Der öffentliche Sektor in der Bundesrepublik Deutschland steht in Folge des zunehmenden finanziellen und öffentlichen Drucks vor der großen Aufgabe, seine büro-kratischen Strukturen und unwirtschaftlichen Abläufe hin zu mehr Bürgernähe und Effi-zienz umzuorganisieren. Als Konsequenz befindet sich der öffentliche Sektor nach dem Leitbild des Neuen Steuerungsmodells in einem seit Jahren währenden Reformprozess, der jedoch nicht die gewünschten Erfolge erbringt. Was fehlt ist ein Anreiz, wie er in der Privatwirtschaft durch den Wettbewerb gegeben ist, um Verbesserungen ernsthaft voranzutreiben. Diese Lücke soll das Instrument Benchmarking füllen, indem es den marktlichen Wettbewerb imitiert und Lernprozesse in Gang setzt.
Auf Grund der Komplexität des öffentlichen Sektors, mit den teilweise sehr unter-schiedlichen Anforderungen für die einzelnen Bereiche, wird sich die vorliegende Ar-beit ausschließlich auf das Benchmarking in der öffentliche Verwaltung und im speziel-len in der Kommunalverwaltung beziehen, da hier auch die umfangreichsten Bemühun-gen für eine Durchführung des Leistungsvergleichs zu finden sind.
Im ersten Teil der Arbeit werden die grundlegenden Aspekte der Kommunalverwaltung mit dem Aufbau, den Aufgaben und der Finanzierung sowie die Gründe für die Dring-lichkeit von Veränderungen erörtert. Des Weiteren wird der Begriff Benchmarking all-gemein erläutert.
Entsprechend wird im zweiten Abschnitt die Bedeutung des Benchmarkings für die Verwaltungsmodernisierung durch seine Funktion als Wettbewerbssurrogat sowie die spezifischen Charakteristika des Benchmarkingprozesses bezogen auf die Kommunal-verwaltung dargestellt.
Der dritte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem Nutzen und den Ergebnissen die der Leistungsvergleich bisher in Deutschland aufweisen kann. Darüber hinaus wird am Bei-spiel von Großbritannien und der Schweiz gezeigt, wie sich der Leistungsvergleich al-ternativ zu der hiesigen Vorgehensweise in den Verwaltungsablauf integrieren lässt. Zum Schluss setzt sich die Arbeit mit den Faktoren und Problemen auseinander, die eine erfolgreiche Realisierung des Benchmarkings behindern oder verhindern können.
Die föderale Organisation der Bundesrepublik Deutschland ergibt eine Gliederung der öffentlichen Verwaltung auf drei Ebenen: die Bundesebene, die Ebene der Landesver-waltung und die Ebene der Kommunalverwaltung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundsätzliche Betrachtungen
- 2.1 Die öffentliche Verwaltung
- 2.2 Notwendigkeit von Veränderungen
- 2.3 Grundlagen des Benchmarkings
- 3. Benchmarking als Mittel zur Effektivitäts- und Effizienzsteigerung in der öffentlichen Verwaltung
- 3.1 Benchmarking als Wettbewerbssurrogat
- 3.2 Benchmarkingobjekte
- 3.3 Vergleichspartner
- 3.4 Zielsysteme und Kennzahlen
- 4. Nutzen und Erfolge des Benchmarkings
- 4.1 Entwicklungen in Deutschland
- 4.2 Entwicklungen im europäischen Ausland
- 4.3 Erfolgskritische Faktoren und allgemeine Probleme
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit den Potenzialen eines Benchmarkings im öffentlichen Sektor in Deutschland. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der Effizienz- und Effektivitätsgewinne, die durch die Anwendung des Benchmarking-Instruments im Bereich der öffentlichen Verwaltung, insbesondere in der Kommunalverwaltung, erzielt werden können. Ziel ist es, die Bedeutung des Benchmarkings als Wettbewerbssurrogat im öffentlichen Sektor zu beleuchten und seine Eignung als Werkzeug zur Verwaltungsmodernisierung zu bewerten.
- Analyse des öffentlichen Sektors in Deutschland
- Die Notwendigkeit von Veränderungen in der öffentlichen Verwaltung
- Grundlagen und Funktionsweise des Benchmarkings
- Einsatzmöglichkeiten und Vorteile des Benchmarkings in der Kommunalverwaltung
- Bewertung von Nutzen und Erfolg des Benchmarkings in Deutschland und im europäischen Ausland
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der öffentliche Sektor in Deutschland und dessen Herausforderungen im Kontext von Finanzierungsdruck und Reformprozessen erläutert. Insbesondere die Bedeutung des Benchmarkings als Instrument zur Steigerung der Effizienz und Bürgernähe wird hervorgehoben.
Das zweite Kapitel beleuchtet die grundlegenden Aspekte der öffentlichen Verwaltung, insbesondere der Kommunalverwaltung. Die Aufgaben, die Finanzierung sowie die Gründe für die Notwendigkeit von Veränderungen werden dargestellt. Darüber hinaus wird das Konzept des Benchmarkings und dessen grundlegende Funktionsweise erläutert.
Im dritten Kapitel wird die Bedeutung des Benchmarkings für die Verwaltungsmodernisierung im Kontext seiner Funktion als Wettbewerbssurrogat näher beleuchtet. Dabei werden die spezifischen Charakteristika des Benchmarkingprozesses in der Kommunalverwaltung herausgestellt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Erfolgsfaktoren und -hindernissen des Benchmarkings in Deutschland. Dabei werden sowohl die bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse als auch die Entwicklungen im europäischen Ausland, beispielsweise in Großbritannien und der Schweiz, in den Blick genommen.
Schlüsselwörter
Öffentlicher Sektor, Kommunalverwaltung, Benchmarking, Effizienz, Effektivität, Wettbewerbssurrogat, Verwaltungsmodernisierung, Erfolgsfaktoren, Probleme, Deutschland, Europa
- Arbeit zitieren
- Susanne Mühle (Autor:in), 2007, Potenziale eines Benchmarkings im öffentlichen Sektor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86981