Zentral für die Beantwortung der Frage ob sich die NPD als Wahl- oder als Kampfpartei sieht ist die Programmatik die seit Voigt in die Partei integriert und öffentlich propagiert wird sowie die Entwicklung die die NPD seit Beginn der 90er Jahre genommen hat.
In dieser Arbeit soll beantwortet werden ob die Partei in ihrem Selbstverständnis um die Gunst der Wähler bemüht ist und ein parlamentarisches Ziel verfolgt, oder ob sie vielmehr unter dem Deckmantel des Begriffs der Partei ein Zusammenschluss oder noch eher die strukturelle Basis, der Nährboden, für außerparlamentarische Oppositionen im rechten Spektrum bildet. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Strategie der Nationaldemokratischen Partei, insbesondere seit den Neunziger Jahren. Diese Veränderungen haben viele Gründe, allerdings noch größere Auswirkungen auf das Wirken der Partei nach Innen, woraus sich eine gewisse Gefahr für die Demokratie ergibt, besonders wenn man sich, wie später in dieser Arbeit, die Problematik der „national befreiten Zonen“ vergegenwärtigt.
Diese Arbeit hat das Ziel, das Zusammenspiel der drei Grundprinzipien Voigts von 1997 und der Ergänzung von 2004 zu erläutern, sowie diese, im Speziellen für sich, eingehend zu betrachten. Will man dies so durchführen, so kommt man nicht daran vorbei, die Strukturen der NPD zu überprüfen und auch Unterorganisationen ins Blickfeld zu rücken, welche besonders in der Basisarbeit die Wurzeln für die Strukturen der NPD legt. Die JN und auch der NHB („der NHB hat es sich zum Ziel gesetzt, der politischen Bewusstseinsbildung innerhalb der Studentenschaft im Sinne der erklärten Ziele der NPD zu dienen“) arbeiten auf Basis der Grundprinzipien und führen so der Partei die Zustimmung zu, die sie zur Gestaltung ihrer, Politik benötigt. Die drei Grundsäulen werden von verschiedenen Autoren immer wieder in den Mittelpunkt der Arbeit der NPD gerückt, wodurch sich die Besonderheit und auch die Wichtigkeit dieser Punkte zeigt. Die NPD ist mehr auf Programmatik ausgerichtet als andere Parteien und versucht über diese Triade eine Struktur zu schaffen die ihr im Volk eine gewisse Autorität verschafft. Besonders im Kampf um den organisierten Willen wird dies deutlich, doch dazu später mehr.
Als erstes werden die drei Grundprinzipien und die Erweiterung von 2004 betrachtet und versucht eine gewisse Erläuterung auf die oben gestellte Frage zu geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kampf um die Köpfe
- 3. Kampf um die Straße
- 4. Kampf um die Wähler
- 5. Kampf um den organisierten Willen
- 6. Zusammenfassung
- 7. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die NPD und ihre Positionierung als Wahl- oder Kampfpartei. Sie analysiert die Programmatik der Partei, insbesondere die drei Grundprinzipien Voigts, und ihre strategische Entwicklung seit den 1990er Jahren. Die Arbeit beleuchtet, ob die NPD ein parlamentarisches Ziel verfolgt oder ob sie als Basis für außerparlamentarische Oppositionen im rechten Spektrum fungiert.
- Die Programmatik der NPD und ihre Entwicklung
- Die drei Grundprinzipien Voigts und ihre Auswirkungen auf die NPD
- Die Rolle der NPD im Kontext von Wahlkämpfen und außerparlamentarischem Engagement
- Die Strategie des „Kampfes um die Köpfe“ und die Bedeutung geistiger Manipulation
- Die NPD und die Nutzung neuer Medien zur Gewinnung von Anhängern
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Ist die NPD eine Wahl- oder eine Kampfpartei? Sie skizziert die Bedeutung der Programmatik der Partei und ihrer Entwicklung, insbesondere seit den 1990er Jahren. Zudem werden die Ziele der Arbeit erläutert und ein Überblick über die Struktur der Arbeit gegeben.
2. Kampf um die Köpfe
Dieses Kapitel behandelt das erste Grundprinzip der NPD-Programmatik, den „Kampf um die Köpfe“. Der Fokus liegt auf der Strategie der geistigen Manipulation, die die NPD verfolgt, um rechtsextreme Einstellungen zu fördern und eine Umorientierung des öffentlichen Politikprozesses zu erreichen. Es werden die Wurzeln dieser Strategie bei Alain de Benoist und deren Umsetzung in der NPD erläutert. Darüber hinaus wird die Bedeutung der „national befreiten Zonen“ für die NPD-Strategie beleuchtet.
3. Kampf um die Straße
Dieses Kapitel beleuchtet das zweite Grundprinzip der NPD-Programmatik, den „Kampf um die Straße“. Es werden die verschiedenen Taktiken der NPD für die Mobilisierung auf der Straße dargestellt, wie Demonstrationen, Kundgebungen und die Nutzung von Gewalt. Der Schwerpunkt liegt auf der Rekrutierung neuer Mitglieder und der Durchsetzung der NPD-Ideologie in der Öffentlichkeit.
4. Kampf um die Wähler
Dieses Kapitel behandelt das dritte Grundprinzip der NPD-Programmatik, den „Kampf um die Wähler“. Es werden die verschiedenen Strategien der NPD im Wahlkampf analysiert, wie die Wahl von Kandidaten, die Ausnutzung von Themen und die Nutzung von Propaganda. Der Fokus liegt auf der Gewinnung von Wählerstimmen und der Durchsetzung der NPD-Politik auf kommunaler Ebene.
5. Kampf um den organisierten Willen
Dieses Kapitel analysiert das vierte Grundprinzip der NPD-Programmatik, den „Kampf um den organisierten Willen“. Es werden die Strukturen der NPD und ihrer Unterorganisationen, wie die Junge Nationaldemokraten (JN) und der Nationaldemokratischer Hochschulbund (NHB), untersucht. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Parteistreue, Gehorsam und der Durchsetzung des NPD-Programms in der Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit untersucht die NPD und ihre Strategie, die auf drei Grundprinzipien basiert: Kampf um die Köpfe, Kampf um die Straße und Kampf um die Wähler. Neben den Wahlkämpfen spielt die außerparlamentarische Opposition eine wichtige Rolle für die NPD. Weitere Schlüsselbegriffe sind rechtsextremistisches Gedankengut, geistige Manipulation, "national befreite Zonen", Jugendorganisationen und Struktur der NPD.
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- Philipp Bänsch (Author), 2007, Die NPD - Partei der Wahl oder des Kampfes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86425