Die Volksrepublik China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde. Allein durch diese Tatsache steht China seit seiner Gründung im Jahre 1949 immer wieder im Blickpunkt internationalen Interesses. Schon früh erkannten westliche Demographen das Problem einer hohen Bevölkerungszahl, die aufgrund Chinas naturräumlicher und gesellschaftlicher Voraussetzungen nicht nur zu Ernährungsschwierigkeiten, Wohnungsnot, Ausbildungs- und Arbeitsplatzmangel und somit auch zu einem sozialen Ungleichgewicht führen könnte, sondern auch die industrielle Entwicklung des Landes hemmen würde.
Die vorliegende Arbeit legt ihren Schwerpunkt auf die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungspolitik von 1949 bis 2000. Es geht weniger um eine Aneinanderreihung von Zahlen und Daten, vielmehr soll versucht werden, durch eine chronologische Darstellung die unterschiedlichen Formen und Phasen der staatlichen Maßnahmen herauszuarbeiten. Zuvor erscheint es mir sinnvoll auf die Bevölkerungsverteilung und die Bevölkerungszusammensetzung einzugehen, da durch die Kenntnis dieser beiden Aspekte es erst möglich wird, die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen die Bevölkerungsentwicklung zu verstehen. Auch kommt die Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung sicher nicht ohne Ursachenforschung aus. Sicherlich wäre es fatal, die „Bevölkerungsexplosion“ monokausal zu erklären. Vielmehr ist es wohl ein ganzes Ursachengefüge, welches im Rahmen dieser Arbeit nicht hinreichend erläutert werden kann. Als zentraler Ansatzpunkt wird in der Literatur jedoch immer wieder die traditionell verankerte Stellung der Familie in der chinesischen Gesellschaft genannt. Daher geht der Darstellung von Verteilung und Zusammensetzung der Bevölkerung noch ein kurzer Einblick in die konfuzianisch geprägte Gesellschaft voraus, bevor die Bevölkerungsentwicklung mit den entsprechenden staatlichen Familienplanungsmaßnahmen näher beleuchtet wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die traditionelle Familienordnung der konfuzianisch geprägten Gesellschaft
- 3. Bevölkerungsverteilung und ethnische Zusammensetzung
- 4. Die Bevölkerungsentwicklung und -politik: Vom unkontrollierten Wachstum bis zur Ein-Kind-Politik
- 4.1 Historische Bevölkerungsentwicklung bis 1949
- 4.2 Bevölkerungsentwicklung und -politik von 1949 – 2000
- 5. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bevölkerungsentwicklung und die staatliche Familienplanung in der Volksrepublik China von 1949 bis 2000. Ziel ist es, die verschiedenen Phasen der staatlichen Maßnahmen chronologisch darzustellen und deren Hintergründe zu beleuchten. Dabei wird weniger auf reine Zahlen fokussiert, sondern auf die Entwicklung der Politik selbst.
- Die traditionelle Familienordnung in der konfuzianisch geprägten Gesellschaft
- Die historische Bevölkerungsentwicklung bis 1949
- Die Entwicklung und Umsetzung der staatlichen Familienplanungsmaßnahmen
- Die Bevölkerungsverteilung und ethnische Zusammensetzung Chinas
- Der Einfluss von Ideologie und Wirtschaft auf die Bevölkerungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Bevölkerungsentwicklung und staatlichen Familienplanung in China ein. Sie hebt die Bedeutung Chinas als bevölkerungsreichstes Land hervor und skizziert die Herausforderungen, die ein rasantes Bevölkerungswachstum für das Land mit sich bringt. Die Einleitung verdeutlicht, dass die chinesische Regierung unterschiedliche Strategien zur Familienplanung verfolgte und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Erfolg oder Misserfolg dieser Maßnahmen in den Mittelpunkt. Sie kündigt die Struktur der Arbeit an, welche die historische Entwicklung im Kontext sozialer und politischer Faktoren beleuchtet.
2. Die traditionelle Familienordnung der konfuzianisch geprägten Gesellschaft: Dieses Kapitel untersucht die traditionelle Familienstruktur und die damit verbundenen Einstellungen zur Kindererziehung und Familienplanung im konfuzianischen China. Es beleuchtet die Bedeutung von Nachkommen, insbesondere männlichen, für den sozialen Status und die Kontinuität der Familie. Die Analyse dieses Kapitels ist entscheidend, um die späteren staatlichen Familienplanungsmaßnahmen im Kontext der tief verwurzelten traditionellen Werte zu verstehen. Die Bedeutung hoher Bevölkerungszahlen als Zeichen guter Herrschaft und wirtschaftlicher Stärke wird ebenfalls thematisiert.
3. Bevölkerungsverteilung und ethnische Zusammensetzung: Dieses Kapitel analysiert die geographische Verteilung der Bevölkerung in China und die ethnische Vielfalt des Landes. Es unterstreicht die Bedeutung der räumlichen Verteilung der Bevölkerung für die Entwicklung und Implementierung der staatlichen Familienplanungsmaßnahmen. Die Berücksichtigung der ethnischen Diversität ist unerlässlich, um die Komplexität der Bevölkerungspolitik und die Herausforderungen ihrer Umsetzung zu verstehen. Die unterschiedlichen Bevölkerungsdichten und ihre Auswirkungen auf die Ressourcenverteilung werden ebenfalls betrachtet.
4. Die Bevölkerungsentwicklung und -politik: Vom unkontrollierten Wachstum bis zur Ein-Kind-Politik: Dieses Kapitel gliedert sich in zwei Unterkapitel und beschreibt die Entwicklung der Bevölkerungspolitik in China von 1949 bis 2000. Es beginnt mit einer Darstellung der historischen Bevölkerungsentwicklung bis 1949, analysiert die frühen Ansätze der Bevölkerungspolitik und zeigt die schrittweise Verschärfung der Maßnahmen bis hin zur strikten Ein-Kind-Politik. Es werden die verschiedenen Phasen der Familienplanung und ihre jeweiligen Motive und Auswirkungen erläutert. Der Einfluss ideologischer Überzeugungen und wirtschaftlicher Notwendigkeiten auf die Politik wird ebenfalls hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Bevölkerungsentwicklung, Familienplanung, China, Ein-Kind-Politik, Konfuzianismus, Bevölkerungsverteilung, ethnische Zusammensetzung, staatliche Maßnahmen, soziale Auswirkungen, wirtschaftliche Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Bevölkerungsentwicklung und staatliche Familienplanung in China (1949-2000)
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Bevölkerungsentwicklung und die staatliche Familienplanung in China zwischen 1949 und 2000. Sie untersucht die verschiedenen Phasen der staatlichen Maßnahmen, ihre Hintergründe und Auswirkungen, wobei der Fokus weniger auf reinen Zahlen, sondern auf der Entwicklung der Politik selbst liegt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die traditionelle Familienordnung im konfuzianisch geprägten China, die historische Bevölkerungsentwicklung bis 1949, die Entwicklung und Umsetzung staatlicher Familienplanungsmaßnahmen, die Bevölkerungsverteilung und ethnische Zusammensetzung Chinas sowie den Einfluss von Ideologie und Wirtschaft auf die Bevölkerungspolitik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, die traditionelle Familienordnung, Bevölkerungsverteilung und ethnische Zusammensetzung, die Bevölkerungsentwicklung und -politik (mit Unterkapiteln zur historischen Entwicklung bis 1949 und zur Entwicklung von 1949-2000) und Ausblick. Jedes Kapitel fasst seine Kernaussagen zusammen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, die verschiedenen Phasen der staatlichen Familienplanungsmaßnahmen in China chronologisch darzustellen und deren Hintergründe zu beleuchten. Es soll der Erfolg oder Misserfolg dieser Maßnahmen im Kontext der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung analysiert werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Bevölkerungsentwicklung, Familienplanung, China, Ein-Kind-Politik, Konfuzianismus, Bevölkerungsverteilung, ethnische Zusammensetzung, staatliche Maßnahmen, soziale Auswirkungen, wirtschaftliche Entwicklung.
Wie wird die traditionelle Familienordnung behandelt?
Kapitel 2 untersucht die traditionelle Familienstruktur und die damit verbundenen Einstellungen zur Kindererziehung und Familienplanung im konfuzianischen China. Es beleuchtet die Bedeutung von Nachkommen, insbesondere männlichen, für den sozialen Status und die Kontinuität der Familie und deren Einfluss auf die spätere staatliche Politik.
Wie wird die Bevölkerungsentwicklung dargestellt?
Kapitel 4 beschreibt die Bevölkerungsentwicklung und -politik in China von 1949 bis 2000. Es beginnt mit der historischen Entwicklung bis 1949 und analysiert die schrittweise Verschärfung der Maßnahmen bis hin zur Ein-Kind-Politik. Der Einfluss ideologischer Überzeugungen und wirtschaftlicher Notwendigkeiten wird ebenfalls thematisiert.
Welche Rolle spielt die ethnische Zusammensetzung?
Kapitel 3 analysiert die geographische Verteilung der Bevölkerung und die ethnische Vielfalt Chinas. Es betont die Bedeutung der räumlichen Verteilung für die Entwicklung und Implementierung der staatlichen Familienplanungsmaßnahmen und die Herausforderungen durch die ethnische Diversität.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Janzen (Autor:in), 2004, Bevölkerungsentwicklung und staatliche Familienplanung in der Volksrepublik China, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86896