Die Begriffe Sozialraum, Sozialraumorientierung und Lebenswelt sind mittlerweile feste Bestandteile der Arbeitsprinzipien Sozialer Arbeit. Zugleich oder gerade aufgrund ihrer zunehmenden Bedeutung in den letzten Jahren wird besonders der Begriff Sozialraum „fast inflationär“ (Deinet 2002, S. 31) gebraucht. Dies geschieht oft ohne Überlegungen, welche Ideen dahinter stecken, wie damit tatsächlich in der Praxis des beruflichen Alltags umzugehen ist und vor welche Herausforderungen er die Professionellen stellt.
Ich habe mich für meine Auseinandersetzung mit dem Thema für die erweiterte Fragestellung entschieden:
Wie können Schule und Jugendhilfe im Rahmen der Sozialraumorientierung zusammenarbeiten?
Ausschlaggebend bei der Themenwahl war für mich, dass gerade in den letzten Monaten in den Medien verstärkt über die Problematik von Schulen berichtet wurde, die zahlreichen an sie gestellten Anforderungen, die über den Unterricht selbst hinaus gehen, zu erfüllen. Angefangen mit dem Umgang mit „Problemschülern“ wie an der Rütli-Schule in Berlin über die Frage nach dem Konzept der Offenen Ganztagsschulen bis hin zu den alltäglichen Problemen von Schülern, bei denen für eine Schule die Unterstützung durch Soziale Arbeit hilfreich sein könnte. Vor diesem Hintergrund entstand für mich die Frage, wie die geforderte Zusammenarbeit von Schule und Sozialer Arbeit bzw. Jugendhilfe denn tatsächlich funktionieren könnte und welche Kooperationsformen überhaupt schon bestehen.
Ausgehend von dieser Idee möchte ich mich sowohl mit der Funktion und Organisation von Schule als auch der Jugendhilfe auseinandersetzen und mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten erarbeiten. Davon ausgehend folgen bereits bestehende Kooperationsformen von Schule und Jugendhilfe und ein konkretes Praxisbeispiel. Letztlich erfolgt im Resümee eine kritische Auseinandersetzung mit den gewonnenen Erkenntnissen.
Zunächst werde ich mich aber mit den genannten Begriffen Sozialraum, Sozialraumorientierung und Lebenswelt beschäftigen, um eine definitorische Basis für meine weiteren Überlegungen zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auseinandersetzung mit den Begriffen Sozialraum, Sozialraumorientierung und Lebenswelt
- Funktionen von Schule
- Qualifikation
- Selektion und Allokation
- Integration und Legitimation
- Rechtliche Grundlagen bezüglich der Schulstruktur
- Funktionen von Jugendhilfe
- Rechtliche Grundlagen bezüglich der Jugendhilfestruktur
- Zusammenfassung der rechtlichen und organisatorischen Unterschiede von Schule und Jugendhilfe
- Mögliche Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfeausschuss
- Welche Formen der Zusammenarbeit bieten sich auf der Basis der bisher bekannten gemeinsamen Ansatzpunkte der Systeme an?
- Jugendarbeit im Kontext der Schule
- Schulsozialarbeit und Hilfen zur Erziehung im Kontext Schule
- Schulsozialarbeit
- Hilfen der Erziehung (HzE) im Kontext von Schule
- Mögliche Wege, ein Kooperationskonzept für Schule und Jugendhilfe zu erarbeiten
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Schule und Jugendhilfe im Rahmen der Sozialraumorientierung. Sie analysiert die Funktionen und organisatorischen Strukturen beider Institutionen sowie mögliche Schwierigkeiten und Gemeinsamkeiten im Hinblick auf eine erfolgreiche Kooperation.
- Definition und Bedeutung des Begriffs "Sozialraum"
- Funktionen und Aufgaben von Schule und Jugendhilfe
- Rechtliche Grundlagen und organisatorische Unterschiede beider Systeme
- Mögliche Herausforderungen und Chancen bei der Zusammenarbeit
- Bestehende und potentielle Kooperationsformen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe im Rahmen der Sozialraumorientierung ein und stellt die Fragestellung der Arbeit dar.
- Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition und Bedeutung der Begriffe "Sozialraum", "Sozialraumorientierung" und "Lebenswelt" und beleuchtet die historische Entwicklung des Sozialraumkonzepts.
- Kapitel drei erläutert die verschiedenen Funktionen von Schule, darunter die Qualifikation, Selektion und Allokation sowie die Integration und Legitimation.
- Kapitel vier behandelt die rechtlichen Grundlagen bezüglich der Schulstruktur.
- Kapitel fünf befasst sich mit den Funktionen und Aufgaben der Jugendhilfe.
- Kapitel sechs erläutert die rechtlichen Grundlagen bezüglich der Jugendhilfestruktur.
- Kapitel sieben fasst die rechtlichen und organisatorischen Unterschiede von Schule und Jugendhilfe zusammen.
- Kapitel acht analysiert mögliche Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfeausschuss.
- Kapitel neun beleuchtet verschiedene Formen der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe, wie Jugendarbeit im Kontext der Schule und Schulsozialarbeit sowie Hilfen zur Erziehung im Kontext von Schule.
- Kapitel zehn diskutiert mögliche Wege, ein Kooperationskonzept für Schule und Jugendhilfe zu erarbeiten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der Sozialraumorientierung, Schulsozialarbeit, Jugendhilfe, Kooperation, Funktionen von Schule und Jugendhilfe, rechtliche Grundlagen, Integration, Inklusion, Lebenswelt, Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit.
- Arbeit zitieren
- Judith Scherer (Autor:in), 2007, Wie können Schule und Jugendhilfe im Rahmen der Sozialraumorientierung zusammenarbeiten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86577