Diese Arbeit soll das Phänomen hybrider Texte in der Literatur untersuchen. Dazu wird sich eine umfassende Analyse von hybriden Texten in postkolonialen Kontexten an eine theoretische Eingrenzung des Begriffs anschließen. Es soll dann anhand eines konkreten literarischen Beispiels untersucht werden, inwiefern die herausgearbeiteten Beobachtungen aus einem postkolonialen Kontext auf einen allgemein literarischen übertragbar sind sowie ein Ausblick auf Überlegungen zum Übersetzen hybrider Texte gegeben werden.
Bevor ich mit der Diskussion der Frage beginne, was ein hybrider Text ist, möchte ich zunächst einmal feststellen, dass der Begriff „Hybridität“ bzw. „hybrid“ eine Vielzahl von Phänomenen beschreibt, die nicht ausschließlich in geisteswissenschaftlichen Themenkomplexen angesiedelt sind, dass Definitionen des Konzepts – zumindest in geisteswissenschaftlichen Kontexten – allerdings meist ausgespart werden und dies auch bei weitreichenderen Ausführungen, in denen Hybridität eine zentrale Rolle spielt. Dies mag zum einen darauf zurückzuführen sein, dass der Begriff an sich nicht neu ist, wenngleich er auch einem anderen Wissenschaftszweig entstammt und genauer betrachtet erst ab dem 20. Jahrhundert gänzlich auf geisteswissenschaftlichem Terrain verortbar ist. [...]
Zum anderen ist die Unschärfe, die den Begriff umgibt, typisch für die postmodernen Strömungen des Poststrukturalismus und der Dekonstruktion, über die er hauptsächlich in einen geisteswissenschaftlichen Nexus Eingang gefunden hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung in den Begriff der Hybridität
- Grundlegende Betrachtungen zu hybriden Texten
- Hybridität im postkolonialen Diskurs.
- Hybridität und Literatur.
- Postkoloniale Literatur.
- Mayanja: Die Merkmale des Hybriden und der „dritte Text“.
- Adejunmobi und Prasad: Übersetzung nicht nur als Metapher sondern als Strategie
- Moderne Literatur außerhalb des postkolonialen Kontextes
- Postkoloniale Literatur.
- Zur Übersetzung hybrider Texte.
- Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen hybrider Texte in der Literatur, insbesondere in postkolonialen Kontexten. Sie untersucht den Begriff der Hybridität im Detail, analysiert die Eigenschaften hybrider Texte, beleuchtet ihre Relevanz in der postkolonialen Literatur und erforscht die Herausforderungen, die sich aus der Übersetzung hybrider Texte ergeben.
- Definition und Charakteristika von Hybridität in der Literatur
- Die Rolle von Hybridität im postkolonialen Diskurs
- Beispiele für hybride Texte in postkolonialer Literatur
- Übersetzungsstrategien für hybride Texte
- Der Einfluss von Hybridität auf die Rezeption literarischer Werke
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in den Begriff der Hybridität ein und beleuchtet dessen vielschichtige Bedeutung im Kontext der Geisteswissenschaften. Es wird der Ursprung des Begriffs im biologischen Bereich diskutiert und seine Übertragung auf kulturelle Phänomene erläutert. Das Kapitel analysiert die Unschärfe des Begriffs im Kontext postmoderner Strömungen und stellt die Relevanz von Homi K. Bhabhas Arbeit in der postkolonialen Literatur- und Kulturtheorie heraus.
Kapitel 1.1 konzentriert sich auf grundlegende Betrachtungen zu hybriden Texten, wobei sich die Ausführungen auf Schäffner und Adabs (2001) translationswissenschaftliche Perspektive stützen. Sie definieren hybride Texte als Texte, die fremdartige und ungewöhnliche Elemente aufweisen, die die Erwartungen an einen „normalen“ Text brechen. Die Autoren argumentieren, dass diese Elemente bewusst im Übersetzungsprozess in den Zieltext integriert werden, um eine bewusste Strategie des translators darzustellen. Das Kapitel untersucht die Frage, ob der Begriff „Übersetzung“ in postkolonialen Kontexten auch auf „übersetzendes Schreiben“ ausgedehnt werden kann.
Schlüsselwörter
Hybridität, postkoloniale Literatur, Übersetzung, übersetzendes Schreiben, Kultur, Sprache, Dekonstruktion, Poststrukturalismus, fremdartige Elemente, Normenverstoß, bewusste Übersetzungsstrategie, kulturelle Differenz, postmoderne Verwertungstechniken.
- Arbeit zitieren
- Kristin Zettwitz (Autor:in), 2007, Hybride Texte in der Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87370