Seit tausenden von Jahren suchen die Menschen nach Antworten zu den Grundfragen des Lebens. Was macht den Menschen zum Menschen? Was unterscheidet ihn von den Tieren? Worin besteht der Sinn seiner Existenz? Was geschieht während seiner Entstehung, was bei seinem Tod?
Das Nachdenken über den Menschen gehört in den Bereich der Anthropologie. Anthropologie ist die Wissenschaft vom Menschen, vor allem des Wesens der Menschen.
Setzt man sich nun mit dem Wesen des Menschen auseinander und reflektiert diese Erkenntnisse in seinem eigenen Handeln, sprechen wir von ethischem Handeln.
Dementsprechend ist die Anthropologie mit der Ethik eng verwandt und steht im Mittelpunkt der philosophischen Reflexion.
Ethik ist aber nur dort sinnvoll, wenn anthropologische Gedanken ein Spannungsverhältnis zwischen Sein und Sollen herstellen. Das bedeutet, der Mensch ist im Inneren so angelegt, dass er ganz genau weiß, was Richtig und was Falsch ist. Manchmal handelt er aber trotz dieses Wissens genau entgegengesetzt. Menschenbilder beschreiben genau diese Zwiespältigkeit, in dem sie als Sinnlichkeit und Vernunft, Leib und Seele oder Körper und Geist benannt werden. Das ethische Handeln bietet den Menschen die Möglichkeit sich selbst zu erfahren und zu einer Einheit beider Wesensbestandteile zu gelangen.
Über die Jahrhunderte haben sich die Ansichten über Menschenbilder von Theologen, Biologen und Philosophen gewandelt. Sie entwickelten Ideen und Theorien, die erklären sollten, warum ein Mensch so ist, wie er ist.
Menschenbilder reflektieren die Zeit in der sie beschrieben wurden. Sie unterliegen einem geschichtlichen Wandel und enthalten historisch und religiös bedingte Vorüberlegungen und daraus folgend ethische Konsequenzen.
In meiner Hausarbeit möchte ich mich mit den verschiedenen Ansichten der Menschenbilder auseinandersetzen.
„Nur eine Vielfalt von Menschenbildern verhindert, dass das Wesen Mensch gewissermaßen per Definition festgelegt wird. Die zahlreichen Facetten des Menschseins werden so berücksichtigt.“
(Großklaus-Seidel 2002, S.20)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Menschenbilder
- Personenbegriff
- Subjekt der Pflege
- Menschenbilder großer Philosophen
- Platon
- Descartes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit verschiedenen Menschenbildern und ihrer Relevanz für die Pflege. Sie analysiert die historischen und philosophischen Wurzeln dieser Vorstellungen und untersucht ihre Auswirkungen auf die Praxis der Pflege.
- Die verschiedenen Ansichten über Menschenbilder aus theologischer, biologischer und philosophischer Perspektive
- Der Einfluss von Menschenbildern auf das menschliche Handeln und die Gestaltung des Soziallebens
- Die Rolle von Menschenbildern im Gesundheitswesen und ihre Bedeutung für die Pflege
- Die Frage nach der Bedeutsamkeit von Krankheit und Tod aus philosophischer Sicht
- Die ethischen Konsequenzen verschiedener Menschenbilder für die Pflegepraxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die anthropologischen und ethischen Grundfragen, die im Mittelpunkt der Hausarbeit stehen. Sie stellt den Zusammenhang zwischen Anthropologie, Ethik und Menschenbildern dar und erläutert die Bedeutung des Themas für die Pflege.
- Menschenbilder: Dieses Kapitel definiert den Begriff des Menschenbildes und erläutert, wie Menschenbilder unser Selbstverständnis, unsere Beziehungen zu anderen und unsere Wahrnehmung der Welt prägen. Es wird auch auf die verschiedenen Faktoren eingegangen, die Menschenbilder beeinflussen, wie zum Beispiel Lebenserfahrung, Kultur und Gesellschaft.
- Menschenbilder in der Pflege: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung von Menschenbildern in der Pflegepraxis. Es wird dargelegt, wie die anthropologischen Grundlagen und Wertvorstellungen von Pflegenden im Berufsalltag relevant werden und wie diese Vorstellungen durch die Ausbildung und Sozialisation in der Pflege geprägt werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen dieser Arbeit sind Menschenbilder, Anthropologie, Ethik, Pflege, Krankheit, Tod, Wertvorstellungen, Selbstverständnis, Sozialleben, Gesundheitswesen und philosophische Konzepte. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Menschenbilder das Verständnis von Krankheit, Tod und dem Sinn des Lebens beeinflussen, und welche ethischen Implikationen sich daraus für die Pflegepraxis ergeben.
- Arbeit zitieren
- Yvonne Mocker (Autor:in), 2006, Menschenbilder in der Pflege, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87074