Das Zeitalter der Aufklärung kann als Geburtsstunde einer Konsumgesellschaft betrachtet werden. Breite Bevölkerungsschichten neigten von nun an dazu, eine Vielzahl von Gütern und Dienstleistungen zu konsumieren. Mit diesem Konsum ging eine Persönlichkeitsveränderung der bürgerlichen Schichten einher. Man lernte es zu schätzen seine Augen zu entzücken, legte Wert auf guten Geschmack und wurde sich seiner Gesundheit und gesundheitsfördernder Güter bewusst. (...)
Diese Arbeit soll unter anderem Aufschluss darüber geben, wieso die Bürger des 18. Jahrhunderts vermehrt zu Konsumenten wurden. Dabei soll auch die gesellschaftliche Sozialstruktur erläutert und in Zusammenhang mit den neuen Konsumgewohnheiten gebracht werden. Es soll klar gemacht werden, welche gesellschaftlichen Ansprüche an die Bürger gestellt wurden und in wie fern die Konsumenten versuchten, sich durch den Konsum eine Identität zu bilden und dadurch ihren gesellschaftlichen Status zu verändern. Auch konkrete Auswirkungen des Konsums auf das Leben der Bürger sowie eventuelle Probleme, die durch den gesellschaftlichen Konsumzwang entstanden, sollen verdeutlicht werden. Hierzu werde ich auch exemplarisch auf einige Konsumbereiche wie dem der Textilindustrie, der Kultur und der Literatur eingehen.(...)
„Kleide Dich nicht unter und nicht über Deinen Stand; nicht über und nicht unter Dein Vermögen; nicht phantastisch; nicht bunt; nicht […] prächtig glänzend noch kostbar; aber reinlich, geschmackvoll […]. Wende einige größere Aufmerksamkeit auf Deinen Anzug, wenn du in der großen Welt erscheinen willst! Man ist in Gesellschaft verstimmt, sobald man sich bewusst ist, in einer unangenehmen Ausstaffierung aufzutreten.“
(Knigge, Adolph: Ueber den Umgang mit Menschen, Hannover 1792, S. 67.)
Dieses Zitat aus dem Anstandsbuch Knigges zeigt zum einen die Forderungen an die Art des Bürgers, sich zu kleiden, impliziert jedoch auch, dass man von der Kleidung auf den Stand und das Vermögen des Trägers schloss. Es macht verständlich, in wie fern sich die Bürger durch ihre Kleidung in der Öffentlichkeit einer sozial höheren Schicht zugeordnet gefühlt haben konnten. (...)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bürger
- Der Konsum
- Die Repräsentation des Bürgers
- Der gute Geschmack
- Annäherung der Klassen am Beispiel des Kulturkonsums
- Theoretische Ansätze bezüglich des Konsums
- Nachwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Wandel des Bürgertums im 18. Jahrhundert und der Entstehung einer Konsumgesellschaft in Europa. Die Arbeit beleuchtet, warum Bürger vermehrt zu Konsumenten wurden und wie der Konsum zur Identitätsbildung und Veränderung des gesellschaftlichen Status beitrug.
- Wandel des Bürgertums im 18. Jahrhundert
- Entwicklung des Konsums als gesellschaftliches Phänomen
- Konsum als Mittel der Identitätsbildung
- Der Einfluss des Konsums auf die soziale Struktur
- Der Konsum in verschiedenen Bereichen (Textilindustrie, Kultur, Literatur)
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Entstehung der Konsumgesellschaft im Zeitalter der Aufklärung dar und benennt die zentrale Forschungsfrage: Warum wurden Bürger des 18. Jahrhunderts vermehrt zu Konsumenten? Sie skizziert die gesellschaftlichen Veränderungen und den damit verbundenen Wandel im Bewusstsein der Bürger. Die Arbeit soll den Zusammenhang zwischen dem Wandel des Bürgertums und seinen Konsumgewohnheiten untersuchen, indem sie sozial- und mentalitätsgeschichtliche Forschungsergebnisse mit Erkenntnissen der Konsumforschung verbindet. Die Bedeutung der Theatergeschichte um 1800 wird hervorgehoben.
Der Bürger: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Bürger“ und den „Wandel des Bürgertums“ im Kontext des 18. Jahrhunderts. Es beschreibt die bürgerliche Gesellschaftsschicht zwischen Adel und Bauernstand und die soziale Hierarchie innerhalb des Bürgertums. Der Wandel vom geburtsständischen Prinzip hin zur Emanzipation und den Forderungen nach Autonomie und Leistung wird erläutert. Die Bedeutung von wirtschaftlicher Unabhängigkeit, Hausbesitz und Bildung für das Selbstverständnis des Bürgers wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Bürgertum, Konsumgesellschaft, 18. Jahrhundert, Aufklärung, Identitätsbildung, soziale Struktur, Kulturkonsum, Emanzipation, gesellschaftlicher Wandel.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Bürgertum und Konsumgesellschaft im 18. Jahrhundert
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Wandel des Bürgertums im 18. Jahrhundert und der Entstehung einer Konsumgesellschaft in Europa. Sie beleuchtet, warum Bürger vermehrt zu Konsumenten wurden und wie der Konsum zur Identitätsbildung und Veränderung des gesellschaftlichen Status beitrug.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Wandel des Bürgertums im 18. Jahrhundert, die Entwicklung des Konsums als gesellschaftliches Phänomen, Konsum als Mittel der Identitätsbildung, den Einfluss des Konsums auf die soziale Struktur und den Konsum in verschiedenen Bereichen (Textilindustrie, Kultur, Literatur).
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel über "Der Bürger", "Der Konsum", "Die Repräsentation des Bürgers", "Der gute Geschmack", "Annäherung der Klassen am Beispiel des Kulturkonsums", "Theoretische Ansätze bezüglich des Konsums" und ein Nachwort. Jedes Kapitel untersucht einen Aspekt des Zusammenhangs zwischen Bürgertum und Konsum im 18. Jahrhundert.
Wie wird der "Bürger" in der Arbeit definiert?
Das Kapitel "Der Bürger" definiert den Begriff und beschreibt die bürgerliche Gesellschaftsschicht zwischen Adel und Bauernstand, die soziale Hierarchie innerhalb des Bürgertums und den Wandel vom geburtsständischen Prinzip hin zur Emanzipation mit den Forderungen nach Autonomie und Leistung. Die Bedeutung von wirtschaftlicher Unabhängigkeit, Hausbesitz und Bildung für das Selbstverständnis des Bürgers wird hervorgehoben.
Welche Forschungsfragen werden in der Einleitung gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage der Einleitung lautet: Warum wurden Bürger des 18. Jahrhunderts vermehrt zu Konsumenten? Die Einleitung skizziert die gesellschaftlichen Veränderungen und den damit verbundenen Wandel im Bewusstsein der Bürger und verbindet sozial- und mentalitätsgeschichtliche Forschungsergebnisse mit Erkenntnissen der Konsumforschung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Bürgertum, Konsumgesellschaft, 18. Jahrhundert, Aufklärung, Identitätsbildung, soziale Struktur, Kulturkonsum, Emanzipation, gesellschaftlicher Wandel.
Welche Quellen werden vermutlich verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf sozial- und mentalitätsgeschichtliche Forschungsergebnisse sowie Erkenntnisse der Konsumforschung. Die Bedeutung der Theatergeschichte um 1800 wird hervorgehoben. Die genauen Quellen sind nicht im vorliegenden Preview aufgeführt.
Welche Zusammenfassung der Kapitel wird bereitgestellt?
Es wird eine Zusammenfassung der Einleitung und des Kapitels "Der Bürger" bereitgestellt. Die Einleitung beschreibt den Kontext und die Forschungsfrage, während das Kapitel "Der Bürger" den Begriff und den Wandel des Bürgertums im 18. Jahrhundert definiert.
- Quote paper
- Philip Grabowski (Author), 2006, Bürgerlicher Wandel und Konsum, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87265