„Die athenischen Beamten als Manifestation des Demokratiegedankens“ - der Titel der vorliegenden Abhandlung impliziert bereits, dass es hierbei um mehr gehen wird als die Vorstellung der Verwaltungs-, Militär- und Finanzbeamten der athenischen Polis. Nicht nur die Aufgaben und Pflichten der wichtigsten Beamten sollen aufgezeigt werden, sondern vielmehr die chronologische Entwicklung der Ämter im Laufe der Zeit, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Demokratisierung Athens der klassischen Periode und deren Konsequenz auf das Amt. Denn das Amt in der archaischen Zeit ist keinesfalls dem der Demokratie gleich: Der sukzessive Verlust der Bedeutung, die Entwicklung von der Wahl zur (reinen) Losung, die Erweiterung der Anzahl der Ämter und der augenscheinliche Widerspruch zwischen Wahl- und Losamt (und die damit verbundenen Aufgaben) sind Merkmale der Ämtergeschichte Athens vom siebten bis zum vierten Jahrhundert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Problematik der Begrifflichkeit „Amt“
- 3 Die Zivil- oder Verwaltungsbeamten
- 3.1 Die wichtigsten Ämter - eponymer Archon, Basileus, Polemarchos und die Thesmotheten - im Wandel der Zeit
- 3.1.1 in archaischer Zeit
- 3.1.1.1 Entwicklung
- 3.1.1.2 Voraussetzungen
- 3.1.1.3 Aufgaben
- 3.1.2 in klassischer Zeit
- 3.1.2.1 Allgemeine Merkmale
- 3.1.2.2 Aufgaben zu Beginn der klassischen Zeit
- 3.1.2.3 zur Zeit Drakons
- 3.1.2.4 zur Zeit Solons
- 3.1.2.5 zur Zeit von Kleisthenes
- 3.1.2.6 nach Ephialtes
- 3.1.2.7 Aufgaben nach 460 v. Chr.
- 3.1.1 in archaischer Zeit
- 3.2 Weitere Losämter in Auswahl
- 3.2.1 Astynomoi (Stadtaufseher)
- 3.2.2 Logistai und Synegoroi
- 3.2.3 Ethynoi
- 3.1 Die wichtigsten Ämter - eponymer Archon, Basileus, Polemarchos und die Thesmotheten - im Wandel der Zeit
- 4 Die militärischen (Wahl-) Beamten
- 4.1 Das Kollegium der Strategen
- 4.2 Das Kollegium der Hipparchen
- 5 Das Finanzwesen der Stadt
- 5.1 Einführung
- 5.2 Grundlagen
- 5.2.1 in archaischer Zeit
- 5.2.2 in klassischer Zeit
- 5.3 Einnahmen und Ausgaben
- 5.3.1 in archaischer Zeit
- 5.3.2 in klassischer Zeit
- 5.4 Verwaltung der Gelder durch die Finanzbeamten
- 5.5 Ausgaben
- 5.5.1 in archaischer Zeit
- 5.5.2 in klassischer Zeit
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die athenischen Beamten im Wandel der Zeit, insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Demokratisierung Athens. Ziel ist es, die Entwicklung der Ämter von der archaischen bis zur klassischen Periode zu analysieren und den Einfluss der Demokratisierung auf die Aufgaben und die Besetzungsweise der Ämter aufzuzeigen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, welche Veränderungen der „Magistrat“ im Laufe der Zeit erfuhr.
- Entwicklung der athenischen Ämter von der archaischen zur klassischen Zeit
- Einfluss der Demokratisierung auf die Aufgaben und die Besetzung der Ämter
- Vergleich von Wahl- und Losämtern
- Die Problematik der Begrifflichkeit „Amt“, „Beamter“, „Magistrat“
- Die Rolle der Beamten im athenischen Staatssystem
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit den athenischen Beamten und deren Entwicklung im Kontext der Demokratisierung. Sie untersucht nicht nur die Aufgaben der Beamten, sondern vor allem die Veränderungen ihrer Ämter im Laufe der Zeit, insbesondere den Übergang von der archaischen zur klassischen Periode. Dabei werden der sukzessive Verlust der Signifikanz einzelner Ämter, die Entwicklung von der Wahl zur Losung, und die zunehmende Zahl der Ämter analysiert. Die Arbeit konzentriert sich auf die institutionelle Entwicklung und weniger auf gesellschaftliche oder allgemein-geschichtliche Aspekte. Zunächst wird jedoch die Problematik der verwendeten Begriffe ("Amt", "Beamter", "Magistrat") geklärt.
2 Die Problematik der Begrifflichkeit „Amt“: Dieses Kapitel analysiert die unterschiedliche Verwendung der Begriffe "Amt," "Beamter," und "Magistrat" in der Literatur zur athenischen Demokratie. Es zeigt die Schwierigkeiten auf, einen adäquaten deutschen Begriff zu finden, da die modernen Konnotationen dieser Begriffe nicht immer auf die athenischen Verhältnisse passen. Die Diskussion zeigt die Notwendigkeit einer präzisen Terminologie für die Analyse der athenischen Institutionen. Die Arbeit entscheidet sich für den Begriff "Beamter", da er im gegebenen Kontext der Realität am nächsten kommt.
3 Die Zivil- oder Verwaltungsbeamten: Dieses Kapitel behandelt die wichtigsten zivilen Ämter Athens: den eponymen Archon, den Basileus, den Polemarchos und die Thesmotheten. Es untersucht deren Entwicklung in der archaischen und klassischen Zeit, beleuchtet die unterschiedlichen Ansichten in der Forschung zu deren Entstehung und betont die schwierige Quellenlage für die archaische Zeit. Die Entwicklung der Ämter von Einzelämtern zu Kollegien wird beschrieben und die Bedeutung der Thesmotheten im Kontext der Gesetzesarchivierung diskutiert. Das Kapitel betont die Rolle des Adels bei der Einführung dieser Beamten im 7. Jahrhundert v. Chr. als Folge der Schwächung der königlichen Macht.
4 Die militärischen (Wahl-) Beamten: Der Abschnitt beschreibt die militärischen Beamten Athens, die Strategen und die Hipparchen. Es wird sich mit deren Kollegialität befassen und ihre Rolle in der athenischen Armee untersuchen. Die Wahl der militärischen Beamten im Gegensatz zu den Losämtern wird ebenfalls thematisiert. Der Kapitel analysiert die Aufgaben und die Machtbefugnisse dieser Beamten und ihren Stellenwert im athenischen Staatssystem. Der Schwerpunkt liegt auf der Organisation und Funktion der jeweiligen Kollegien.
5 Das Finanzwesen der Stadt: Dieser Abschnitt beleuchtet das Finanzwesen der Stadt Athen, beginnend mit einer Einführung. Es wird die Entwicklung der Finanzverwaltung in der archaischen und klassischen Zeit sowie deren Einnahmen und Ausgaben analysiert. Das Kapitel beschreibt die Verwaltung der Gelder durch die Finanzbeamten und deren Aufgaben. Dabei wird ein Vergleich zwischen der archaischen und der klassischen Zeit gezogen, um die Veränderungen im Finanzsystem im Laufe der Zeit aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Athenische Demokratie, Beamte, Ämter, Magistrat, Archaische Zeit, Klassische Zeit, Demokratisierung, Wahlämter, Losämter, Finanzwesen, Militär, Archon, Basileus, Polemarchos, Thesmotheten, Strategen, Hipparchen, Entwicklung, Institutionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Athenische Beamte im Wandel der Zeit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die athenischen Beamten und ihre Entwicklung im Kontext der zunehmenden Demokratisierung Athens, von der archaischen bis zur klassischen Periode. Der Fokus liegt auf der Analyse der Veränderungen der Ämter, ihrer Aufgaben und ihrer Besetzungsweise (Los- vs. Wahlamt).
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der wichtigsten zivilen (Archon, Basileus, Polemarchos, Thesmotheten und weitere Losämter) und militärischen Ämter (Strategen, Hipparchen), das athenische Finanzwesen und die Problematik der Begrifflichkeiten „Amt“, „Beamter“ und „Magistrat“. Es wird ein Vergleich zwischen archaischer und klassischer Zeit gezogen und der Einfluss der Demokratisierung auf die Institutionen analysiert.
Welche Zeiträume werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der athenischen Ämter sowohl in der archaischen als auch in der klassischen Zeit, um den Wandel im Laufe der Geschichte aufzuzeigen.
Welche Arten von Beamten werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen zivilen (Verwaltungs-)Beamten, die meist durch Los bestimmt wurden, und militärischen Beamten, die in der Regel gewählt wurden. Die jeweiligen Aufgaben und Befugnisse werden detailliert beschrieben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffsklärung, zivile Beamte, militärische Beamte, Finanzwesen und Fazit. Jedes Kapitel beleuchtet einen spezifischen Aspekt der athenischen Beamten und deren Entwicklung.
Welche Probleme werden in Bezug auf die Terminologie angesprochen?
Die Arbeit thematisiert die Schwierigkeit, die Begriffe „Amt“, „Beamter“ und „Magistrat“ adäquat ins Deutsche zu übertragen, da die modernen Konnotationen nicht immer auf die athenischen Verhältnisse zutreffen. Es wird eine präzise Terminologie angestrebt.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse antiker Quellen und der bestehenden Fachliteratur zur athenischen Geschichte und Politik. Die Arbeit räumt ein, dass die Quellenlage für die archaische Zeit schwierig ist.
Was ist das Fazit der Arbeit?
Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Analyse zusammen und gibt einen Überblick über die Entwicklung der athenischen Ämter im Kontext der Demokratisierung. (Der genaue Inhalt des Fazits ist in der Zusammenfassung der Kapitel beschrieben.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Athenische Demokratie, Beamte, Ämter, Magistrat, Archaische Zeit, Klassische Zeit, Demokratisierung, Wahlämter, Losämter, Finanzwesen, Militär, Archon, Basileus, Polemarchos, Thesmotheten, Strategen, Hipparchen, Entwicklung, Institutionen.
Wo finde ich detaillierte Informationen zu den einzelnen Ämtern?
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Ämtern (Archon, Basileus, Polemarchos, Thesmotheten, Strategen, Hipparchen und weiteren) finden sich in den Kapiteln 3 und 4. Kapitel 3 konzentriert sich auf die zivilen Beamten, während Kapitel 4 die militärischen Beamten behandelt. Innerhalb dieser Kapitel werden die Ämter im Detail in ihrer historischen Entwicklung beschrieben.
- Quote paper
- Jochen O. Ley (Author), 1996, Die athenischen Beamten als Manifestation des Demokratiegedankens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87101