Peter Handke gilt heute als einer der eigenwilligsten aber auch erfolgreichsten Schriftsteller der Nachkriegszeit.
Er überrascht seine Leser immer wieder mit ungewöhnlichen Romanen, Erzählungen oder Theaterstücken, deren Titel schon allein Aufmerksam machen.
Zu seinen zentralen Themen gehört den Zustand der Welt durch die Sprache. Das Anliegen seiner Werke entwickelte sich von den frühen Werken, die unter einem sprachskeptischen Blickpunkt entstanden, hin zum Glauben an das „große Wort“ der Literatur. Seine Themen und seine Erzählweise sind als innovativ zu betrachten.
Kennzeichnend für seine Grundhaltung des Erzählens sind das sich Befassen mit den kleinen Dingen und dem vermeintlich Nebensächlichen. Er wendet die „induktive[..] Methode bei der Beschreibung von Personen, Orten und Situationen [an] – Handke geht dabei immer vom kleinsten Detail aus“ . Seine Arbeiten sind von seiner bezeichnenden Gabe zur Beobachtung geprägt .
Mit der „Publikumsbeschimpfung“, einer totalen Provokation, konnte Handke seinen ersten großen Erfolg verbuchen.
In dieser Arbeit soll es um Peter Handkes Auseinandersetzung mit dem vom Krieg zerrütteten Jugoslawien gehen. Genau zu diesem Thema hatte er schon 1991 in „Abschied des Träumers vom Neunten Land“« Stellung bezogen. Er äußerte sich gegen die Zerschlagung Jugoslawiens und hatte „dabei weder die deutsche Außenpolitik noch die Medien ausgespart, die die Serben als Aggressoren brandmarkten und den slowenischen Nationalismus als Fortschritt feierten“ .
„Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“ erschien 1996 vorab in der Süddeutschen Zeitung, deren Überschrift für den Essay Handkes „Gerechtigkeit für Serbien“, später vom Autor für die Veröffentlichung in Buchform aufgegriffen wurde.
Peter Handke beschreibt in jenem Essay, „wie mit Hilfe der Medien der Überfall auf Serbien vorbereitet wurde. Und wagte zu fragen: »Wird die Geschichte der Zerschlagungskriege jetzt nicht vielleicht einmal ziemlich anders geschrieben werden als in den heutigen Voraus-Schuldzuweisungen?“. Er musste sich daraufhin mit großer Entrüstung gegen sein Bild von Serbien auseinandersetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Vorbetrachtungen
- 2.1 Kurzbiografie Peter Handkes
- 2.2 Historischer Hintergrund – Der Konflikt auf dem Balkan 1980 bis 1998
- 3. Zusammenfassung „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“
- 4. Die Kritik an Peter Handkes „Winterreise“
- 5. Persönliche Stellungnahme zu Handkes „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Peter Handkes Essay „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“ und die darauf folgende Kritik. Ziel ist es, Handkes Position im Kontext des jugoslawischen Konflikts zu verstehen und die kontroversen Reaktionen auf seine Darstellung zu analysieren.
- Handkes literarische Stilistik und seine Methode der detaillierten Beobachtung
- Die Darstellung des jugoslawischen Konflikts und die Rolle der Medien
- Die Kritik an Handkes Position und die öffentliche Wahrnehmung seiner Arbeit
- Die Frage nach Gerechtigkeit und der Perspektivenvielfalt im Konflikt
- Die Auseinandersetzung mit der Rolle von Sprache und Literatur im Kontext politischer Ereignisse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt Peter Handke als einen eigenwilligen und erfolgreichen Schriftsteller vor. Sie beschreibt seine zentralen Themen und seinen literarischen Stil, der sich durch eine detaillierte Beobachtung und eine induktive Methode auszeichnet. Die Arbeit fokussiert sich auf Handkes Auseinandersetzung mit dem Krieg in Jugoslawien und seinem Essay „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“, der kontroverse Reaktionen hervorrief. Die Einleitung umreißt den Aufbau der Arbeit und die zu behandelnden Fragen.
2. Vorbetrachtungen: Dieses Kapitel liefert den notwendigen Hintergrund für das Verständnis von Handkes Essay. Der erste Abschnitt bietet eine kurze Biografie Peter Handkes, die seinen Lebensweg und seine literarischen Anfänge skizziert und dabei die prägenden Einflüsse seiner Kindheit und Jugend beleuchtet. Der zweite Abschnitt liefert einen Überblick über den historischen Kontext des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien, insbesondere in Serbien, und schafft so ein besseres Verständnis für die politischen und sozialen Umstände, in denen Handkes Essay entstand.
Schlüsselwörter
Peter Handke, Jugoslawienkrieg, Serbien, Gerechtigkeit, Medienkritik, Literatur, Sprache, Detailbeobachtung, politische Kontroverse, perspektivische Darstellung.
Häufig gestellte Fragen zu Peter Handkes „Eine winterliche Reise“
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Peter Handkes Essay „Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morava und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien“ und die darauf folgende Kritik. Sie untersucht Handkes Position zum jugoslawischen Konflikt und die kontroversen Reaktionen auf seine Darstellung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Handkes literarische Stilistik und detaillierte Beobachtung, die Darstellung des jugoslawischen Konflikts und die Rolle der Medien, die Kritik an Handkes Position und die öffentliche Wahrnehmung, die Frage nach Gerechtigkeit und Perspektivenvielfalt im Konflikt sowie die Rolle von Sprache und Literatur im Kontext politischer Ereignisse.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Vorbetrachtungen (mit Kurzbiografie Handkes und historischem Hintergrund zum Balkan-Konflikt), eine Zusammenfassung von Handkes Essay, eine Analyse der Kritik an Handkes Werk und eine persönliche Stellungnahme.
Was wird in der Einleitung erläutert?
Die Einleitung stellt Peter Handke als Schriftsteller vor, beschreibt seinen Stil und seine zentralen Themen. Sie fokussiert auf seinen Essay „Eine winterliche Reise“ und die darauf folgenden Kontroversen und umreißt den Aufbau und die Forschungsfragen der Arbeit.
Was beinhaltet der Abschnitt "Vorbetrachtungen"?
Die "Vorbetrachtungen" liefern den notwendigen Kontext. Sie bieten eine Kurzbiografie Peter Handkes und einen Überblick über den historischen Hintergrund des jugoslawischen Konflikts, um Handkes Essay besser zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Peter Handke, Jugoslawienkrieg, Serbien, Gerechtigkeit, Medienkritik, Literatur, Sprache, Detailbeobachtung, politische Kontroverse, perspektivische Darstellung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel ist es, Handkes Position im Kontext des jugoslawischen Konflikts zu verstehen und die kontroversen Reaktionen auf seine Darstellung zu analysieren.
- Arbeit zitieren
- Marie-Christin Pollak (Autor:in), 2007, Gerechtigkeit für Serbien? Gerechtigkeit für Peter Handke?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86681