Die Arbeit baut auf einem drastischen Wandel von Männlichkeitsidealen auf – dem Wandel eines Ideals, welches tief im Leben der Gemeinde verwurzelt ist, zu einem Ideal, das auf individuellen Leistungen fußt und dabei den männlichen Körper in den Mittelpunkt stellt.
Ein Männlichkeitsideal ist ein Cluster von Eigenschaften, Verhaltensweisen und Werten, über die sich ein Mann identifiziert und die von Mitgliedern einer Gesellschaft als das Erstrebenswerte, als dasjenige angesehen werden, was den „guten“ und tugendhaften Mann ausmacht.
In einer Zeit (1850-1920), in der weitgreifende soziale, wirtschaftliche und politische
Veränderungen um sich griffen, sahen die Männer, die für sich das Ideal einer starken Identität beanspruchten, dieses in ernsthafter Gefahr.
BEDERMAN (1995) hat mit dem Ideal des Masculine Primitive und seiner Betonung auf dem Körper auf die nicht von einander zu trennende Beziehung von Körper, Identität und Macht hingewiesen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschte die Meinung vor, dass ein starker Körper einem Mann eine starke Identität verlieh und damit die Fähigkeit, sich für sich selbst behaupten und über andere dominieren zu können.
Männer haben beständig Strategien entwickelt, für sich das auf Aggressivität, Härte, Kraft und Macht basierende Ideal zu bewahren, beziehungsweise es für ihre individuellen Vorhaben zu Nutze zu machen.
Es gilt in diesem Sinne, ihre Strategien herauszuarbeiten, um zu zeigen, welche Funktionen dem Sport dabei als Instrument zur Umsetzung dieser Vorhaben zukamen.
Inhaltsverzeichnis
- Untersuchungsgegenstand und struktureller Aufbau der Arbeit.
- Literatur- und Quellenlage
- Der Wandel der Männlichkeitsideale
- Die Phase der Transformation von communal manhood zu self-made manhood
- Die Männlichkeitsideale von self-made manhood
- Manly Achiever
- Christian Gentleman
- Masculine Primitive
- Intercollegiate athletics und das neue Ideal des Körpers.
- Der Aufstieg des Sports und intercollegiate athletics
- Das neue Ideal des männlichen Körpers.
- Die Entwicklung eines man of character durch athletics
- Die spermatic economy und die Rekapitulationstheorie.
- Die spermatic economy
- Die Rekapitulationstheorie G. Stanley Halls
- Die recapitulation theory of play
- Die recapitulation theory of play und athletics als Männerdomäne
- Muscular Christianity, Sport und das Strenuous Life
- Theodore Roosevelt und das „Strenuous Life“
- Football
- Boxen
- Muscular Christianity in Amerika
- Thomas Wentworth Higginson
- Die „Remaskulinisierung“ der Kirche und der Athlet als Prediger
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Wandel von Männlichkeitsidealen im späten 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten, insbesondere den Aufstieg des Ideals des "Masculine Primitive". Dabei wird der Fokus auf die Rolle des Sports und der "Intercollegiate Athletics" gelegt, die als Mittel zur Bewältigung der Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft und zur Verkörperung des neuen Männlichkeitsideals dienten. Die Arbeit beleuchtet die Beziehung zwischen Körper, Identität und Macht im Kontext des "Masculine Primitive" und analysiert die Bedeutung des Sports für die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Stärke und moralischen Werten.
- Der Wandel von Männlichkeitsidealen im späten 19. Jahrhundert
- Die Rolle des Sports im Kontext der sich verändernden Männlichkeitsideale
- Die Bedeutung des Körpers für die Konstruktion der männlichen Identität
- Das Ideal des "Masculine Primitive" und seine Verbindung zu den Intercollegiate Athletics
- Die Entwicklung von "Muscular Christianity" und seine Beziehung zum Sport
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt den Untersuchungsgegenstand und die Struktur der Arbeit vor. Es werden die wichtigsten Männlichkeitsideale des späten 19. Jahrhunderts definiert und der Einfluss der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen auf die Entwicklung dieser Ideale beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Aufstieg der "Intercollegiate Athletics" in den Vereinigten Staaten. Es wird die Bedeutung des Sports als Mittel zur Verkörperung des Ideals des "Masculine Primitive" untersucht und der Einfluss des Sports auf die Konstruktion des männlichen Körpers dargestellt.
Das dritte Kapitel betrachtet die Rolle der "Spermatic Economy" und der Rekapitulationstheorie im Kontext der männlichen Entwicklung und der Bedeutung des Sports für die Bildung des "Man of Character". Es werden die Zusammenhänge zwischen dem Körper, der Gesundheit und dem Moralischen Verhalten im Kontext des Sports untersucht.
Das vierte Kapitel analysiert die Entstehung von "Muscular Christianity" als Reaktion auf die Herausforderungen der modernen Gesellschaft. Es werden die Ideen von Theodore Roosevelt über das "Strenuous Life" und die Rolle des Sports bei der Remaskulinisierung der Kirche vorgestellt.
Schlüsselwörter
Männlichkeitsideale, "Masculine Primitive", Intercollegiate Athletics, Sport, Körper, Identität, Macht, "Muscular Christianity", "Spermatic Economy", Rekapitulationstheorie, "Strenuous Life", Wandel, Entwicklung, Bildung, Moral.
- Arbeit zitieren
- Kai Mühlenhoff (Autor:in), 2005, "Manhood" im frühen amerikanischen Sport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86569