In dieser Arbeit wird im Rahmen des Oberbegriffs ,,Motivation und Lernen" mit der Interessentheorie eine Theorie vorgestellt, die die Motivation zu Lernen und Leistung aus einem spezifisch pädagogischen Blickwinkel heraus zu beleuchten versucht. Sie wurde in dieser Form entwickelt von einer Forschergruppe um SCHIEFELE, der sich seit Mitte der 70er Jahre mit dem Interessenbegriff und seit Ende der 70er Jahre mit der Entwicklung einer entsprechenden Theorie befaßt.
Auslösend für die Beschäftigung SCHIEFELES mit dem Interesse war die Allgemeingültigkeit des Erziehungsziels ,,Selbstbestimmung". Um ein Ziel durchzusetzen und als Pädagoge handlungsfähig zu sein bedarf es einer Handhabung in Form einer theoretischen Basis, auf der das pädagogische Handeln gründet. Die Selbstbestimmung bzw. die Frage nach den Bedingungen für selbstbestimmtes Handeln und aus pädagogischer Sicht für selbstbestimmtes Lernen konnte aber durch keines der damals vorliegenden Motivationskonzepte erklärt werden. Des weiteren war die Frage nach der Bedeutung der Objektseite bzw. aus pädagogischer Sicht der Lerninhalte für die Motivation nicht völlig geklärt.
Da als Voraussetzung für selbstbestimmtes Handeln ein Interesse am im Zentrum der Handlung stehenden Objekt vorausgesetzt wurde, entwickelte die Forschergruppe, zu der auch KRAPP und PRENZEL gehören, eine Rahmenkonzeption und eine Theorie der Wirkungsweise von Interesse.
In der Arbeit wird zuerst auf die Motivationspsychologie und ihre Relevanz für die Pädagogik eingegangen und von da ausgehend der Blick auf die Interessentheorie gerichtet. Diese wird im Anschluss in ihrem Aufbau genauer erklärt. Abschließend wird dann auf die Anwendungsmöglichkeiten und Einsichten, die sich daraus für Pädagogen ergeben, geschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Fragestellung dieser Arbeit
- Die Interessentheorie als Teil der Motivationspsychologie
- Der Interessenbegriff in seinem bedeutungsgeschichtlichen Verlauf
- Die Bedeutung der Motivationspsychologie und der Interessentheorie im Besonderen für die Pädagogik
- Forschungsfeld: Das Desinteresse von Schülern an den Naturwissenschaften
- Forschungsfeld: Die betriebliche Weiterbildung
- Grundzüge der pädagogischen Interessentheorie
- Rahmenkonzeption der pädagogischen Interessentheorie
- Das theoretische Modell der Wirkungsweise von Interesse
- Zusammenfassung und Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Interessentheorie als eine Theorie zu präsentieren, die die Motivation zu Lernen und Leistung aus einer pädagogischen Perspektive beleuchtet. Die Theorie wurde von einer Forschergruppe um Schiefele entwickelt, die sich seit Mitte der 70er Jahre mit dem Interessenbegriff und seit Ende der 70er Jahre mit der Entwicklung einer entsprechenden Theorie beschäftigt. Die Arbeit möchte die Relevanz der Motivationspsychologie für die Pädagogik herausstellen und dabei den Fokus auf die Interessentheorie legen.
- Die Bedeutung des Interessenbegriffs in seinem historischen Verlauf
- Die Rolle der Motivationspsychologie in der Pädagogik
- Die Entwicklung der pädagogischen Interessentheorie
- Die Anwendungsmöglichkeiten der Interessentheorie in der pädagogischen Praxis
- Die theoretischen Grundlagen der Wirkungsweise von Interesse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Fragestellung der Arbeit und stellt den Kontext der Interessentheorie im Rahmen des Seminars „Motivation und Lernen“ dar. Es beleuchtet die Relevanz der Interessentheorie für die pädagogische Praxis und die Entwicklung der Theorie durch die Forschergruppe um Schiefele.
Das zweite Kapitel widmet sich der Motivationspsychologie und ihrer Bedeutung für die Pädagogik. Es beleuchtet die Rolle der Interessentheorie in der Motivationspsychologie und analysiert den historischen Verlauf des Interessenbegriffs. Darüber hinaus werden die Forschungsfelder des Desinteresses von Schülern an den Naturwissenschaften und der betrieblichen Weiterbildung diskutiert.
Das dritte Kapitel stellt die Grundzüge der pädagogischen Interessentheorie dar. Es umfasst die Rahmenkonzeption der pädagogischen Interessentheorie und das theoretische Modell der Wirkungsweise von Interesse.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Interessentheorie, Motivationspsychologie, Pädagogik, Lernen, Leistung, Selbstbestimmung, intrinsische und extrinsische Motivation, Forschungsfelder, pädagogische Praxis, Anwendungsmöglichkeiten, theoretische Modelle.
- Arbeit zitieren
- Cristina Hatzel (Autor:in), 2000, Motivation und Lernen: Die pädagogische Interessentheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/875