In der letzten Legislaturperiode hat die rot-grüne Koalition das sog. EURLUmsG verabschiedet mit dem Ziel die bereits beschlossenen EU-Richtlinien in nationales Recht umzusetzen.1 Dabei wurde auch das Körperschaftsteuergesetz (KStG) dahingehend reformiert, dass erstmals vororganschaftlich verursachte Mehrabführungen nach § 14 Abs. 3 KStG als Gewinnausschüttungen der Organgesellschaft an den Organträger zu betrachten sind. Ebenso sind Minderabführungen, die ihre Ursache in vororganschaftlicher Zeit haben, als Einlage des Organträgers in die Organgesellschaft zu sehen.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 1. Problemstellung
- 2. Voraussetzungen für Mehr- und Minderabführungen im Sinne
des § 14 Abs. 3 KStG und § 27 Abs. 6 KStG
- 2.1. Grundgedanke
- 2.2. Die Organschaft
- 2.3. Der Ergebnisabführungsvertrag
- 2.4. Regelfall der innerorganschaftlichen Ergebnisabführung
- 2.5. Der Begriff „vororganschaftlich“
- 2.5.1. Abgrenzung von „vororganschaftlich“ zu ,,außerorganschaftlich"
- 2.5.2. Abgrenzung von vororganschaftlicher Zeit zu vorvertraglicher Zeit
- 3. Organträgerwechsel / Änderung der Gesellschaftsverhältnisse
- 3.1. Fortsetzung und Beendigung des Ergebnisabführungsvertrages
- 3.2. Einbindung und Ausscheiden aus dem Organkreis
- 4. Auflösung von passiven Ausgleichsposten bei Beendigung der
körperschaftssteuerlichen Organschaft
- 4.1. Urteil des BFH
- 4.2. Gründe des BFH und weitergehende Erläuterung
- 4.3 Keine Rückzahlung von Einlagen
- 4.4. Rechtlich noch ungeklärte Tatbestände
- 4.5. Schlussfolgerung
- 5. Zusammenfassung
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der steuerlichen Berücksichtigung von Minder- und Mehrabführungen im Zusammenhang mit der körperschaftssteuerlichen Organschaft. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Bedeutung der „vororganschaftlichen Zeit“ und deren Auswirkungen auf die steuerliche Behandlung dieser Abführungen.
- Die Voraussetzungen für Mehr- und Minderabführungen im Sinne des § 14 Abs. 3 KStG und § 27 Abs. 6 KStG
- Der Einfluss der Organschaft auf die steuerliche Behandlung von Minder- und Mehrabführungen
- Die Folgen eines Organträgerwechsels für Minder- und Mehrabführungen
- Die Auflösung von passiven Ausgleichsposten bei Beendigung der körperschaftssteuerlichen Organschaft
- Aktuelle Rechtsprechung des BFH zum Thema Mehr- und Minderabführungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Hausarbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel werden die Voraussetzungen für Mehr- und Minderabführungen im Sinne des § 14 Abs. 3 KStG und § 27 Abs. 6 KStG näher beleuchtet. Es werden die grundlegenden Begrifflichkeiten definiert und der Regelfall der innerorganschaftlichen Ergebnisabführung beschrieben.
Im dritten Kapitel geht die Arbeit auf den Organträgerwechsel ein und untersucht die Folgen für die steuerliche Behandlung von Minder- und Mehrabführungen. Es werden verschiedene Szenarien betrachtet, einschließlich der Beendigung des Ergebnisabführungsvertrages und der Einbindung oder Ausscheiden aus dem Organkreis.
Das vierte Kapitel widmet sich der Auflösung von passiven Ausgleichsposten bei Beendigung der körperschaftssteuerlichen Organschaft. Es wird insbesondere das Urteil des BFH aus dem Jahr 2007 diskutiert, sowie die Gründe für das Urteil und die offenen Kritikpunkte erläutert.
Abschließend fasst die Hausarbeit die Ergebnisse zusammen und bietet einen Ausblick auf noch ungeklärte Fragen im Zusammenhang mit der steuerlichen Behandlung von Minder- und Mehrabführungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Kernthemen Körperschaftsteuerrecht, Organschaft, Mehr- und Minderabführungen, vororganschaftliche Zeit, Organträgerwechsel, passive Ausgleichsposten und das BFH-Urteil von 2007. Die Analyse dieser Themenbereiche soll ein tieferes Verständnis für die steuerlichen Konsequenzen im Zusammenhang mit Minder- und Mehrabführungen liefern.
- Arbeit zitieren
- Tobias Kerker (Autor:in), 2008, Die steuerliche Berücksichtigung von Minder- und Mehrabführungen ohne und mit Bezug zur außerorganschaftlichen Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87038