Im Film "Wer früher stirbt, ist länger tot" von Marcus H. Rosenmüller wird dem Beobachter auf etwas überspitzte Art und Weise vor Augen geführt, dass das bayerische Lokalradio fester Bestandteil des täglichen Lebens und der bayerischen Alltagskultur ist und damit auf seine Art und Weise ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen oder zu stärken scheint. In dieser Arbeit sollen die Anfänge des bayerischen Lokalradios im Rahmen des historischen Kontexts der Achtziger Jahre mit Berücksichtigung der entscheidenden Entwicklung unter Ministerpräsident Franz Josef Strauß erläutert werden. Jedoch soll am Fallspiel Radio Oberland aus Garmisch-Partenkirchen auch die derzeit Situation einbezogen werden. Das Wir-Gefühl stellt auch den Ansatzpunkt dar, an dem die Untersuchung vertieft werden soll. Das Interesse des Einzelnen an seiner unmittelbaren Umgebung hat sich im Laufe der Jahre zunehmend verstärkt . Diese Aussage aus dem Jahr 1988 zeigt eine erste analytisch ermittelte positive Akzeptanz des Lokalradios durch die Menschen in Bayern. Welche inhaltlichen Elemente hat nun eine bayerische Lokalradiostation, um Menschen in ihrem Sendegebiet an sich zu binden bzw. unterschiedlich geprägte Regionen „zusammenzuführen“ und auf welche Weise kann es damit einen Beitrag zur Stärkung einer kulturellen Identität leisten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von kultureller Identität
- Quellenlage und Forschungsstand
- Historischer Kontext und rechtliche Grundlagen
- Von den 50er bis zu den 80er Jahren...
- Die Rechtsgrundlagen und der Reiz des Neuen in den 80er Jahren
- Die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
- Radio Oberland als Fallbeispiel für einen lokalen Hörfunkanbieter in Bayern
- Sendebetrieb und Gesellschafter
- Sendegebiet und die Bezeichnung „Oberland“
- Programmstruktur und Sendeschema
- Musikformat
- Slogan und Logo
- Hörer-Resonanz
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle des bayerischen Lokalradios im Kontext der kulturellen Identität. Sie analysiert, inwieweit Lokalradiosendungen dazu beitragen können, ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen und zu stärken, indem sie Menschen in ihrem Sendegebiet ansprechen und verschiedene Regionen „zusammenführen“.
- Definition und Bedeutung kultureller Identität im Kontext von Lokalradio
- Historische Entwicklung des Lokalradios in Bayern und seine rechtlichen Grundlagen
- Analyse von Programminhalten und -formaten im Hinblick auf die kulturelle Identität
- Bewertung der Hörer-Resonanz und Akzeptanz des Lokalradios
- Potenzial und Grenzen des Lokalradios als Beitrag zur kulturellen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung dar: Inwiefern kann das bayerische Lokalradio zur kulturellen Identität beitragen? Dabei wird der Film „Wer früher stirbt, ist länger tot“ als Beispiel für die Bedeutung des Lokalradios im bayerischen Alltag genutzt. Die Bedeutung des „Wir-Gefühls“ und die positive Akzeptanz des Lokalradios werden hervorgehoben.
- Kapitel 2 beleuchtet die Definition von kultureller Identität und die Rolle des Lokalradios in diesem Kontext. Die Definition des britischen Anthropologen Edward Burnett Tylor dient als Ausgangspunkt, um die kulturelle Identität als dynamischen Prozess zu begreifen, der durch verschiedene Elemente wie Sprache, Lebensumstände und das lokale Umfeld geprägt wird.
- Kapitel 3 analysiert die Quellenlage und den Forschungsstand zum bayerischen Lokalradio. Dabei werden Publikationen der BLM, Markt- und Meinungsforschungsinstitute sowie kommunikationswissenschaftliche Veröffentlichungen als wichtige Quellen identifiziert. Zudem wird auf die Rolle von Zeitungsartikeln und die „Funkanalyse Bayern“ eingegangen.
- Kapitel 4 beleuchtet den historischen Kontext und die rechtlichen Grundlagen des bayerischen Lokalradios. Es wird die Entwicklung vom Monopol des Bayerischen Rundfunks hin zum „Dualen System“ mit privaten Anbietern in den 80er Jahren unter Franz Josef Strauß dargestellt. Die Bedeutung des britischen Modells und die Rolle der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) werden hervorgehoben.
- Kapitel 5 analysiert das Fallbeispiel Radio Oberland, einen lokalen Hörfunkanbieter in Bayern. Es werden Sendebetrieb, Sendegebiet, Programmstruktur, Musikformat sowie Slogan und Logo des Senders untersucht, um die Rolle des Lokalsenders im Kontext der kulturellen Identität zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem bayerischen Lokalradio, kultureller Identität, „Wir-Gefühl“, regionalen Besonderheiten, Programminhalten, Hörer-Resonanz, Medienlandschaft, Entwicklung des Lokalradios, Rechtliche Grundlagen, Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), „Duales System“, Franz Josef Strauß, Radio Oberland, Fallbeispiel.
- Quote paper
- Rudi Loderbauer (Author), 2007, Das bayerische Lokalradio - ein Beitrag zur kulturellen Identität?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87712