Drogen sind ein Teil unserer Gesellschaft. Egal, ob frei erhältliche Drogen wie Tabak und Alkohol, „weiche“ Drogen wie Haschisch und Marihuana oder „harte“ Drogen wie Heroin, Kokain oder LSD, die Palette ist breit gefächert. Die meisten Drogen besitzen doch wenigstens einige positive Eigenschaften wie betäubende bzw. schmerzstillende, leistungssteigernde oder stimmungshebende Wirkung. Der Drogenmissbrauch beginnt dort, wo die Drogen nur des Rausches, des „High - Seins“ wegen konsumiert werden. Die menschliche Gier nach immer mehr führt bei jeder Droge früher oder später zur Abhängigkeit, und letztendlich leider viel zu oft zum Tod.
Daher sind die meisten Drogen weltweit illegal. Fast alle Staaten der Welt verbieten den Handel mit und den Konsum von Drogen. Dennoch findet beides statt. Das Verbot von Drogen hat einen illegalen Markt geschaffen. Drogen gehören zur Unterwelt, der Welt des Verbrechens.
Die meisten Drogen wirken auf pflanzlicher Basis. Von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung bis zum Konsum werden die Drogen oft über die halbe Welt transportiert. Das Drogengeschäft muss daher organisiert sein; ein klassisches Beispiel von organisierter Kriminalität.
In diesem Zusammenhang ist häufig von der Drogenmafia die Rede. Die Mafia ist dabei ein Synonym für eine geheimnisvolle, verschworene weltweit operierende Verbrecherorganisation, die buchstäblich überall ihre Finger im Spiel hat. Medien, Justiz- und Ermittlungsbehör-den zeichnen dabei häufig das Bild eines Unternehmens, eines regelrechten Konzerns: Die Mafia-Drogen-GmbH & KO KG als Global Player des internationalen Drogenmarktes, um es mal überspitzt darzustellen.
Wie realistisch ist dieses Bild von der Mafia als Drogenunternehmen? Um dieser Frage nach-zugehen ist es notwendig, den Drogenmarkt zu verstehen. Dies setzt wiederum die Kenntnis der fundamentalen Marktprinzipien voraus. Daher werde ich zunächst die Grundprinzipien, die auf dem legalen Markt herrschen, aus Sicht der Institutionen Ökonomie aufzeigen. Von dieser Basis aus ist es einfach, den illegalen Markt im Allgemeinen und anschließend den Drogenmarkt im Speziellen mit den Besonderheiten, die den Unterschied zum legalen Markt ausmachen, zu beschreiben.
Zuletzt wird es darum gehen herauszufinden, was denn die Mafia wirklich ist, wo ihre Wurzeln liegen und wie sie agiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Legale Markt
- 2.1 Der Markt
- 2.2 Der rationale Akteur
- 2.3 Eingeschränkte Rationalität und Transaktionskosten
- 2.4 Institutionen
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Der illegale Markt
- 3.1 Der kleine Unterschied
- 3.2 Handeln ohne den Staat
- 3.3 Handeln gegen den Staat
- 3.4 Transaktionskosten auf dem illegalen Markt
- 4. Der Drogenmarkt
- 4.1 Drogen als illegales Gut
- 4.2 Organisationsformen auf dem Drogenmarkt
- 5. Die Mafia
- 5.1 Der Begriff der Mafia
- 5.2 Die Ursprünge der Mafia
- 5.3 Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Mafia
- 5.4 Das Ende des Mythos
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das gängige Bild der Mafia als globales Drogenunternehmen und hinterfragt dessen Realitätsgehalt. Sie analysiert den Drogenmarkt im Kontext von Marktprinzipien, vergleicht legale und illegale Märkte und beleuchtet die Organisationsstruktur der Mafia. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie effizient das Organisationsmodell der Mafia ist und inwiefern es sich von einem traditionellen Unternehmen unterscheidet.
- Marktprinzipien im legalen und illegalen Kontext
- Transaktionskosten auf legalen und illegalen Märkten
- Organisationsstrukturen im Drogenhandel
- Die Mafia als Organisation: Struktur und Funktionsweise
- Der Mythos der Mafia als Drogenunternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Drogenmarktes und des Mythos der Mafia als Drogenunternehmen ein. Sie stellt die Frage nach der Realitätsnähe dieses Bildes und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der den Vergleich zwischen legalen und illegalen Märkten und die Analyse der Mafia als Organisation beinhaltet. Die Einleitung betont die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die Notwendigkeit, den Drogenmarkt im Kontext grundlegender Marktprinzipien zu verstehen.
2. Der Legale Markt: Dieses Kapitel beleuchtet die Grundlagen des legalen Marktes aus institutionenökonomischer Perspektive. Es erklärt das Prinzip der Arbeitsteilung, die Entstehung von Märkten und die Rolle von Angebot und Nachfrage bei der Preisbildung. Der "rationale Akteur" als Nutzenmaximierer wird vorgestellt, ebenso die Herausforderungen durch begrenzte Rationalität und Transaktionskosten. Das Gefangenendilemma dient als Beispiel für die Notwendigkeit von Institutionen zur Regulierung wirtschaftlichen Handelns.
3. Der illegale Markt: Dieses Kapitel vergleicht den illegalen Markt mit dem legalen Markt, wobei der Fokus auf den Unterschieden liegt. Es werden die Herausforderungen des Handelns ohne staatliche Regulierung und die spezifischen Transaktionskosten auf dem illegalen Markt analysiert. Der Staat als wichtiger Faktor und seine Rolle im illegalen Markt wird hervorgehoben. Die besondere Herausforderung liegt in der Abwesenheit von staatlichen Institutionen und der erhöhten Unsicherheit.
4. Der Drogenmarkt: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Drogenmarkt als einen spezifischen illegalen Markt. Es untersucht Drogen als illegales Gut und deren besondere Eigenschaften, die den Markt prägen. Verschiedene Organisationsformen im Drogenhandel werden analysiert und im Kontext der Herausforderungen und Besonderheiten des illegalen Marktes gesetzt. Die Rolle von Transaktionen und die Herausforderungen an die Organisation werden verdeutlicht.
5. Die Mafia: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Kern der Arbeit: der Mafia. Der Begriff "Mafia" wird definiert, und ihre Ursprünge werden erörtert. Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Mafia werden analysiert, wobei der Fokus darauf liegt, wie die Organisation funktioniert und wie sie sich vom gängigen Bild des reinen Drogenunternehmens unterscheidet. Das Kapitel arbeitet heraus, dass die Mafia, trotz ihrer Effizienz, kein Unternehmen im herkömmlichen Sinn ist.
Schlüsselwörter
Mafia, Drogenmarkt, illegaler Markt, legaler Markt, Institutionenökonomie, Transaktionskosten, rationale Erwartungen, Organisation, Netzwerke, ökonomische Prinzipien, organisierte Kriminalität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Mafia, Drogenmarkt und illegale Märkte
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht das gängige Bild der Mafia als globales Drogenunternehmen und hinterfragt dessen Realitätsgehalt. Er analysiert den Drogenmarkt im Kontext von Marktprinzipien, vergleicht legale und illegale Märkte und beleuchtet die Organisationsstruktur der Mafia. Ziel ist es, die Effizienz des Mafia-Organisationsmodells und dessen Unterschiede zu traditionellen Unternehmen aufzuzeigen.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Themen: Marktprinzipien im legalen und illegalen Kontext, Transaktionskosten auf legalen und illegalen Märkten, Organisationsstrukturen im Drogenhandel, die Mafia als Organisation: Struktur und Funktionsweise, und den Mythos der Mafia als Drogenunternehmen.
Welche Kapitel umfasst der Text und worum geht es in jedem Kapitel?
Der Text besteht aus folgenden Kapiteln: 1. Einleitung: Einführung in die Thematik und den methodischen Ansatz. 2. Der Legale Markt: Grundlagen des legalen Marktes aus institutionenökonomischer Sicht. 3. Der illegale Markt: Vergleich legaler und illegaler Märkte, Herausforderungen des Handelns ohne staatliche Regulierung. 4. Der Drogenmarkt: Drogen als illegales Gut, Organisationsformen im Drogenhandel. 5. Die Mafia: Definition des Begriffs "Mafia", Ursprünge, wirtschaftliche Aktivitäten und Funktionsweise der Mafia. 6. Fazit: Zusammenfassung der Ergebnisse.
Wie werden legale und illegale Märkte verglichen?
Der Text vergleicht legale und illegale Märkte hinsichtlich ihrer Marktprinzipien und Transaktionskosten. Ein Schwerpunkt liegt auf den Herausforderungen des Handelns ohne staatliche Regulierung und der erhöhten Unsicherheit auf illegalen Märkten.
Welche Rolle spielen Transaktionskosten?
Transaktionskosten spielen eine zentrale Rolle im Vergleich legaler und illegaler Märkte. Der Text analysiert, wie die Abwesenheit staatlicher Institutionen und die erhöhte Unsicherheit auf illegalen Märkten die Transaktionskosten beeinflussen.
Wie wird die Mafia im Text dargestellt?
Der Text analysiert die Mafia als Organisation, untersucht ihre Struktur und Funktionsweise und hinterfragt das gängige Bild der Mafia als reines Drogenunternehmen. Es wird gezeigt, dass die Mafia, trotz ihrer Effizienz, kein Unternehmen im herkömmlichen Sinn ist.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Textinhalt?
Schlüsselwörter sind: Mafia, Drogenmarkt, illegaler Markt, legaler Markt, Institutionenökonomie, Transaktionskosten, rationale Erwartungen, Organisation, Netzwerke, ökonomische Prinzipien, organisierte Kriminalität.
Für wen ist dieser Text relevant?
Dieser Text ist relevant für Studierende der Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Kriminologie, sowie für alle, die sich für die Funktionsweise illegaler Märkte, die Organisation der Mafia und den Mythos der Mafia als Drogenunternehmen interessieren.
- Arbeit zitieren
- Tobias Gräf (Autor:in), 2005, Die Mafia GmbH & Co KG, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86829