Feen sind in vielen Erzählungen und Geschichten über Artus zu finden. Sie ziehen die Helden in ihren Reichen auf, helfen ihnen bei ihren aventiuren und planen und bestimmen schicksalhaft mitunter deren gesamtes Leben. In typischen Feengeschichten wird ein Mann erwählt, tritt in das Feenreich ein und beginnt eine konflikthaltige Beziehung zu einer Fee. Dieses Muster der Verbindung mit einer überirdischen Geliebten wird von der Forschung inzwischen als eigenes Erzählschema gesehen. Es tritt in Form des `Morgane-Typs´ im höfischen Roman auf und findet sich auch im Wigalois. Doch im Gegensatz zu anderen Artusromanen geht hier nicht der Held eine Feenliebe ein, sondern Gawein, der Vater des Helden. Dieser wird in ein Feenreich gebracht, das sich von allen anderen Feenreichen der Artusliteratur unterscheidet. Die Fee an sich ist merkwürdig unfeenhaft und scheint vermenschlicht und rationalisiert. Dies geht soweit, dass sie selbst sich nicht über ihren Feenstatus im Klaren zu sein scheint. Doch was genau ist eine typische Fee und wie weit ist die Figur der Florie von ihrem Vorbild, das aus der keltischen Mythologie stammt, entfernt? Woran ist ein Feenreich zu erkennen? Und kann bei Jorams Reich noch von einem Feenreich gesprochen werden oder ist die Rationalisierung zu stark?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Feenreich
- 2.1 Der ,,locus amoenus“.
- 2.2 Das Feenreich, ein Hortus conclusus
- 2.2.1 Der Weg in das verschlossene Land
- 2.2.2 Die Entrückung.
- 2.2.3 Der magische Gürtel
- 2.3 ,,Mirabilia mechanica“ in Anderswelten
- 2.4 Das höfische Feenreich
- 3. Die Figur der Fee
- 3.1 Herkunft und Entwicklung der Feenfigur in der Artusliteratur
- 3.1.1 Keltische Mythen
- 3.1.2 Der Laich Lanval der Marie de France
- 3.1.3 Die Vita Merlini des Geoffrey von Monmouth und ihre Nachfolger
- 3.2 Die höfische Fee Florie
- 3.3. Die Feenliebe
- 3.4 Die Feenjugend¸
- 3.1 Herkunft und Entwicklung der Feenfigur in der Artusliteratur
- 4. Resumé
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Feenreich im Wigalois von Wirnt von Grafenberg und analysiert dessen Besonderheiten im Vergleich zu anderen Feenreichen der Artusliteratur. Die Arbeit untersucht die Ursprünge der Fee und ihres Feenreiches, analysiert typische Merkmale und Motive und setzt diese in Beziehung zum Feenreich des Wigalois. Besondere Aufmerksamkeit wird der Figur der Fee Florie und den Themen der Feenliebe und Feenjugend im Wigalois geschenkt.
- Das Feenreich im Wigalois im Vergleich zu anderen Feenreichen der Artusliteratur
- Die Ursprünge und Entwicklung der Feenfigur
- Typische Merkmale und Motive des Feenreiches
- Die Figur der Fee Florie und ihre Besonderheiten
- Die Themen der Feenliebe und Feenjugend im Wigalois
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt das Feenreich als ein wiederkehrendes Motiv in der Artusliteratur vor. Es werden verschiedene Ansätze und Interpretationen des Feenreiches beleuchtet, die von keltischen Mythen über die Vorstellung einer paradiesischen Insel bis hin zur Interpretation als Jenseitsreich reichen.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Feenreich im Wigalois und untersucht dessen Merkmale und Motive. Es wird gezeigt, dass Jorams Reich, das Feenreich im Wigalois, von anderen Feenreichen der Artusliteratur durch seine Rationalisierung und Höfisierung abweicht. Die Analyse des Feenreiches als "locus amoenus" zeigt die besonderen Eigenschaften des Wigalois-Feenreiches auf.
Im dritten Kapitel wird die Figur der Fee, insbesondere Florie im Wigalois, näher betrachtet. Die Arbeit zeichnet die Herkunft und Entwicklung der Feenfigur in der Artusliteratur nach und beleuchtet die Besonderheiten der Fee Florie im Kontext der Feenliebe und Feenjugend.
Schlüsselwörter
Feenreich, Wigalois, Artusliteratur, keltische Mythologie, locus amoenus, Hortus conclusus, Feenfigur, Fee Florie, Feenliebe, Feenjugend, Rationalisierung, Höfisierung.
- Arbeit zitieren
- Katrin Grebing (Autor:in), 2006, Das höfisierte Feenreich im "Wigalois", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86887