Nach dem Ende des 2. Weltkrieges musste sich das deutsche Volk einem Neuanfang stellen. Das Land wurde unter den Siegermächten in Zonen aufgeteilt. Die Politik der Besatzungsmächte war von Anfang an sehr unterschiedlich, worauf eine zunehmend große Diskrepanz zwischen den Westmächten und dem von der Sowjetunion beeinflussten Osten entstand. Die zunehmend divergierenden Ansichten ließen den Wiederaufbau eines einheitlichen Staates unmöglich erscheinen. Die gesellschaftliche und politische Entwicklung führte schließlich 1949 zur Entstehung zweier deutscher Staaten. Die drei Westmächte stellten sich gegen die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) und legten ihre Zonen zusammen, woraufhin sich nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland der zweite deutsche Staat durch die Inkraftsetzung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) konstituierte.
Die Anfangsjahre der SBZ/DDR waren zunächst geprägt durch ein entspanntes Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Zusammen sorgte man für den Aufbau eines antifaschistischen Gemeinschaftslebens. Mit der Verfassung der DDR wurden Staat und Kirche voneinander getrennt, den Bürgern aber Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleistet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stand der Forschung
- Merkmale der sozialistischen Staatsideologie
- Gesellschaft und Erziehung
- FDJ und Pionierorganisation
- Die Schule
- Die Schulbücher
- Die Stellung der Lehrer
- Die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Kirche und Staat
- Die Jugendweihe
- Gesellschaft und Erziehung
- Die Christenlehre als Religionsunterricht ohne Schule
- Die Diskussion um Lehrpläne und Konzeption der Christenlehre
- Die katechetische Neuorientierung
- „Das konfirmierende Handeln der Gemeinde“
- Die katechetische Neuorientierung
- ,,Die Christenlehre. Zeitschrift für das katechetische Amt“
- Die Entwicklung des Katechetenstands
- Die Anforderungen an den Katecheten
- Aufgaben und Ziele der Christenlehre
- Die Umsetzung in der Praxis
- Die einzelne Christenlehrestunde
- Der Aspekt der Seelsorge
- Die Bedeutung der Eltern für die Christenlehre
- Beweggründe für die Teilnahme
- Die Diskussion um Lehrpläne und Konzeption der Christenlehre
- Das Spannungsfeld zwischen christlicher Pädagogik und staatlicher Volksbildung
- Die Kinder zwischen Kirche und Schule
- Die Eltern zwischen Kirche und Staat
- Die Kirche als Kollaborateur oder als Opponent?
- Bilanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung, Konzeption und dem Ausblick der evangelischen Christenlehre in der DDR. Sie untersucht die Herausforderungen, die die Kirche in einem sozialistischen Staat mit einem atheistischen Weltbild und einem staatlich kontrollierten Bildungssystem zu bewältigen hatte.
- Die Herausforderungen der Kirche in einem sozialistischen Staat
- Die Entwicklung der Christenlehre als Alternative zum staatlichen Religionsunterricht
- Die Konzeption und Umsetzung von christlicher Pädagogik in der DDR
- Das Spannungsfeld zwischen Kirche und Staat in Bezug auf Bildung und Erziehung
- Die Rolle der Kirche in der DDR und ihr Beitrag zur Bildung und Seelsorge
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext der DDR und die Entstehung der zwei deutschen Staaten dar. Sie beleuchtet die anfängliche Kooperation zwischen Kirche und Staat und die sich entwickelnde Diskrepanz in Bezug auf Weltanschauung und Bildung.
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Merkmalen der sozialistischen Staatsideologie und deren Einfluss auf Gesellschaft und Bildungssystem. Es beleuchtet die Rolle der FDJ und der Pionierorganisation sowie die staatliche Kontrolle der Schule und der Lehrbücher.
- Kapitel 4 analysiert die Christenlehre als alternative Form des Religionsunterrichts in der DDR. Es behandelt die Entwicklung von Lehrplänen und Konzeptionen, die Rolle des Katechetenstands und die Anforderungen an die Christenlehre in der Praxis.
- Kapitel 5 untersucht das Spannungsfeld zwischen christlicher Pädagogik und staatlicher Volksbildung. Es thematisiert die Herausforderungen, die Kinder, Eltern und die Kirche im Kontext der Doppelexistenz in Kirche und Schule zu bewältigen hatten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der evangelischen Christenlehre, sozialistischer Staatsideologie, Bildung und Erziehung, Kirche und Staat, Spannungsfeld zwischen Religion und Politik, pädagogisches Konzept, Katechese, Seelsorge, Doppelexistenz, und der Rolle der Kirche im Kontext der DDR.
- Arbeit zitieren
- Kristina Vogt (Autor:in), 2005, Christenlehre in der DDR - Entwicklung, Konzeption und Ausblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87462