Don Juan und sein Diener sind zwei literarische Typen, die die dichterische Phantasie der Autoren bis in unsere Zeit immer wieder herausgefordert haben.
Mit Tirso de Molinas Schauspiel „El Burlador de Sevilla y convidado de piadro“ geboren, löste das untrennbare Paar ein literarisches Feuerwerk von neuen Versionen aus. Diese bunte Mischung aus Tragödie und Komödie hat immer noch nichts von seiner zündenden Kraft verloren.
Herr und Diener – zwei Figuren, die voneinander so abhängig sind, dass sie einzeln nicht existieren könnten. Zwei Personen, die so unterschiedlich sind, verschiedenen Sozialklassen der Gesellschaft zugeordnet sind und die sich gleichzeitig so vollkommen ergänzen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung in das Thema
1.2 Don Juan und sein Diener
1.3 Die Darstellung der Dienerfigur im Herr – Diener Verhältnis
2. Hauptteil
2.1 Tirsos de Molina „El Burlador de Sevilla y Convidado de piedra“
2.2 Don Juan und Catalinón
2.2.1 Die Funktion des Dieners
2.2.2 Ein Kontrastpaar wird geboren. Don Juan – das genaue Gegenteil seines Dieners
2.2.3 Das Herr – Diener Verhältnis in Tirsos Werk
2.3 Das Herr – Diener Paar bei Moliére
2.3.1 Das Verhältnis zwischen Dom Juan und Sganarelle und die wichtige Rolle des Herrn
2.4 – Diener Konstellation bei Mozart/da Ponte
2.4.1 Die Leporello Figur
2.4.2 Der Diener in der Rolle des Herrn
2.4.3 Das Finale der Oper
3. Resümee/Ausblick
4. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Einführung in das Thema
Don Juan und sein Diener sind zwei literarische Typen, die die dichterische Phantasie der Autoren bis in unsere Zeit immer wieder herausgefordert haben.
1.2 Don Juan und sein Diener
Mit Tirso de Molinas Schauspiel „El Burlador de Sevilla y convidado de piadro“ geboren, löste das untrennbare Paar ein literarisches Feuerwerk von neuen Versionen aus. Diese bunte Mischung aus Tragödie und Komödie hat immer noch nichts von seiner zündenden Kraft verloren.
Herr und Diener – zwei Figuren, die voneinander so abhängig sind, dass sie einzeln nicht existieren könnten. Zwei Personen, die so unterschiedlich sind, verschiedenen Sozialklassen der Gesellschaft zugeordnet sind und die sich gleichzeitig so vollkommen ergänzen.
1.3 Die Darstellung der Dienerfigur im Herr – Diener Verhältnis
Der Diener, der keine Komik auslöst, sondern selbst Objekt der Komik ist, fungiert in allen drei Stücken (bei Tirso, Moliére, Mozart/da Ponte) nicht nur als Zuschauer oder Beteiligter seines Herrn. Er fasziniert mit seiner Natürlichkeit, mit seinem ängstlichen Verhalten und seinen redelustigen Kommentaren. Der größte Kritiker und Ermahner seines Herrn ist gleichzeitig treuer Helfer, Retter oder bloß nur Zeuge. Der Diener ist eine vielschichtige und widersprüchliche Gestalt, die die Stücke bunter macht und zur Vollendung bringt.
In allen drei Stücken (Tirso, Moliére, Mozart/da Ponte) spielt der Diener eine wesentliche Rolle. Eine Gestalt, die einerseits spielerische und karnevaleske Züge trägt und den komischen Charakter der Stücke prägt. Andererseits erscheint diese als eine Kontrastfigur zur ironischen Seite des Herrn, eine komische Spiegelung, in der etwas, das der Herr tut auf eine andere realistische Ebene gespiegelt wird. Obwohl der Diener auf einer sozial niedrigeren Ebene im Vergleich zu seinem Herrn steht, fungiert er oft als Stimme des Gewissens, als moralische Instanz, die großes Gewicht in den Stücken trägt. Der Diener – eine vielschichtige, variationsreiche und widersprüchliche Gestalt, die durch sein ängstliches Verhalten das Publikum nicht nur zum Lachen bringt, sondern das wichtigste Verbindungsglied zwischen dem Geschehen auf der Bühne und dem Zuschauer ist. Manchmal bewahrt bloß die reine Anwesenheit dieser spaßhaften Figur die Stücke vor einem Abgleiten ins Tragische. Auch wenn er nicht mehr so aktiv ins Geschehen eingreifen kann, ist er der Garant des glücklichen Ausgangs und erhält die Struktur der Komödie.
2. Hauptteil
2.1 Tirsos de Molina „El Burlador de Sevilla y Convidado de piedra“
Fray Gabriel Telléz, der unter seinem Pseudonym Tirso de Molina in die Literaturgeschichte eingegangen ist, gehört zu den bedeutendsten Theaterdichtern des „siglo de oro“, des goldenen Zeitalters der spanischen Literatur[1].
Tirsos Don – Juan Drama mit dem genauen Titel „El Burlador de Sevilla y Convidado de piedra“(Der Verführer von Sevilla und der steinerne Gast) ist im Jahr 1630 erschienen, wurde aber bereits um 1624 in Madrid uraufgeführt.
2.2 Don Juan und Catalinón
Schon im ersten Don Juan Drama ist dem edlen Verführer ein Diener mit wichtiger Funktion beigestellt, so dass hier ein Kontrastpaar lebt.
2.2.1 Die Funktion des Dieners
Tirso verwendet die im zeitgenössischen spanischen Theater traditionelle Gestalt des „gracioso“, des komischen Dieners eines adeligen Herrn. Dabei erhält dieser, Catalinón genannt, zwei wesentliche Funktionen: einerseits durch seine Feigheit den Mut des Adeligen zu unterstreichen und andererseits durch moralische Kritik das Sündhafte und Verwerfliche des „burladors“ zu beleuchten[2].
Gewissermaßen vertritt Catalinón die Stimme des Gewissens und im ganzen Stück warnt er seinen Herrn vor den möglichen Folgen seines Verhaltens. Ständig predigt er Moral und versucht seinen Herrn von den religiösen Konsequenzen zu überzeugen, die folgen werden. Obwohl er seinen Herrn ständig kritisiert, versucht er nicht, seinen Dienst aufzugeben, sondern hilft als Bedientenseele seines Herrn. Er bleibt als williger und treuer Helfer, der gewohnt ist, zu assistieren und jederzeit seinem Herrn zur Verfügung zu stehen.
[...]
[1] Vgl. „Don Juan. Der Verführer von Sevilla und der steinerne Gast“ S.83
[2] Vgl. Rauhut, Franz. Tausenddrei Variationen des Don Juan. S. 20
- Arbeit zitieren
- Milena Vasileva (Autor:in), 2005, Die Herren - Diener Beziehung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87141
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