„Der Blutmai hat zur endgültigen unüberbrückbaren Spaltung der Linken geführt [...].“ In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Auswirkungen der 1. Mai 1929 auf das Verhältnis der Arbeiterparteien KPD und SPD gehabt hat. Welche Bedeutung hatte der „Blutmai“ für die beiden Parteien?
Da es in dieser Arbeit zentral um die Entwicklung des Verhältnisses der Arbeiterparteien SPD und KPD während des Frühjahrs 1929 geht, wird nicht auf die Position der Polizei eingegangen, die für eine völlige Klärung des Sachverhaltens der Mai-Ereignisse ausführlich erläutert werden müsste.
Im ersten Kapitel wird die Rolle der KPD dargelegt. Dabei wird zuerst auf die Zusammensetzung der KPD eingegangen. Die Struktur der Partei muss durchleuchtet werden, um ihr Verhalten am 1. Mai 1929 zu verstehen. Danach wird betrachtet, welche Veränderungen sich intern in der KPD durch den „Blutmai“ ergaben. Die ideologischen Erneuerungen in der KPD erklären das veränderte Verhältnis zwischen der KPD und der SPD. In dem Zusammenhang wird klar, inwieweit der 1. Mai 1929 einen Wendepunkt markiert.
Im zweiten Kapitel wird die Seite der SPD näher betrachtet. Zuerst wird die Position der SPD im Frühjahr 1929 angesehen. Dabei wird versucht aus ihrer Position heraus ihre Agitation zu erklären. Nachkommend wird auf die Folgen des „Blutmais“ in der SPD eingegangen. Die Konsequenzen verweisen auf das veränderte Verhältnis der SPD und KPD.
In diesem Diskurs wird sich einerseits mit der Propagierung des 1.Mais 1929 in den Zeitungen der Arbeiterparteien „Vorwärts“ und „Die rote Fahne“ auseinandergesetzt. Als dritte linke, jedoch unabhängige Zeitung wurde „Die Welt am Abend“ hinzugezogen. Der Pressenkrieg hatte eindeutig mit zur Zuspitzung der Lage am 1. Mai 1929 geführt. Andererseits wird sich vornehmlich auf die Forschungsliteratur von Heinrich August Winkler „Der lange Weg nach Westen“ und „Der Schein der Normalität“ gestützt. Zudem wurden die themenspezifischen Bücher von Thomas Kurz „Blutmai“ und „Blutmai Berlin 1929“ von Léon Schirmann herangezogen. Insgesamt war es auf Grund der vielen Unwahrheiten, die sich auch in den Geschichtsschreibungen und vor allem der Presse verankert haben, schwierig sich ein Bild der wahren Geschehnisse und Hintergründe des „Blutmais“ zu gestalten. Die Spaltung der deutschen Arbeiterbewegung begann bereits 1917 durch die Abspaltung der USPD von der SPD und setzte sich 1918 durch die Gründung der KPD fort.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die KPD
- Zusammensetzung der KPD
- Ziele und Konsequenzen der KPD nach dem 1.5.1929...
- SPD
- Die Position der SPD im Frühjahr 1929
- Die Folgen in der SPD.
- Fazit.
- Anhang
- Literaturverzeichnis...
- Quellenverzeichnis...
- Forschungsliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen des 1. Mai 1929 auf das Verhältnis der Arbeiterparteien KPD und SPD. Insbesondere wird beleuchtet, welche Bedeutung der „Blutmai“ für die beiden Parteien hatte. Dabei wird sich auf die Entwicklung des Verhältnisses der Arbeiterparteien SPD und KPD während des Frühjahrs 1929 konzentriert. Die Position der Polizei, die für eine vollständige Klärung des Sachverhaltens der Mai-Ereignisse relevant wäre, wird nicht behandelt.
- Die Rolle der KPD im Kontext des 1. Mai 1929
- Die Zusammensetzung und die interne Struktur der KPD
- Die Auswirkungen des „Blutmais“ auf die Ideologie und das Verhältnis zwischen KPD und SPD
- Die Position der SPD im Frühjahr 1929 und ihre Agitation
- Die Folgen des „Blutmais“ für die SPD und das veränderte Verhältnis zu der KPD
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die zentrale Fragestellung nach den Auswirkungen des 1. Mai 1929 auf das Verhältnis der Arbeiterparteien KPD und SPD dar. Der Fokus liegt auf der Bedeutung des „Blutmais“ für beide Parteien und der Entwicklung ihrer Beziehung während des Frühjahrs 1929. Die Position der Polizei wird nicht behandelt.
Die KPD
Zusammensetzung der KPD
Die KPD, eine junge Partei, rekrutierte ihre Wählerschaft hauptsächlich aus jungen Arbeitern und Erwerbslosen. Die Partei hatte Schwierigkeiten, die Kontrolle über ihre Anhänger zu behalten, da sie die Parteiorganisation nicht auf Betriebszellen umstellen konnte. Die hohe Fluktuation der Mitglieder führte zu einer schwachen Bindung zwischen der KPD-Führung und ihrer Anhängerschaft. Die „überflüssige Generation“ der 18-30jährigen, die von hoher Arbeitslosigkeit betroffen war, war besonders anfällig für politischen Radikalismus. Die KPD rekrutierte auch Jugendcliquen für den Schutz von Sälen und Demonstrationen, die an gewaltsame Auseinandersetzungen mit dem politischen Gegner und der Polizei gewöhnt waren. Die Spaltung der Arbeiterklasse vergrößerte sich Ende der 20er Jahre, mit einer Spaltung der Arbeiterkultur- und Sportorganisation und der Entstehung von kommunistischen Bastionen. Die KPD hatte zwar versucht, die Massen zu mobilisieren, erreichte jedoch vorwiegend ihre junge Anhängerschaft.
Schlüsselwörter
Arbeiterparteien, SPD, KPD, 1. Mai 1929, „Blutmai“, Weimarer Republik, Arbeiterbewegung, Arbeitslosigkeit, politische Radikalismus, Jugendcliquen, Spaltung der Arbeiterklasse, Propaganda, Demonstrationen, „Vorwärts“, „Die rote Fahne“, „Die Welt am Abend“, Heinrich August Winkler, Thomas Kurz, Léon Schirmann.
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- Anonym (Author), 2003, Zur politischen Symbolik der Arbeiterparteien SPD und KPD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86869