Das vorliegende Paper ist im Rahmen des Seminars „Macht, Herrschaft, Organisation“
erarbeitet worden und diente zunächst als Grundlage für einen zu verfassenden
Kommentar nebst anregenden Diskussionen im Unterricht selbst. Im Vergleich zu
einer der wissenschaftlichen Praxis nahestehenden Arbeit erhebt es keinen Anspruch
auf Vollständigkeit und soll darüber hinaus lediglich als Skizze einer thematischen
Abhandlung verstanden werden, die es im Folgenden vorzustellen gilt.
Michel Foucault hinterließ trotz seines frühen Todes im Jahre 1994 ein umfangreiches
und kontrovers zu verarbeitendes, d.h. zu wissenschaftlichen Diskursen führendes
– um nicht zu sagen provozierendes – Werk philosophischer und soziologischer
Betrachtungen. Foucault selbst meinte einst über seine Zunft, sie sei „eine Bewegung,
mit deren Hilfe man sich nicht ohne Anstrengung und Zögern, nicht ohne
Träume und Illusionen von dem freimacht, was für wahr gilt, und nach anderen
Spielregeln sucht.“ Damit scheint, wenn auch zunächst im diffusen Licht der sprachlichen
Metaphorik, der Weg gebahnt für die Darstellung eines zentralen Begriffes
mit seinerzeit neuartig definierten Kennzeichen in Michel Foucaults philosophischem
Werk: die MACHT.
Was machen diese Kennzeichen nun aus? Wie konkret definiert bzw. was versteht
Foucault unter Macht und was macht sie in seinen Augen so besonders? Wie
grenzt er sie ein und wie erklärt er ihre primäre Erscheinungsweise? Damit soll sich
der erste Teil der Seminararbeit beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I
- Überwachen und Strafen: Zwei Szenarien auf dem Weg zur Disziplin
- Ausweitung der Disziplinarinstitutionen: Strukturierende Macht
- Akteursorientierter Machtbegriff und Machtverhältnis
- Teil II
- Michel Foucault und Anthony Giddens
- Michel Foucault und Norbert Elias
- Schlussbetrachtung: Kritik und Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Konzepte des französischen Philosophen und Soziologen Michel Foucault im Kontext von Machtstrategien, Überwachungssystemen und der Intransitivität der Freiheit. Sie setzt sich mit der Frage auseinander, wie Foucaults panoptisches Modell der Überwachung im Spiegel zweier Klassiker der Soziologie, Anthony Giddens und Norbert Elias, zu verstehen ist.
- Der panoptische Mechanismus der Überwachung nach Foucault
- Die Rolle von Disziplinarinstitutionen in der Ausübung von Macht
- Der Zusammenhang zwischen Macht und Wissen
- Foucaults Analyse der Machtkonstellation in modernen Gesellschaften
- Die Bedeutung von Foucaults Werk für die Soziologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Rahmen des Seminars „Macht, Herrschaft, Organisation“ und die zentrale Rolle Foucaults in der soziologischen Analyse von Macht bekräftigt. Der erste Teil der Arbeit untersucht die Konzepte der Überwachung und der Strafe in Foucaults Werk „Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses“. Foucault schildert zwei Szenarien: die Bekämpfung der Pest im 17. Jahrhundert und die Architektur des Panoptikons, um zu verdeutlichen, wie die Macht durch die Konstruktion von Überwachungssystemen und Disziplinierungsmechanismen ausgeübt wird.
Der zweite Teil der Arbeit befasst sich mit der Rezeption von Foucaults Werk bei Anthony Giddens und Norbert Elias. Hier werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den jeweiligen soziologischen Ansätzen aufgezeigt. Schließlich kommt die Arbeit in der Schlussbetrachtung zu einer kritischen Würdigung der Foucaultschen Konzepte und ihrer Relevanz für die Soziologie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen wie Macht, Überwachung, Disziplin, Panoptismus, Gouvernementalität, Wissen, Subjektivierung, Foucault, Giddens, Elias und die Soziologie.
- Quote paper
- Matthias Heise (Author), 2005, Machtstrategien, Überwachungssysteme und die Intransitivität der Freiheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86676