Das Internet wird mehr und mehr zu einer der einflussreichsten Informationsquellen.
Das neue Medium bietet Produzenten und Rezipienten ganz neue Möglichkeiten der
Informationsdarbietung: Hyperlinks, Bilder, Musik, Videos. Dargeboten werden diese
Inhalte alle im Browser mit Hilfe der Auszeichnungssprache „html“ – Hypertext
Markup Language. Eine Definition von „Markup Language“ (Auszeichnungssprache)
ist relativ einfach zu geben, aber was genau bedeutet „Hypertext“ und wie wird er in
der Wissenschaft gesehen?
In der hier vorliegenden Arbeit möchte ich die beiden Objekte Text und Hypertext
einander gegenüberstellen und herausarbeiten, inwieweit die beiden sich ähneln und
welche Zusammenhänge zwischen ihnen bestehen. Die Hauptfrage, die ich klären
möchte ist: Wie viel „Text“ steckt wirklich im „Hypertext“?
Dafür gilt es zunächst einmal zu klären, was überhaupt Text ist und was Hypertext.
Ich erläutere in Kapitel 2 mehrere wissenschaftliche Ansätze für Definitionen von
Text. Im 3. Kapitel werden dann prototypische Merkmale von Hypertext vorgestellt.
Dabei lege ich ein besonderes Augenmerk auf Unterschiede gegenüber den
Definitionen aus Kapitel 2. Danach analysiere ich beruhend auf einer der drei
Textdefinitionen2 im 4. Kapitel einen Roman (als Beispiel für einen Text) und eine
Internetseite (als Beispiel für einen Hypertext). Die Ergebnisse dieser Analyse werde
ich vergleichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Text und Hypertext
herauszuarbeiten und um deutlich zu machen, inwiefern ein Hypertext ein Text ist
und inwiefern nicht.
1 Auszeichnungssprachen fügen gegebenen Informationen Meta-Informationen hinzu. In html gibt es zum Beispiel den strukturierenden <p>/</p>-Tag, der anzeigt, wo in einem Text ein Absatz beginnt bzw. endet. Die Information „Absatz“ wird also hinzugefügt.
2 Ich arbeite mit einer Textdefinition (und nicht mit einer Hypertextdefinition) weiter, da ich herausarbeiten möchte, wie viel „Text“ im „Hypertext“ steckt und nicht umgekehrt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 WAS IST TEXT?
- 2.1 Textdefinition nach Heinemann/Viehweger
- 2.2 Textdefinition nach Püschel
- 2.3 Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler
- 3 WAS IST HYPERTEXT?
- 3.1 Die geschichtliche Entwicklung von Hypertext
- 3.2 Hypertextmerkmale nach Flender/Christmann und Storrer
- 4 TEXTHAFTIGKEIT VON HYPERTEXT
- 4.1 Erfüllung der Textualitätskriterien durch einen Roman
- 4.2 Erfüllung der Textualitätskriterien durch einen Internetauftritt
- 5 FAZIT
- 6 LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Hypertext als Text betrachtet werden kann. Der Fokus liegt auf der Analyse von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Text und Hypertext, insbesondere hinsichtlich der Erfüllung von Textualitätskriterien.
- Definition und Abgrenzung von Text und Hypertext
- Textualitätskriterien nach de Beaugrande und Dressler
- Analyse von Textbeispielen (Roman und Internetseite)
- Untersuchung der Kohärenz und Struktur von Hypertexten
- Bedeutung von Hyperlinks und Interaktivität für die Textualität
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet verschiedene Definitionen von Text aus der Textlinguistik, wobei die Ansätze von Heinemann/Viehweger, Püschel und de Beaugrande/Dressler vorgestellt werden. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Begriff des Hypertext, seiner geschichtlichen Entwicklung und seinen charakteristischen Merkmalen. Kapitel 4 analysiert die Erfüllung von Textualitätskriterien anhand eines Romans als Beispiel für traditionellen Text und einer Internetseite als Beispiel für Hypertext. Diese Analyse soll die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Text und Hypertext verdeutlichen und die Frage nach der Textualität von Hypertext beleuchten.
Schlüsselwörter
Textlinguistik, Textdefinition, Hypertext, Textualitätskriterien, Kohärenz, Interaktivität, Roman, Internetseite, HTML, Auszeichnungssprache, Informationsquellen.
- Quote paper
- Bianca Meyer (Author), 2007, Texthaftigkeit von Hypertext, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87361