Ratings haben an den Finanzmärkten bereits eine fast hundertjährige Tradition. In dieser Zeit haben sie sich als äußerst nützliches und effektives Instrument bewährt und sind heute aus dem Kapitalmarktbereich nicht mehr wegzudenken.
Rating-Agenturen, von denen es mittlerweile Dutzende gibt, beurteilen Länder, Gemeinden, Unternehmen, Anleihen, Aktien, Fonds usw. hinsichtlich ihres Risikos. Trotz des bereits großen Einsatzbereichs von Ratings, ergeben sich immer wieder neue Felder, wo deren Verwendung von Nutzen sein kann. So werden in den kommenden Jahren neue Richtlinien erlassen, durch die Banken interne Beurteilungsverfahren zur Kreditrisikoanalyse anwenden können.
Mit dieser Arbeit wird ein Aspekt beleuchtet, der bisher mit Ratings noch nicht in Verbindung gebracht wurde - Informationsgewinnung für Akquisitionen. Mit Hilfe statistisch ökonometrischer Modelle werden bestehende Ratings für Unternehmen analysiert, um damit unbekannte, noch nicht bewertete Firmen zu beurteilen. Können diese Informationen als Entscheidungshilfe bei Übernahmen herangezogen werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINFÜHRUNG
- 2. GRUNDLAGEN
- 2.1 Grundlagen zu Ratings
- 2.1.1 Bedeutung und Historie des Begriffs
- 2.1.2 Funktionen und Ziele von Ratings
- 2.1.3 Einsatzbereiche von Ratings
- 2.1.4 Definition des Begriffs „Rating“
- 2.2 Die Determinanten des Ratings: Das Rating-System
- 2.2.1 Qualitative Rating-Systeme
- 2.2.2 Quantitative Rating-Systeme
- 2.2.3 Die Ratingkriterien
- 2.3 Motive der Akquisitionstätigkeit
- 2.3.1 Die „Economies of ...“-Hypothesen
- 2.3.2 Die Marktmachthypothese
- 2.3.3 Die Steuerhypothese
- 2.3.4 Die,,ineffizientes Management“-Hypothese
- 2.3.5 Die Diversifikationshypothese
- 3. MATHEMATISCH-STATISTISCHE MODELLE
- 3.1 Diskriminanzanalyse
- 3.2 Probit- und Logit-Modell für geordnete Kategorien
- 3.2.1 Grundlagen des Probit- und Logit-Modells
- 3.2.2 Die Maximum- Likelihood-Schätzer
- 3.2.3 Interpretation der geschätzten Koeffizienten: marginale Effekte
- 4. SCHÄTZUNG
- 4.1 Vorstellung des Modells und der Merkmalsvariablen
- 4.2 Schätzergebnisse und Interpretationen
- 5. FALLSTUDIE: INTERNE RATINGS ALS ENTSCHEIDUNGSUNTERSTÜTZUNG BEI AKQUISITIONEN
- 5.1 Darstellung der Ausgangssituation
- 5.2 Berechnung der Unternehmenswerte für Alt- und Neueigner
- 5.3 Berechnung des Informationswertes aus dem internen Rating
- 5.4 Internes Rating für das vorliegende Unternehmen
- 6. FAZIT
- Bewertung von Rating-Verfahren im Kontext von Unternehmensübernahmen
- Analyse der Determinanten des Ratings und der Ratingkriterien
- Anwendung von mathematisch-statistischen Modellen zur Rating-Schätzung
- Untersuchung des Informationswertes von internen Ratings in Akquisitionsentscheidungen
- Anwendung der theoretischen Konzepte in einer Fallstudie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Rating-Verfahren als Entscheidungshilfe bei Unternehmensübernahmen. Sie analysiert die Grundlagen von Ratings und deren Einsatz bei Akquisitionen, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Motive der Akquisitionstätigkeit und die mathematisch-statistischen Modelle zur Rating-Schätzung gelegt wird.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen von Ratings, darunter die Bedeutung und Historie, Funktionen und Ziele, Einsatzbereiche sowie die Definition des Begriffs. Es analysiert außerdem die Determinanten des Ratings, die Ratingkriterien und die Motive der Akquisitionstätigkeit. In Kapitel 3 werden die mathematisch-statistischen Modelle, insbesondere die Diskriminanzanalyse und das Probit- und Logit-Modell für geordnete Kategorien, vorgestellt. Kapitel 4 widmet sich der Schätzung der Anleihenratings mithilfe des Probit-Modells und der Interpretation der Ergebnisse. Die Fallstudie in Kapitel 5 zeigt den praktischen Einsatz von internen Ratings als Entscheidungshilfe bei Akquisitionen. Dieses Kapitel analysiert die Berechnung der Unternehmenswerte für Alt- und Neueigner sowie den Informationswert des internen Ratings. Schließlich fasst das Fazit die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Rating-Verfahren, Unternehmensübernahmen, Akquisitionen, Determinanten, Ratingkriterien, Motive, mathematisch-statistische Modelle, Diskriminanzanalyse, Probit- und Logit-Modell, Informationswert, interne Ratings, Fallstudie
- Arbeit zitieren
- Dipl. Kaufmann Heiko Wößner (Autor:in), 2001, Rating-Verfahren als Entscheidungshilfe bei Unternehmensübernahmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8703