Im Vergleich zu Aktien gelten Anleihen, insbesondere festverzinsliche Anleihen, im Allgemeinen als wenig spekulative Anlageform. Jedoch verdeutlichen die zunehmenden Schwankungen der (Kapital-)Marktrenditen und die damit einhergehenden Kursveränderungen, dass Investitionen in Anleihen sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden sind. Die Inhaber von Anleihen sind bei ansteigenden (Kapital-)Marktrenditen stets dem Risiko von Kursverlusten ausgesetzt und umgekehrt. Das Zinsänderungsrisiko bildet neben dem Bonitätsrisiko das zentrale Risiko von Anleihen für Investoren.
Vor diesem Hintergrund ist es für ein Risikomanagement unablässig die Auswirkungen von Zinsänderungen möglichst genau abzuschätzen und Kennziffern bzw. Instrumente zur Risikoeindämmung einzusetzen. In der Praxis finden bspw. die traditionellen Ansätze, wie die Restlaufzeit, Bestimmung des Endwertes unter Berücksichtigung von Marktzinsänderungen, als Maß für das Zinsänderungsrisiko, Verwendung.
Darüber hinaus werden Kennzahlen, wie die Duration nach Macaulay, die Modified Duration und die Convexity, zur Beurteilung von Zinsänderungsrisiken bei Anleihen eingesetzt.
Die vorliegende Seminararbeit basiert auf dem wissenschaftlichen Fachaufsatz von Zimmerer – „Duration und Convexity, Zinssensitivität eines festverzinslichen Wertpapiers“. Die nachstehenden Ausführungen sollen hierbei das Verständnis sowie die Anwendungsmöglichkeiten von Sensitivitätskennziffern zur Beurteilung von Zinsänderungsrisiken bei festverzinslichen Anleihen und über Zimmerer hinaus, von variabel verzinslichen Anleihen kurz und präzise erläutern. Deshalb wird zum Zwecke weiterer Erläuterungen, an bestimmten Stellen der Seminararbeit Sekundärliteratur verwendet.
Die Seminararbeit gliedert sich in fünf Kapitel. Nach der vorangegangenen Intention der Thematik, werden im zweiten Kapitel die verschiedenen Anleihetypen näher dargestellt. Darüber hinaus erfolgt eine Einordnung und Begriffsbestimmung des Zinsänderungsrisikos. Im Rahmen der gesamten Arbeit wird stets von Long-Positionen in den entsprechenden Anleihen ausgegangen, das heißt, der Investor hat die Anleihen erworben und ist somit Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Im dritten Kapitel werden die Grundlagen der klassischen Sensitivitätskennziffern – Duration nach Macaulay, Modified Duration, Convexity – deren Prämissen, Herleitung, Relevanz und Berechnung anhand ausgewählter Beispiele näher erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die verschiedenen Anleihetypen und das Zinsänderungsrisiko
- 2.1 Formen von Anleihen
- 2.1.1 Festverzinsliche Anleihen
- 2.1.2 Variabel verzinsliche Anleihen
- 2.2 Zinsänderungsrisiko
- 2.2.1 Einordnung und Begriffsbestimmung des Zinsänderungsrisikos
- 2.2.2 Der Zusammenhang zwischen Zins – und Kursentwicklung
- 3. Klassische Sensitivitätskennziffern als Messinstrumente zur
- 3.1 Duration nach Macaulay
- 3.1.1 Prämissen, Herleitung und Relevanz
- 3.1.2 Kritische Betrachtung
- 3.2 Modified Duration
- 3.2.1 Prämissen, Herleitung und Relevanz
- 3.2.2 Kritische Betrachtung
- 3.3 Convexity
- 3.3.1 Prämissen, Herleitung und Relevanz
- 3.3.2 Kritische Betrachtung
- 4. Erweiterung der klassischen Sensitivitätskennziffern
- 4.1 Effective Duration
- 4.2 Key-Rate-Duration
- 4.3 Kritische Betrachtung
- 5. Zusammenfassende Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Analyse und Bewertung des Zinsänderungsrisikos von fest- und variabel verzinslichen Wertpapieren. Sie zielt darauf ab, die Funktionsweise und Relevanz klassischer Sensitivitätskennziffern wie Duration und Convexity darzustellen und deren Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen eines Risikomanagements zu beleuchten. Darüber hinaus werden Erweiterungen der klassischen Ansätze, wie die Effective Duration und die Key-Rate-Duration, vorgestellt und kritisch betrachtet.
- Erläuterung der verschiedenen Anleihetypen und ihrer spezifischen Zinsänderungsrisiken
- Analyse der Sensitivitätskennziffern Duration und Convexity als Messinstrumente für das Zinsänderungsrisiko
- Bewertung der Prämissen, Herleitungen und Relevanz der klassischen Ansätze
- Vorstellung und kritische Betrachtung von Erweiterungen der klassischen Ansätze
- Anwendung der Sensitivitätskennziffern im Rahmen eines Risikomanagements
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Seminararbeit ein und beleuchtet die Relevanz des Zinsänderungsrisikos im Kontext von Anleihen. Kapitel 2 präsentiert die verschiedenen Anleihetypen, darunter festverzinsliche und variabel verzinsliche Anleihen, und erläutert das Zinsänderungsrisiko im Detail. Kapitel 3 befasst sich mit den klassischen Sensitivitätskennziffern Duration und Convexity, die zur Messung des Zinsänderungsrisikos verwendet werden. Hierbei werden die Prämissen, Herleitungen und Relevanz der einzelnen Kennziffern sowie ihre jeweiligen Vor- und Nachteile beleuchtet. Kapitel 4 behandelt Erweiterungen der klassischen Ansätze, wie die Effective Duration und die Key-Rate-Duration, welche das Zinsänderungsrisiko in Abhängigkeit von der Fristenstruktur der Zinskurve berücksichtigen. Abschließend bietet Kapitel 5 eine zusammenfassende Schlussbemerkung, die die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit fokussiert auf die Themen Anleihen, Zinsänderungsrisiko, Sensitivitätskennziffern, Duration, Convexity, Effective Duration, Key-Rate-Duration, Risikomanagement und fest- und variabel verzinsliche Wertpapiere.
- Arbeit zitieren
- Dirk Strohmeier-Scheu (Autor:in), 2007, Duration und Convexity - Kurswertsensitivitätskennziffern zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos fest und variabel verzinslicher Wertpapiere, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86644