Das Hauptgebiet, in der El Nino auftritt, liegt zwischen dem Ostpazifik (80°-110° westlicher Länge) und dem Westpazifik (110°-150° östlicher Länge), d.h. im Gebiet des Pazifiks zwischen Südamerika und Australien/Indonesien. Der Küstenstreifen von Südamerika gilt als einer der niederschlagsärmsten Gebiete der Erde. Einige Streifen der Küste sind Wüstengebiete, wie auch die meisten Inseln vor der Küste. Grund für diese extreme Aridität ist vorwiegend der Humboltstrom, auch Perustrom genannt, und der tiefe Luftdruck. Direkt an der Küste Perus fließt der Humboltstrom, der sehr kaltes, nährstoffreiches Wasser mit einen hohen Planktongehalt mit sich führt und somit viel Nahrung und eine gute Temperatur für einen hohe Fischreichtum vorweist.
Die Ursache für die Gegebenheit des kalten und nährstoffarmen Wassers ist die Herkunft: Durch den Süd-Ost-Passat weht der Wind ablandig. Dadurch kommt eine besondere Zirkulation zustande, weshalb der Humboltstrom kaltes Tiefenwasser führt. Diese ablandigen Winde haben ebenfalls zur Folge, dass der Meeresspiegel vom Ostpazifik zum Westpazifik einen Unterschied von 0,5 - 0,7m aufweist. Durch den hohen Luftdruck an der Westküste Südamerikas und dem tiefen Luftdruck im Westpazifik entsteht eine Luftzirkulation, nach ihrem Entdecker Sir G. Walker, auch Walker-Zirkulation genannt. Die Ursache für diese Luftbewegungen sind die verschiedenen Oberflächentemperaturen im Ost- und Westpazifik. Im Ostpazifik beträgt die Oberflächentemperatur in etwa 20°C ( wegen des kalten Tiefenwassers des Humboltstromes ); im Gegensatz dazu beträgt die Temperatur im Westpazifik ungefähr 30°C, d.h. die Luft wird an der Westküste Südamerikas abgekühlt und sinkt folglich ab, im indonesischen Gebiet wird die Luft aufgrund der warmen Oberflächentemperatur erwärmt und steigt auf. Dieses Zusammenspiel des Druckunterschiedes, wird auch ,,Druckschaukel" genannt. Die Luft des östlichen Pazifiks strömt als Teil des Südost-Passats dem Druckgefälle folgend in Richtung westlicher Pazifik, durch eine westliche Strömung der oberen Troposphäre schließt sich der Kreislauf der Walker-Zirkulation wieder.
Diese Luftbewegungen sind der Grund für den niederschlagsarmen Küstenstreifen am Ostpazifik; dem gegenüber steht im indonesischen Raum ein humides Gebiet. Diese Erwärmung des Wassers im Westpazifik ist sehr wichtig für die Monsunniederschläge, weil das erwärmte Wasser zum Teil verdunstet, und somit diese lebenswichtigen Niederschläge bringt.
Inhalt
Das El Nino Phänomen
Der ursprüngliche Zustand
El Nino – Southern Oscillation
Das La Nina Phänomen
Die Agrarkolonisation der südostasiatischen Regenwälder
Die (traditionellen) Nutzungsarten
Indonesiens Wälder brennen
Umsiedlungsprojekte (Transmigrasi)
Das El Nino Phänomen
Der ursprüngliche Zustand
Das Hauptgebiet, in der El Nino auftritt, liegt zwischen dem Ostpazifik (80°-110° westlicher Länge) und dem Westpazifik (110°-150° östlicher Länge), d.h. im Gebiet des Pazifiks zwischen Südamerika und Australien/Indonesien. Der Küstenstreifen von Südamerika gilt als einer der niederschlagsärmsten Gebiete der Erde. Einige Streifen der Küste sind Wüstengebiete, wie auch die meisten Inseln vor der Küste. Grund für diese extreme Aridität ist vorwiegend der Humboltstrom, auch Perustrom genannt, und der tiefe Luftdruck. Direkt an der Küste Perus fließt der Humboltstrom, der sehr kaltes, nährstoffreiches Wasser mit einen hohen Planktongehalt mit sich führt und somit viel Nahrung und eine gute Temperatur für einen hohe Fischreichtum vorweist.
Die Ursache für die Gegebenheit des kalten und nährstoffarmen Wassers ist die Herkunft: Durch den Süd-Ost-Passat weht der Wind ablandig. Dadurch kommt eine besondere Zirkulation zustande, weshalb der Humboltstrom kaltes Tiefenwasser führt. Diese ablandigen Winde haben ebenfalls zur Folge, dass der Meeresspiegel vom Ostpazifik zum Westpazifik einen Unterschied von 0,5 – 0,7m aufweist. Durch den hohen Luftdruck an der Westküste Südamerikas und dem tiefen Luftdruck im Westpazifik entsteht eine Luftzirkulation, nach ihrem Entdecker Sir G. Walker, auch Walker-Zirkulation genannt. Die Ursache für diese Luftbewegungen sind die verschiedenen Oberflächentemperaturen im Ost- und Westpazifik. Im Ostpazifik beträgt die Oberflächentemperatur in etwa 20°C ( wegen des kalten Tiefenwassers des Humboltstromes ); im Gegensatz dazu beträgt die Temperatur im Westpazifik ungefähr 30°C, d.h. die Luft wird an der Westküste Südamerikas abgekühlt und sinkt folglich ab, im indonesischen Gebiet wird die Luft aufgrund der warmen Oberflächentemperatur erwärmt und steigt auf. Dieses Zusammenspiel des Druckunterschiedes, wird auch ,,Druckschaukel“ genannt. Die Luft des östlichen Pazifiks strömt als Teil des Südost-Passats dem Druckgefälle folgend in Richtung westlicher Pazifik, durch eine westliche Strömung der oberen Troposphäre schließt sich der Kreislauf der Walker-Zirkulation wieder.
Diese Luftbewegungen sind der Grund für den niederschlagsarmen Küstenstreifen am Ostpazifik; dem gegenüber steht im indonesischen Raum ein humides Gebiet. Diese Erwärmung des Wassers im Westpazifik ist sehr wichtig für die Monsunniederschläge, weil das erwärmte Wasser zum Teil verdunstet, und somit diese lebenswichtigen Niederschläge bringt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb: ursprünglicher Zustand
El Nino – Southern Oscillation
Durch das El Nino Phänomen, das alle vier bis neun Jahre auftritt und zwischen 12 und 18 Monaten dauert, wird der oben beschriebene ursprüngliche Zustand stark verändert.
Als El Nino wurde eigentlich die normale mäßige Erwärmung der Gewässer vor Ecuador und Peru bezeichnet, da diese Störung immer zur Weihnachtszeit auftrat und deshalb von den Fischern seinen Namen bekam, der so viel bedeutet wie „Das Christkind“. Erstmals trat 1957 ein starkes El Nino Ereignis auf, das einen großen Teil des Klimas der Südhemisphäre beeinflusste.
Während des El Ninos, der in regelmäßigen Abständen im Südsommerauftritt, ist der Luftdruckunterschied zwischen dem Westen und dem Osten des Pazifiks deutlich geringer, da sich der Druck über Südostasien deutlich erhöht, während gleichzeitig der Druck über dem östlichen Pazifik stark vermindert. So fehlt der „Motor“ für die Walker-Zirkulation und die Winde ändern ihre Richtung.
Der Südostpassat kommt dadurch fast vollständig zum erliegen und folglich steigt das Wasser im Osten um ca. 30-40 cm an und der Meeresspiegel sinkt im Westen um ca. 60-70 cm. Auch der Humboltstrom verliert deutlich an stärke, da er nicht mehr durch den abflauenden Passat nicht mehr genügend Energie zugeführt bekommt. Als Folge erreicht der warme äquatoriale Gegenstrom die Westküste Südamerikas, da er nicht mehr durch den Humboltstrom abgehalten werden kann. Auf diese Weise steigt dort die Temperatur des Meeres um bis zu zehn Grad Celsius an und eine Erwärmung lässt sich noch in eine Tiefe bis zu 300 Meter nachweisen. Wegen der Erwärmung der Meeresoberfläche an der Westküste Südamerikas steigen jetzt die Luftpakete über dem Osten des Pazifiks auf und lösen starke Regenfälle aus. Da diese Regengüsse die normalen Niederschläge um ein vielfaches übersteigen, sind häufig Überschwemmungen die Folge.
Durch diese Klimaveränderungen erleiden die Länder Südostasiens, die sonst eher humid geprägt sind eine aride Periode. Dies findet wie schon angedeutet durch die Abschwächung der Passate und des Humboltstromes statt, da sich die Winde nicht wie im Normalfall üblich über Indonesien durch das warme Wasser des Pazifiks aufheizen können und somit der Regen aus bleibt.
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- Quote paper
- Stefan Obendorfer (Author), 2002, El Nino - La Nina und die Agrarkolonisation in den südostasiatischen Regenwäldern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8734