Mobbing am Arbeitsplatz. Definition, Ursachen und Auswirkungen


Hausarbeit, 2007

22 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Ziele der Arbeit

2 Was ist Mobbing?
2.1 Definition und Abgrenzung zu verwandten Begriffen
2.2 Ursachen von Mobbing
2.4 Auswirkungen von Mobbing

3 Stand der Mobbingforschung
3.1 Verbreitung von Mobbing
3.2 Charakteristika von Mobbing-Betroffenen
3.3 Charakteristika der Mobber

4 Handlungsmöglichkeiten
4.1 Mobbing-Prävention
4.2 Mobbing-Intervention
4.3 Beratung und Behandlung von Mobbing-Opfern

5 Rechtsprechung und Politik
5.1 Rechtsgrundlagen
5.2 Gerichtsurteile

6 Eigene Untersuchungen
6.1 Interviews
6.2 Ergebnis

7 Zusammenfassung

Quellenverzeichnis

1 Ziele der Arbeit

Mobbing ist nicht nur ein Thema, das uns immer häufiger in den Medien begegnet. In jedem Betrieb, in jeder Abteilung wird getuschelt, gehänselt, schikaniert, werden Gerüchte verbreitet und viele andere Angriffe auf die Persönlichkeit vorgenommen. Mittlerweile glaubt fast jeder zu wissen, worum es bei Mobbing geht. Und viele Menschen denken, selbst schon mal betroffen gewesen zu sein oder zumindest Mobbing beobachtet zu haben.

Zur Einführung in das Thema soll ein Praxisfall dienen:

G. aus Berlin, Mitte Zwanzig, attraktive Erscheinung, intelligent und ehrgeizig, nahm eine Anstellung als Sekretärin der Geschäftsführung eines Dienstleistungsunternehmens an. Bereits ab dem ersten Tag bemerkte G. die Ablehnung der älteren der anderen beiden Sekretärinnen. Die Anwendung bestimmter Kenntnisse und Fähigkeiten, die die „Konkurrentin“ nicht besaß, wurde ihr übel genommen. Schon nach kurzer Zeit war es so, dass die Geschäftsführung stets G. aufgrund ihrer Qualifikation mit Sonderaufgaben beauftragte. G. erfährt, dass hinter ihrem Rücken immer wieder kleine Intrigen gesponnen werden. Als ihre Versuche scheiterten, die Situation direkt mit der Kollegin zu klären, entschied sie sich, die Geschäftsführung zu informieren. Diese sah aber keinen Handlungsbedarf. Die ständigen Sticheleien wurden noch durch Handlungen eines Geschäftsführers geschürt, indem dieser offensichtliche Annäherungsversuche unternahm, vor allem durch persönliche Geschenke, die G. aber ablehnte. In der Folge gab es Versuche, G. arbeitstechnische Versäumnisse und Fehler in die Schuhe zu schieben. G. litt tagsüber an Appetitlosigkeit und hat abends aus Frust übermäßig gegessen. Schlafstörungen wurden zur Regel, es verstärkte sich Gereiztheit, die auch auf das Privatleben ausstrahlte. Die Bürosituation beschäftigte G. den ganzen Tag über, sieben Tage die Woche und führte zu depressiven Zuständen.

Als G. schwanger wurde, riet ihre Ärztin, dringend eine Versetzung zu beantragen. Eine Kündigung hatte G. ebenfalls in Erwägung gezogen (G. 2006, Interview).

Ziel der Arbeit ist es, Antworten auf die folgenden Fragen zu bekommen: Was genau ist unter Mobbing zu verstehen, warum kommt es zu Mobbing-Handlungen, in welcher Form treten diese Aktivitäten auf, welche Aus­wirkungen hat Mobbing und was kann man gegen Mobbing unternehmen?

2 Was ist Mobbing?

2.1 Definition und Abgrenzung zu verwandten Begriffen

Der Begriff Mobbing geht auf das englische Wort „mob“ zurück, das übersetzt angreifen, anpöbeln, schikanieren, über jemanden herfallen bedeutet. Im Ursprung entstammt das Wort der lateinischen Bezeichnung “mobile vulgus“, womit eine „aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel, soziale Massengruppierungen in denen zumeist zerstörerisch wirkende Verhaltenpotenz vorherrscht“, gemeint ist. Darüber hinaus hat sich für das Phänomen des Psychoterrors am Arbeitsplatz vor allem im angelsächsischen Sprachgebrauch der Begriff „Bullying“ etabliert, was übersetzt tyrannisieren, schikanieren, einschüchtern und piesacken bedeutet. Aus entwicklungsgeschichtlicher Sicht wurde der Begriff Mobbing bereits 1958 vom Verhaltenswissenschaftler Lorenz angewendet. Er verwendete diesen Begriff, um das Angriffsverhalten von Tieren gegenüber einem einzelnen Tier zu beschreiben. In den 60er Jahren etablierte der schwedische Mediziner Heinemann, angelehnt an das Angriffsverhalten der Tiere, durch Publikationen den Begriff. In den 90er Jahren verwendete der als Pionier der Mobbing-Forschung geltende schwedische Arbeitspsychologe und Betriebswirt Leymann den Begriff erstmals in seiner heutigen Bedeutung für gezielten Psychoterror am Arbeitsplatz (vgl. KOLODEJ 2005, 21).

Neben dem Mobbing gibt es Angriffe auf die Persönlichkeit, die starke Berührungspunkte zum Mobbing-Begriff aufweisen. S exuelle Belästigung am Arbeitsplatz wird in fast allen westlichen Industriestaaten als ernsthaftes Problem in der Arbeitswelt thematisiert. Wie Praxisfälle zeigen, kann Mobbing die Folge einer zeitlich davor stattgefundenen sexuellen Belästigung sein. Die Diskriminierung am Arbeitsplatz wird in den meisten Rechtsordnungen westlicher Industriestaaten mit speziellen Regelungen sanktioniert. Unter Diskriminierung ist jede Art von Ungleichbehandlung einer Menschengruppe zu verstehen, die gegen das herrschende Wertesystem verstößt. Darunter fallen Gruppen oder Personen, die bestimmte Merkmale aufweisen, wie beispielsweise ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe oder Geschlecht. Auch das Thema Gewalt am Arbeitsplatz erfährt eine zunehmende Bedeutung. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Situationen, in denen Beschäftigte einer Unternehmung typische Dienstleistungen erbringen und die Kunden als Aggressoren auftreten. Damit fokussiert sich die Gewalt vor allem auf arbeitsplatzexterne Relationen, während Mobbing auf betriebsinterne Beziehungen beruht. Gewaltakte sind in der Regel Einzeltaten, womit das typische Element beim Mobbing, die Handlungswiederholung über einen längeren Zeitraum fehlt (vgl. NIEDL 1995, 25 f.).

[...]

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Mobbing am Arbeitsplatz. Definition, Ursachen und Auswirkungen
Hochschule
Hamburger Fern-Hochschule
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
22
Katalognummer
V86531
ISBN (eBook)
9783638891080
ISBN (Buch)
9783638891097
Dateigröße
417 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mobbing, Arbeitsplatz, Definition, Ursachen, Auswirkungen
Arbeit zitieren
Harry Heinemann (Autor:in), 2007, Mobbing am Arbeitsplatz. Definition, Ursachen und Auswirkungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86531

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