Seit einigen Jahren kommt es zu einem dramatischen Umsatzrückgang und einer hohen Veränderungsdynamik in der bisher überwiegend auf den Verkauf von Tonträgern konzentrierten Musikindustrie. Trotz rückläufiger Absatzzahlen von CDs kann davon ausgegangen werden, dass mehr Musik als je zuvor gehört wird.
Durch die Digitalisierung und das Internet hat das Kultur- und Konsumgut Musik erheblich an Relevanz gewonnen. Insbesondere die traditionellen Marktteilnehmer stehen vor der Herausforderung, in diesem Umfeld innovative Geschäftsmodelle zu finden, die den geänderten Lebensgewohnheiten der Musiknutzer entsprechen und ihnen gleichzeitig das wirtschaftliche Überleben sichern.
Im Rahmen dieser Arbeit werden unter Verwendung des 5-Kräfte-Modells von PORTER die Triebkräfte für die gegenwärtige und zukünftige Wettbewerbsintensität in der Musikindustrie untersucht. Basierend auf der beschriebenen Markt- und Wettbewerbssituation werden durch die Operationalisierung des Komparativen Konkurrenzvorteil-Konstruktes (KKV) von BACKHAUS/SCHNEIDER wichtige Kompetenzen für die Erlangung eines Wettbewerbsvorteils in diesem Markt abgeleitet.
Auf Basis der Wertschöpfungskette werden die bedeutendsten Marktteilnehmer identifiziert und in fünf strategische Gruppen mit ähnlicher Ressourcenausstattung und Marktbearbeitungsstrategie zusammengefasst. Bei den strategischen Gruppen (Technologieanbieter, Musik-Communities, Major-Labels, Endgerätehersteller und Online-Musikservices) wird die Ausprägung der erarbeiteten Kompetenzanforderungen zur Erzielung von KKVs analysiert und bewertet.
Auch wenn diese Arbeit nicht abschließend beantworten kann, wie neue Geschäftsmodelle in der Musikindustrie erfolgreich etabliert werden, stellen die Ausführungen einen Bezugrahmen dar, um Geschäftsmodelle verschiedener Marktteilnehmer besser zu verstehen und differenziertere Aussagen zu den Erfolgspotenzialen unterschiedlicher Spieler treffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Erosion bestehender Geschäftsmodelle in der Musikindustrie
- 1.2 Abgrenzung zentraler Begriffe
- 1.3 Ziel und Gang der Untersuchung
- 2 Branchenstruktur und Wettbewerbskräfte in der Musikindustrie
- 2.1 Grundlagen der Branchenstrukturanalyse nach PORTER
- 2.2 Ursachen der Umwälzung in der Musikindustrie
- 2.2.1 Marktentwicklung und Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern
- 2.2.2 Markteintrittsbarrieren und potentielle neue Konkurrenten
- 2.2.3 Verhandlungsmacht der Konsumenten
- 2.2.4 Verhandlungsmacht der Zulieferer
- 2.2.5 Bedrohung durch Substitute
- 2.2.6 Zusammenwirken der Triebkräfte des Wettbewerbs
- 2.3 Ableitung eines geeigneten Kompetenzprofils auf Anbieterseite
- 2.3.1 Das Konstrukt des Komparativen Konkurrenzvorteils
- 2.3.2 Generische Wettbewerbsdimensionen
- 2.3.3 Kompetenzanforderungen in der Effektivitätsdimension
- 2.3.4 Kompetenzanforderungen in der Effizienzdimension
- 2.4 Zusammenfassende Darstellung der Kompetenzanforderungen
- 3 Überprüfung zukünftiger Marktchancen in der Musikindustrie
- 3.1 Ableitung des Suchraums für relevante Marktteilnehmer
- 3.1.1 Traditionelle Wettbewerber
- 3.1.2 Neue Wettbewerber
- 3.1.3 Potentiell neue Wettbewerber
- 3.2 Analyse der Kompetenzen verschiedener Marktteilnehmer
- 3.2.1 Kompetenzen der Effektivitätsdimension
- 3.2.2 Kompetenzen der Effizienzdimension
- 3.3 Zwischenfazit
- 3.4 Implikationen für die Etablierung neuer Geschäftsmodelle
- 4 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in der Musikindustrie, ausgehend von der Erosion bestehender Modelle. Der Fokus liegt dabei auf der Identifizierung von Erfolgspotenzialen verschiedener Marktteilnehmer vor dem Hintergrund von Marktanforderungen und Kompetenzprofilen.
- Erosion bestehender Geschäftsmodelle in der Musikindustrie
- Branchenstrukturanalyse nach PORTER
- Kompetenzanforderungen in der Musikindustrie
- Überprüfung zukünftiger Marktchancen
- Analyse von Kompetenzprofilen verschiedener Marktteilnehmer
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema ein und beschreibt die Herausforderungen, denen die Musikindustrie durch die Erosion bestehender Geschäftsmodelle gegenübersteht. Kapitel 2 untersucht die Branchenstruktur und Wettbewerbskräfte anhand der PORTER-Analyse und leitet daraus wichtige Kompetenzanforderungen für Anbieter ab. In Kapitel 3 wird der Suchraum für relevante Marktteilnehmer definiert und die Kompetenzen verschiedener Akteure analysiert. Es werden Implikationen für die Etablierung neuer Geschäftsmodelle abgeleitet. Kapitel 4 fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Musikindustrie, Geschäftsmodelle, Wettbewerbskräfte, Branchenstrukturanalyse, PORTER, Kompetenzprofile, Marktanforderungen, digitale Geschäftsmodelle, Erfolgspotenziale, Marktchancen, Effektivitätsdimension, Effizienzdimension.
- Quote paper
- Michael Warm (Author), 2007, Neue Geschäftsmodelle in der Musikindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87662