Bewegungstherapie bei Atemwegserkrankungen


Hausarbeit, 2007

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einteilung der Atemwegserkrankungen
1.1 COPD
1.1.1 Pathophysiologie
1.1.2 Therapie
1.2 Asthma
1.2.1 Pathophysiologie
1.2.2 Therapie

2. Bewegungstherapie
2.1 Bewegungstherapie bei Atemwegserkrankungen
2.1.1 Bewegungstherapie bei COPD
2.1.2 Bewegungstherapie bei Asthma

3. Aufbau einer Lungensportstunde

4. Untersuchungsprogramm vor Beginn des Lungensports

5. Ausschlusskriterien für den Lungensportkurs

6. Anamnese der Gruppe

7. Ausarbeitung zur Lehrprobe - Bewegungstherapie bei Atemwegserkrankungen

8. Literatur

1. Einteilung der Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen werden in chronisch obstruktive und chronisch restriktive Lungenerkrankungen eingeteilt, sowie in Krankheiten die auf funktionellen Störungen der Lunge beruhen.

Die chronische Bronchitis zählt zu den chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, bei der es zu einer entzündlichen Reizung der Atemwege kommt. Die Entzündung führt zu einer vermehrten Produktion von Schleim, der die Atemwege zusetzt. Diese Obstruktion wird durch Spasmen der Bronchialmuskulatur verstärkt. Dies führt zu dauerndem Husten, Atemnot und einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens (vgl. Rost 2002, S.117). Laut des Informationsblattes für Chronische Bronchitis der Deutschen Lungenstiftung sind in Deutschland über 6 Millionen Menschen betroffen.

Das Lungenemphysem zählt ebenfalls zu den chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen. Die Elastizität der Lunge nimmt ab, es entwickelt sich eine Überblähung der Lunge, welche die Ausatmung erschwert. Auf die entzündliche Reizung der Atemwege folgt die Zerstörung der Wände der Lungenbläschen, was zu einer Erweiterung der Lufträume führt. Darüber hinaus entsteht ebenso wie bei der chronischen Bronchitis zäher Schleim, der die Atemwege verlegt. Betroffenen fällt insbesondere das Ausatmen schwer.

Beide Krankheitsbilder können zu COPD führen - Chronic Obstructive Pulmonary Disease", auf Deutsch: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Trotz Medikation kommt es zu fortschreitender, nicht vollständig reversibler Obstruktion der Atemwege. An COPD sterben bis zu 100.000 Menschen jährlich in Deutschland.

Das Bronchialkarzinom kann den chronisch restriktiven Lungenerkrankungen zugeordnet werden, da unter diesem Begriff Krankheiten zusammengefasst werden, bei denen der Untergang von funktionsfähigem Lungengewebe im Vordergrund steht. Dazu gehöre unter anderen schwere Lungenemphysemen, Operationen und fehlender Lungenbelüftung (vgl. Rost 2002, S. 117). An einem Bronchialkarzinomsterben ca. 40.000 Menschen pro Jahr in Deutschland.

Zu den funktionellen Erkrankungen zählt Asthma Bronchiale, als die häufigste Erkrankung der Atemwege. Die deutsche Lungenstiftung informierte darüber, dass in Deutschland etwa jedes 10. Kind an Asthma erkrankt ist, während etwa 5% der Bevölkerung an Asthma leidet. Asthma bronchiale ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, charakterisiert durch bronchiale Hyperaktivität und variable Atemwegsobstruktion. Im Intervall zwischen den Attacken besteht eine normale Lungenfunktion wo der Bronchospasmus spontan oder durch Medikamente wieder aufgehoben werden kann. (Deutsche Lungenstiftung: Informationsblatt Asthma).

Schließlich wird noch die zystische Fibrose, oder Mukoviszidose zu den Erkrankungen der Atemwege gezählt. Das Krankheitsbild der Mukoviszidose lässt sich bereits in der Benennung erkennen. Mucus ist das lateinische Wort für Schleim und viscidus bedeutet zäh oder klebrig.

Die zystische Fibrose ist genetisch bedingt, es handelt sich um eine autosomal-rezessive angeborene Stoffwechselerkrankung. Durch eine Fehlfunktion der Chloridkanäle ist die Zusammensetzung aller Sekrete exokriner Drüsen verändert. Deswegen kommt es zur Bildung zähflüssiger Sekrete, welche nur erschwert vom Körper abgeführt werden können, resultierend daraus sind Funktionsstörungen in betroffenen Organen unterschiedlicher Art, beispielsweise in Lunge, Bauchspeicheldrüse, Dünndarm, Gallenwegen oder Schweißdrüsen. Betroffene sind meist Kinder, da die Krankheit meist vor dem 20. Lebensjahr zum Tode führt (vgl. Braun, Renz-Polster 2001, S.440).

Im Folgenden werden COPD und Asthma als Vertreter der funktionellen bzw. chronisch obstruktiven Krankheit genauer dargestellt.

1.1 COPD

COPD wird in erster Linie durch einen chronischen produktiven Husten charakterisiert. Als Definition der chronischen Bronchitis gilt das Auftreten von Husten und Auswurf an den meisten Tagen, zumindest aber über zwei Monate im Jahr in zwei oder mehr aufeinander folgenden Jahren. Wenn eine bronchiale Hyperreaktivität dazu kommt, wird aus der chronischen Bronchitis eine chronisch obstruktive Bronchitis mit den lungenfunktionsanalytischen Merkmalen der obstruktiven Ventilationsstörung. Häufig spricht die Konstriktion der Atemwegsmuskulatur nur wenig auf Bronchospasmolytika an. Die chronisch obstruktive Bronchitis ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters (vgl. Hüter-Becker, Schewe, Heipertz 1997, S. 25).

1.1.1 Pathophysiologie

COPD liegt eine Entzündung der Atemwege zugrunde. Deren wichtigste Ursache, von Betroffenen oft herunter gespielt, ist das inhalative Rauchen, was die chronische Entzündung unterhält und zu einer nachhaltigen Schädigung der Atemwege führt. Dies trifft auf 80% der Erkrankten zu.

Auf dem Boden erblich vorbestimmter Krankheitsbereitschaft (genetische Disposition) spielen arbeitsplatz- und umweltbedingte Luftverschmutzung sowie wiederkehrende virale und bakterielle Infektionen der Atemwege eine weitere für die Krankheitsentwicklung wichtige Rolle. Männer erkranken häufiger als Frauen an der COPD. (Deutsche Lungenstiftung: Informationsblatt COPD).

Die COPD wird in vier Scheregrade unterteilt (vgl. Worth, Buhl 2002, S.712):

- Schweregrad 0 (Risikogruppe): Patientengruppe ist durch chronischen Husten und/oder Auswurf charakterisiert, spirometrische Kenngrößen der Obstruktion liegen im Normbereich
- Schweregrad 1 (leichtgradige COPD): Charakterisierung durch eine leichte Atemwegsobstruktion (FEV/VC < 70%, aber FEV > 80%), Atemnot wird häufig noch nicht bemerkt
- Schweregrad 2 (mittelgradige COPD): FEV Werte zwischen 30% und weniger als 80% des Sollwerts, Progression der Symptomatik (Husten, Auswurf, Belastungsdyspnoe)
- Schweregrad 3 (schwere COPD): Atemwegsobstruktion mit FEV < 30%

Durch die chronische Obstruktion kommt es zu einer Überblähung der peripheren Lungenabschnitte, wodurch es zu einer weiteren Einschränkung der Atemreserven kommt. Dadurch werden wiederum die Lungen uneinheitlich belüftet, worauf eine Verteilungsstörung mit chronischer Hypoxämie folgt. Zudem wird durch die chronische Entzündung der Atemwege auch das Bronchialepithels verändert. Die Sekret produzierenden Becherzellen hypertrophieren und nehmen zudem auch in ihrer Anzahl zu. Des Weiteren kommt es zu einer Atrophie der regulären Schleimhaut mit Schädigung und Zerstörung des Flimmerepithels. Dadurch kann nun der vermehrt gebildete Schleim nicht abtransportiert werden (vgl. Hüter-Becker, Schewe, Heipertz 1997, S. 26).

Weiterhin entstehen strukturelle Veränderungen in den Extremitätenmuskeln. Das Muskelfaserspektrum verschiebt sich von Typ 2a zu Typ 2b Fasern. Die Allgemeine Kapillarisierung verringert sich und die Muskulatur atrophiert.

Ebenso können als Folge der COPD Diffusionsstörungen, Störungen bei der Sauerstoffverwertung in den Muskelzellen und die Verminderung von Enzymen des Zitronensäurezyklus entstehen, was die Produktion energiereicher Phosphate vermindert.

1.1.2 Therapie

Die Behandlung der COPD ist zumeist eine Lebzeittherapie, sie muss konsequent erfolgen und bedarf der wiederholten Überprüfung durch den Arzt. Die Therapie erfolgt abgestuft entsprechend der Schweregrade. Einen sehr wichtigen Teil der Therapie, stellt hierbei die Raucherentwöhnung dar.

Grundlage der medikamentösen Behandlung sind Atemwegs erweiternde und entzündungshemmende Wirkstoffe, die am besten inhalativ (Dosieraerosole, Pulverinhalatoren) zugeführt werden. Nur im Rahmen von komplizierenden Infektionen sind Antibiotika erforderlich. Kommt es im weiteren Krankheitsverlauf zur Beteilung anderer Organe (Herz), werden diese in die Behandlung einbezogen. Bei schwerem Krankheitsverlauf kommen Sauerstofflangzeitgabe und Maskenbeatmung zum Einsatz (Deutsche Lungenstiftung: Informationsblatt COPD).

„ Der Behandlungsplan umfasst die Prävention, die medikamentöse Therapie, die Schulung mit dem Ziel, den Patienten aktiv an der Bewältigung seiner Krankheit zu beteiligen (ärztlich kontrollierte Selbstmedikation), die Physiotherapie, körperliches Training, Ernährungsberatung, apparative Therapieoptionen sowie bei ausgeprägtem Lungenemphysem operative Behandlungsmaßnahmen“ (Worth, Buhl 2002, S. 714).

1.2 Asthma

Asthma wird als variable und reversible Atemwegsobstruktion definiert, welche auf Entzündung und Hyperreaktivität der Atemwege folgt.

Es werden zwei Formen des Asthma bronchiale unterschieden: zum einen gibt es das extrinsische, oder allergische Asthma; zum zweiten das intrinsische, oder nicht allergische Asthma. Das extrinsische Asthma wird von Umweltallergenen hervorgerufen und tritt meist saisonal auf. Diese Atemwegserkrankung manifestiert sich bereits im Kindes- und Jugendalter, häufig besteht eine familiäre Disposition. Das intrinsische Asthma hingegen tritt erst im höheren Alter auf (ab 40) und ist meist Folge eines respiratorischen Infekts. Gegensätzlich zum allergischen Asthma sind von außen kommende Auslösefaktoren nicht eindeutig bekannt. Die Symptome der beiden Asthmaformen sind hingegen die gleichen, ausgelöst durch eine eosinophile Bronchitis entsteht eine bronchiale Hyperreagibilität die zu einer Atemwegsobstruktion mit Bronchospastik und Dyspnoe unterschiedlichen Grades führen kann. Eine andere Form des Asthmas ist das Anstrengungsasthma, welches jedoch nicht als eigenständige Erkrankung, sondern als auslösende Faktoren (Trigger) bezeichnet, in deren Folge Asthma entsteht (vgl. Nolte 1998, S.6).

Asthma kann nach Richtlinien der Deutschen Atemwegsliga (1999) in 4 Schweregrade bei Erwachsenen eingeteilt werden:

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Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Bewegungstherapie bei Atemwegserkrankungen
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin
Note
1,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
23
Katalognummer
V87170
ISBN (eBook)
9783638014724
ISBN (Buch)
9783668397774
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bewegungstherapie, Atemwegserkrankungen, Sporttherapie, Asthma, COPD
Arbeit zitieren
Ulrike Franke (Autor:in), 2007, Bewegungstherapie bei Atemwegserkrankungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87170

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