Napoleon Bonaparte- ein Name, den Europa fürchtete und bewunderte, der Name eines ehrgeizigen und erfolgreichen Strategen, der den Kontinent mit Krieg überzog. Er war ein Mann, der aus Europa ein einziges Heerlager machen wollte, dessen Provinzen von seinen Generälen als eine Art Militärkonsule verwaltet werden sollten. Ehrgeiz, Entschlussfreude und wohl überlegtes Vorgehen zeichneten seine Laufbahn. Aber schließlich und endlich schlug sich sein Größenwahn Bahn und er überforderte sein Heer, indem er sich mit dem Riesen des Ostens anlegte. Als seine Ära zu Ende ging, waren seine Errungenschaften daher bereits wieder verfallen und nach einem kurzen Zwischenspiel entstand eine Regierung unter Louis Philippe, dem Bürgerkönig.
Doch das Erbe Napoleons I. sollte erneut bedeutend für Europa werden und es war auffällig, „dass Louis Napoleon nicht bloß der Träger eines Namens, sondern der Träger eines Prinzips ist, von welchem er selbst getragen wird.“
Mein Hauptaugenmerk wird auf der Darstellung und der Analyse des Europakonzeptes Napoleons III. liegen, wobei für mich die Frage interessant ist, inwieweit sich seine Mittel und Absichten mit denen des großen französischen Kaisers decken. War er ein großer Feldherr? Wie hat er die Massen für sich gewonnen? War seine Herrschaft absolut und unbedroht? Das sind nur einige der Fragestellungen, die im Laufe meiner Ausführungen behandelt werden.
Zu Beginn werde ich zeigen, wer in welcher Art und Weise auf sein Leben Einfluss nahm, wobei ich seine Mutter explizit erwähnen werde. Dann möchte ich darauf eingehen, wie er an die Macht gelangte und aus der Republik wieder einen absolutistischen Staat machte und endlich seine Vorstellungen vom Aussehen Europas umzusetzen versuchte, dabei auf Italien bedeutenden Einfluss nahm und sich aber schließlich diplomatisch selbst in die Enge manövrierte, aus welcher er nur auf allen vieren wieder heraus gekrochen kam.
Ich werde zeigen, dass Napoleon III. ein widersprüchlicher Mensch war, dessen Ansichten und Aktionen sich häufig gegenseitig ausschlossen, der selten einen einheitlichen Kurs fand und sich auch allzu oft von Dritten beeinflussen ließ.
In meiner Gliederung gibt es keinen Punkt, der explizit die Bezeichnung „Das Europakonzept Napoleons III.“ trägt. Die bezüglich dieses Themas gemachten Ausführungen sind impliziert in den vorhandenen Gliederungspunkten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Zeit ohne Krone
- Die Einflüsse seiner Kindheit
- Die Machtergreifung
- Die politischen Unternehmungen in Europa
- Der Verlust des Thrones
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse des Europakonzeptes von Napoleon III. und untersucht, inwiefern sich seine Mittel und Absichten mit denen seines Onkels, Napoleon Bonaparte, decken. Dabei werden Fragen nach seiner Führungsrolle, der Gewinnung von Massenstützung, dem Charakter seiner Herrschaft sowie der Bedeutung Italiens für sein Europabild behandelt.
- Die Einflüsse auf Napoleons III. Leben und seine politische Entwicklung
- Die Machtergreifung und die Transformation der Republik in einen absolutistischen Staat
- Napoleons III. Vision von Europa und seine politischen Unternehmungen
- Der Einfluss Napoleons III. auf Italien
- Die Widersprüchlichkeit in Napoleons III. Ansichten und Handlungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Napoleon III. als eine Persönlichkeit vor, die sowohl Furcht als auch Bewunderung in Europa hervorrief. Sie skizziert sein Streben nach einem vereinten Europa unter französischer Führung und stellt die zentralen Fragen der Arbeit dar, die sich mit seinen Lebensumständen, seiner politischen Karriere und seinem Europakonzept befassen.
Die Zeit ohne Krone
Die Einflüsse seiner Kindheit
Dieses Kapitel analysiert die prägenden Einflüsse auf Napoleons III. Kindheit, insbesondere die Rolle seiner Eltern. Sein Vater, Louis Napoleon, war ein misstrauischer und zurückhaltender Mensch, während seine Mutter, Hortense, eine charmante und royalistische Frau war. Beide Eltern hatten einen maßgeblichen Einfluss auf die Persönlichkeit und die politische Orientierung des jungen Napoleon III.
Die Machtergreifung
Das Kapitel beschreibt, wie Napoleon III. an die Macht gelangte und die französische Republik in einen absolutistischen Staat verwandelte. Dabei wird auf seine strategischen Fähigkeiten und die Unterstützung durch verschiedene gesellschaftliche Schichten eingegangen.
Die politischen Unternehmungen in Europa
Dieses Kapitel beleuchtet die politischen Aktivitäten Napoleons III. in Europa. Es analysiert seine Bestrebungen, seine Vision von Europa umzusetzen, und die Rolle, die Italien dabei spielte. Darüber hinaus wird auf die diplomatischen Herausforderungen eingegangen, die Napoleon III. bewältigen musste.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Napoleon III., Europakonzept, Politik, Macht, Herrschaft, Frankreich, Italien, Geschichte, Einfluss, Widersprüche, Persönlichkeit, Kindheit, Machtergreifung, Absolutismus, Vereinigung Europas, diplomatische Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Roy Seyfert (Autor:in), 2006, Das Europakonzept Napoleons III., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86924