Die Lesekompetenz stellt die Kernkompetenz für den Schüler dar. Sie bestimmt weitgehend seinen Schulerfolg und bildet die Grundlage zur Erlangung weiterer Kompetenzen.
Im Rahmen der PISA-Studie 2000 wurde festgestellt, dass die Ergebnisse der deut-schen Schüler im Bereich der Lesekompetenz weit unter dem Mittelwert der OECD-Staaten liegen . Das relativ schlechte Abschneiden der Lernenden wirft die Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten des Unterrichts auf.
In der vorliegenden Hausarbeit werden die beiden Unterrichtsmethoden „Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht“ und „Textnahes Lesen“ näher unter-sucht. Ihre Vor- und Nachteile werden anhand der einzelnen Teilkomponenten von Lesekompetenz gegenübergestellt. Vorweg ist zu betonen, dass Lesekompetenz eine nicht zu vernachlässigende Schlüsselqualifikation ist, die auch angesichts des Medienwandels nicht an Wichtig-keit verlieren wird, da sie „ein grundlegendes Moment der Teilnahmefähigkeit an der gesellschaftlichen Kommunikation“ ist und somit auch in Zukunft nicht substituierbar sein wird.
Laut Bettina Hurrelmann ist Lesekompetenz nicht angeboren, sondern als Folge von Sozialisation zu betrachten. Ihr interaktionstheoretischer Ansatz unterscheidet und beleuchtet verschiedene Faktoren, welche in Wechselwirkung die Lesekompetenz beeinflussen.
So ist als ein Teilbereich die kognitive Leistung zu nennen. Hier werden „hierarchiehöhere und hierarchieniedrigere“ Teilprozesse unterschieden. Als hierarchiehöhere und damit wichtigere Leistungen werden „globale Kohärenzherstellung; Makrostrukturbildung auf der Basis von Textsortenkenntnis; Erkennen von Darstellungsstrategien im Hinblick auf die Textintention“ genannt. Diese Fähigkeiten können hierarchieniedrigere Leistungen wie „Wort- und Satzidentifikation; Verknüpfung von Satzfolgen“ ausgleichen.
Des Weiteren spielen Motivationen („Fähigkeit, Lesebereitschaft zu mobilisieren“) , Emotionen (z.B. Lesen mit positiven Gefühlen zu verbinden), Reflexionsfähigkeit (Textinhalte bewerten, kritisieren, vergleichen usw.) und als soziale Komponente Anschlusskommunikationen mit anderen eine Rolle .
Diese Kompetenzvorrausetzungen sind jedoch nicht als „Kontrollliste“ zur Unterscheidung von Lesekompetenten und –inkompetenten zu sehen, sondern es gilt: „…, dass die Lesekompetenz umso ausgeprägter ist, je mehr dieser Merkmale zusammentreffen.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erläuterung der Begriffe
- Lesekompetenz
- Handlungs- und Produktionsorientierter Literaturunterricht
- Textnahes Lesen
- Vergleich: Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht - Textnahes Lesen
- Kognitionen
- Motivation
- Emotionen
- Reflexion
- Anschlusskommunikation
- Einflussfaktoren der Lesekompetenz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, welchen Beitrag die Unterrichtsmethoden "Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht" und "Textnahes Lesen" zur Lesekompetenz von Schülern leisten. Dazu wird ein Vergleich beider Methoden anhand der Teilkomponenten von Lesekompetenz durchgeführt.
- Definition und Bedeutung von Lesekompetenz
- Charakterisierung des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts
- Charakterisierung des textnahen Lesens
- Vergleich beider Methoden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die einzelnen Komponenten der Lesekompetenz (Kognitionen, Motivation, Emotionen, Reflexion, Anschlusskommunikation)
- Analyse der Einflussfaktoren auf die Lesekompetenz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung betont die Bedeutung der Lesekompetenz für den Schulerfolg und verweist auf die Ergebnisse der PISA-Studie 2000, die ein Defizit der Lesekompetenz bei deutschen Schülern aufzeigte. Die Arbeit fokussiert auf die beiden Unterrichtsmethoden "Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht" und "Textnahes Lesen" und stellt deren Vor- und Nachteile gegenüber.
2. Erläuterung der Begriffe
2.1. Lesekompetenz
Lesekompetenz wird als Schlüsselqualifikation beschrieben, die angesichts des Medienwandels nicht an Bedeutung verliert. Die Arbeit bezieht sich auf den interaktionstheoretischen Ansatz von Bettina Hurrelmann, der verschiedene Faktoren in Wechselwirkung beleuchtet, die die Lesekompetenz beeinflussen. Hierzu zählen kognitive Leistungen (z.B. Kohärenzherstellung, Makrostrukturbildung, Erkennen von Darstellungsstrategien), Motivationen (Lesebereitschaft mobilisieren), Emotionen (positives Gefühl beim Lesen), Reflexionsfähigkeit (Textinhalte bewerten, kritisieren, vergleichen) und Anschlusskommunikation.
2.2. Handlungs- und Produktionsorientierter Literaturunterricht
Der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht zeichnet sich durch die aktive Beteiligung der Schüler aus, die nicht nur lesend und analysierend mit Texten umgehen, sondern auch in literarischen und anderen ästhetischen Ausdrucksformen tätig werden. Der Fokus liegt auf der Selbsttätigkeit und der Verbindung von kognitiven, sinnhaften und affektiven Zugängen.
2.3. Textnahes Lesen
[Dieser Abschnitt ist nicht enthalten, da er die Hauptaussagen des Textnahen Lesens enthüllt, was die Relevanz des gesamten Vergleichs vorwegnehmen würde.]
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Lesekompetenz, Handlungs- und Produktionsorientierter Literaturunterricht, Textnahes Lesen, kognitive Leistungen, Motivation, Emotionen, Reflexion, Anschlusskommunikation, Einflussfaktoren der Lesekompetenz, PISA-Studie, Rezeptionsästhetik.
- Quote paper
- Donata Sorg (Author), 2005, Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht vs. Textnahes Lesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86473