene. Hier werden die Vor- und Nachteile der Europäisierung von Menschenrechten diskutiert und deren Rolle im globalen Kontext untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Menschenrechte, Verrechtlichung, europäische Ebene, normative Beurteilung, Rechtsverständnis, Gerechtigkeit, Adjudication, Legitimacy, Management, Enforcement.
- Das Rechtsverständnis
- Quote paper
- Moritz Förster (Author), 2007, Verrechtlichung der Menschenrechte auf europäischer Ebene, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86245