Die internationale Entwicklungszusammenarbeit wird vor allem von zwei Akteuren geprägt, den staatlichen Institutionen und den privaten Organisationen. Besonders in den 1990er Jahren wurden private Organisationen zu den neuen Hoffnungsträgern in der Entwicklungszusammenarbeit stilisiert, wobei sie den zum Teil großen Erwartungen oftmals nicht gerecht werden konnten und die anfängliche Euphorie bald einer eher nüchternen Bewertung wich.
Dieses Essay geht nun der Frage nach, inwiefern Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) relevant für die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) sind. Dazu gehört natürlich eine kurze definitorische Klärung des Begriffes ebenso wie die geschichtliche Einordnung bzw. Entstehung von Entwicklungs-NGOs. Außerdem erwartet den Leser ein kurzer Vergleich zwischen staatlichen und privaten Trägern von EZA, mit dem Ziel, eventuelle Synergieeffekte offen zulegen. Es folgt die Diskussion der Rolle von NGOs anhand ihrer Leistungsfähigkeit und ihrer Defizite. Einführend ist weiterhin zu bemerken, dass bei der Verwendung des Begriffs NGO zwischen unterschiedlichen Funktionen und Schwerpunkten wie Entwicklung oder Umwelt unterschieden wird. Der hier verwendete NGO-Begriff bezieht sich auf so genannte Entwicklungs-NGOs, die sich weiter in Nord-NGOs der Industrieländer und Süd-NGOs der Entwicklungsländer gliedern. Im Allgemeinen stellt die Entwicklungszusammenarbeit eine von vielen öffentlichen Aufgaben dar, die in Industriestaaten nicht nur durch staatliche, sondern auch durch private gemeinnützige Träger wahrgenommen wird. Dabei reicht der Umfang der Aktivitäten von Einzelhilfe im Rahmen von Projekten bis hin zur Unterstützung im Aufbau von Systemen sozialer Sicherung.
Die Aufgabe der privaten EZA haben in erster Linie so genannte NGOs übernommen. Als erstes sei an dieser Stelle vermerkt, dass der Begriff NGO vor allem durch Unkonkretheit gekennzeichnet ist. Es gibt keine einheitlich anerkannte Definition. Manche Ansätze schließen unterschiedliche Organisationsformen ein, die andere wiederum ausklammern. Allein die Minimalbestimmung der „Nicht-Staatlichkeit“ eint die verschiedenen Definitionen. Marcus Lenzen fasst ihren kennzeichnenden Charakter dadurch zusammen, dass sie sich normativ-idealistisch durch ihre Nicht-Profitorientierung abgrenzen, sich altruistisch-solidarischen Werthaltungen verschreiben, gemeinnützige Ziele verfolgen und unentgeltlich öffentliche Güter und Dienstleistungen anbieten.
Inhaltsverzeichnis
- Die internationale Entwicklungszusammenarbeit
- Nicht-Regierungsorganisationen und Entwicklungszusammenarbeit
- Entwicklungs-NGOs: Geschichte und Definition
- NGOs und staatliche Institutionen: Synergieeffekte und Konflikte
- Leistungsfähigkeit und Defizite von NGOs
- Die Finanzierung von NGOs
- Die Relevanz von NGOs
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay befasst sich mit der Rolle von Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) in der Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Es wird untersucht, welchen Beitrag NGOs zur EZA leisten können, insbesondere im Kontext von staatlichen Entwicklungshilfeinitiativen. Darüber hinaus werden die Leistungsfähigkeit und Defizite von NGOs beleuchtet.
- Die Definition und Geschichte von Entwicklungs-NGOs
- Die Beziehung zwischen NGOs und staatlichen Institutionen
- Die Leistungsfähigkeit von NGOs in der EZA
- Die Finanzierung von NGOs und die Bedeutung ihrer Unabhängigkeit
- Die Relevanz von NGOs in der Armutsbekämpfung und Krisenprävention
Zusammenfassung der Kapitel
- Die internationale Entwicklungszusammenarbeit: Der Essay beginnt mit einer kurzen Einführung in die internationale Entwicklungszusammenarbeit und beschreibt die Rolle staatlicher Institutionen und privater Organisationen.
- Nicht-Regierungsorganisationen und Entwicklungszusammenarbeit: Der Essay stellt die Frage nach der Relevanz von NGOs für die EZA und skizziert die verschiedenen Funktionen und Schwerpunkte von NGOs, insbesondere im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit.
- Entwicklungs-NGOs: Geschichte und Definition: Dieser Abschnitt beleuchtet die historischen Ursprünge der Entwicklungs-NGOs und analysiert die verschiedenen Definitionen des Begriffs „NGO“.
- NGOs und staatliche Institutionen: Synergieeffekte und Konflikte: Der Essay untersucht die Zusammenarbeit zwischen NGOs und staatlichen Institutionen und diskutiert die Vorteile und Nachteile dieser Kooperation.
- Leistungsfähigkeit und Defizite von NGOs: Hier werden die wichtigsten Funktionen und Leistungen von NGOs, wie die Armutsbekämpfung, die humanitäre Hilfe und die Lobbyarbeit, analysiert, aber auch die Herausforderungen und Defizite, denen sie begegnen, betrachtet.
- Die Finanzierung von NGOs: Dieser Teil des Essays beleuchtet die Finanzierung von NGOs, die Abhängigkeit von staatlichen Mitteln und die Auswirkungen auf ihre Unabhängigkeit.
- Die Relevanz von NGOs: Der Essay unterstreicht die Bedeutung von NGOs in verschiedenen Bereichen, wie der Armutsbekämpfung, der Krisenprävention und der Etablierung von pluralistischen Strukturen in politischen Systemen.
Schlüsselwörter
Entwicklungszusammenarbeit, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs), staatliche Entwicklungshilfe, Armutsbekämpfung, humanitäre Hilfe, Lobbyarbeit, Finanzierung, Unabhängigkeit, Synergieeffekte, Defizite, Krisenprävention, pluralistische Strukturen.
- Arbeit zitieren
- BA of Arts Andreas Becker (Autor:in), 2007, Welchen Beitrag können NGOs zur Entwicklungszusammenarbeit leisten?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86971
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