Als einen in mancherlei Hinsicht bedeutsamen Einschnitt in Giacomo Puccinis Musiktheaterschaffen nehmen einschlägige Puccini-Biographen die Zeit zwischen der Uraufführung der Madame Butterfly am 17. Februar 1904 und der Uraufführung der Fanciulla del West am 10. Dezember 1910, immerhin sechs Jahre, wahr. Diese „längere Pause, die sich zum einen aus der Suche nach neuen Sujets, zum anderen aus der Biographie erklärt“ wird immer wieder dramatisch betitelt mit „Jahre des Suchens“ , wie bei Wolfgang Marggraf, oder „Lebenskrisen“ , wie in Dieter Schicklings Puccini-Biographie. Jürgen J. Leukel spricht von „Neubesinnung und einem neuen Bewusstsein“ , aus dem Puccini in den nächsten Jahren drei Musiktheaterwerke komponiert: La fanciulla del West (1910), La Rondine (1917) und Il trittico (1918).
Diese drei so unterschiedlich anmutenden Werke für Musiktheater, eine „Wildwest-Oper“ , eine lustige Oper im Stil der Wiener Operette und eine Einakter-Trilogie, dennoch als in Bezügen stehend aufzufassen und sie in ihrer Stellung als „Musiktheaterwerke der 1910er Jahre“ in Giacomo Puccinis Musiktheaterschaffen zu verorten, soll Thema dieser Hausarbeit sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Thematische Einführung und Zielsetzung
- Wissenschaftliche Vorgehensweise
- Ausführung
- Stoff und Libretto
- Krieg und Internationalismus
- Melodie und Kantabilität
- Konzeption und Dramaturgie
- Zusammenführung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Positionierung von Giacomo Puccinis Musiktheaterwerken der 1910er Jahre im Kontext seines gesamten Schaffen. Im Zentrum stehen die Werke "La fanciulla del West", "La Rondine" und "Il trittico", die in ihrer Entstehungszeit und ihrem Stil einen Bruch mit Puccinis vorherigem Werk darstellen. Die Analyse fokussiert auf Konzeption, Dramaturgie und Kompositionsweise der musikalischen Werke und untersucht deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
- Die Suche nach neuen Sujets und musikalischen Ausdrucksformen in Puccinis Spätwerk.
- Die Rolle von Krieg und Internationalismus in den Musiktheaterwerken der 1910er Jahre.
- Die Entwicklung von Melodie und Kantabilität in Puccinis Opern.
- Die Dramaturgie und Inszenierung der Musiktheaterwerke der 1910er Jahre im Vergleich zu Puccinis früheren Opern.
- Die Einordnung von "La fanciulla del West", "La Rondine" und "Il trittico" in das Gesamtwerk Puccinis.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die Zeitspanne zwischen der Uraufführung von "Madame Butterfly" und der Uraufführung von "La fanciulla del West" als bedeutenden Einschnitt in Puccinis Musiktheaterschaffen. Sie beschreibt die Suche nach neuen Themen und Stilen, die Puccinis Werke der 1910er Jahre prägen. Das Kapitel "Stoff und Libretto" analysiert Puccinis Wunsch, neue Sujets und Märkte zu erschließen und geht dabei auf die literarischen Vorlagen der Opern ein. Die Analyse von Melodie, Kantabilität, Konzeption und Dramaturgie beleuchtet die musikalischen und szenischen Besonderheiten der Werke der 1910er Jahre.
Schlüsselwörter
Giacomo Puccini, Musiktheater, 1910er Jahre, "La fanciulla del West", "La Rondine", "Il trittico", Oper, Dramaturgie, Musik, Komposition, Stilentwicklung, Internationalismus.
- Arbeit zitieren
- Judith K. (Autor:in), 2007, Die Stellung der Musiktheaterwerke der 1910er Jahre in Giacomo Puccinis Musiktheaterschaffen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86776