Inhalt__
Vorbemerkung__
1. Luises Herkunft: Die bürgerliche Welt__
2. Luise, Geliebte und Tochter__
2.1 Luises Lieben__
2.2 Luises Verzicht__
2.3 Ferdinands Lieben__
2.4 Luises Verhängnis__
Schlussbetrachtung__
Literaturverzeichnis__
Auszug aus der Einleitung:__
(...)_
Schiller befindet sich in guter Gesellschaft, wenn er sein Stück zunächst nach seiner bürgerlichen Heldin Luise Millerin benennt. Dieser Titel wird jedoch auf Vorschlag von August Wilhelm Iffland, der bei der Mannheimer Erstaufführung die Rolle des Wurm besetzte, nochmals überarbeitet und in ‚Kabale und Liebe’ umgewandelt. Nach Hans-Erich Strucks Interpretation geschah dies „aus Gründen der Werbewirksamkeit.“
Folgt man dieser Überlegung, trifft man auf den großen Gegensatz, der zwischen den beiden Begriffen besteht, und der bereits vor Beginn der Lektüre bzw. der Aufführung ein starkes Spannungsverhältnis erzeugt. Ohne die Kabale wäre die Liebe zwischen Luise und Ferdinand lediglich ein Märchen mit dem typischen guten Ende, und gäbe es diese Liebe nicht, bestünde auch kein Anlass, eine Kabale zu spinnen. Nur zusammen steuern die beiden Begriffe auf die Katastrophe zu, und nur zusammen erwirken sie den Sog, den sie auch heute noch besitzen. Ohne einander wären sie nicht das, was sie im Stück tatsächlich sind.
Aufgrund dieser Verwebung möchte ich davon absehen, Kabale und Liebe im Stück getrennt voneinander zu untersuchen. In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit der Figur der Luise Millerin, den verschiedenen Formen der Liebe, die sie empfindet, mit ihren Beziehungen und mit dem Konflikt, in den sie dadurch stürzt. Dass ihr Lieben nicht absolut, sondern konkret mit den Lebensrealitäten des Bürgertums und des Adels verknüpft ist, schließt den Kreis zur Kabale hin. Luise steht im Zentrum des Stücks, sie ist Liebende, Geliebte und am stärksten betroffenes Opfer der Kabale.
Das erste Kapitel meiner Arbeit soll ein grundlegendes Verständnis der Figur ermöglichen, indem es ihre Herkunft erläutert. Sodann möchte ich im zweiten Kapitel auf den zentralen Konflikt zwischen Pflicht und Neigung eingehen, der in der Figur und ihren Beziehungen angelegt ist. Auch die Katastrophe, in die dieser Konflikt mündet, und ihre Umstände werden hier behandelt. Um die Geschlossenheit der Figuren zu wahren, verzichte ich auf eine handlungschronologische Analyse des Stücks.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Luises Herkunft
- Luise, Geliebte und Tochter
- Luises Lieben
- Luises Verzicht
- Ferdinands Lieben
- Luises Verhängnis
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Figur der Luise Millerin in Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel „Kabale und Liebe“. Ziel der Analyse ist es, Luises Rolle im Drama im Kontext ihrer Herkunft und ihrer Beziehung zu Ferdinand, dem Sohn des Präsidenten von Walter, zu beleuchten. Dabei werden insbesondere ihre Liebe, ihr Verzicht und ihr Verhängnis im Fokus stehen.
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft für Luises Schicksal
- Die Ambivalenz von Luises Liebe zu Ferdinand
- Der Konflikt zwischen Liebe und gesellschaftlichen Erwartungen
- Die Rolle des Verzichts in Luises Entscheidungsprozess
- Die tragischen Folgen von gesellschaftlicher Macht und Intrigen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt zunächst die Relevanz der Theaterbühne als Mittel der Interpretation literarischer Stoffe in den Vordergrund. Dabei wird die Bedeutung des bürgerlichen Trauerspiels als Dramenform hervorgehoben, die sich von der aristotelischen Tragödie in wichtigen Punkten unterscheidet. Insbesondere wird die Fokussierung auf das bürgerliche Milieu und die Auseinandersetzung mit den Konflikten und Herausforderungen des bürgerlichen Lebens betont.
Das erste Kapitel beleuchtet Luises Herkunft und ihre soziale Position. Hier wird die Bedeutung ihres niederen Standes für ihr Schicksal und die gesellschaftlichen Grenzen, die ihr gesetzt werden, herausgearbeitet.
Das zweite Kapitel analysiert Luises Rolle als Geliebte und Tochter. Dabei werden ihre Liebe zu Ferdinand, ihr Verzicht auf diese Liebe und ihre Abhängigkeit von ihrem Vater, Miller, untersucht. Die ambivalente Natur ihrer Liebe und die Tragik ihres Verhängnisses stehen im Vordergrund.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: bürgerliches Trauerspiel, „Kabale und Liebe“, Luise Millerin, Liebe, Verzicht, gesellschaftliche Normen, soziale Herkunft, Macht und Intrigen, Tragik.
- Arbeit zitieren
- Daniela Jakob (Autor:in), 2007, Die Figur der Luise Millerin in Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel 'Kabale und Liebe', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87430