„Was wir zu fürchten haben,
ist nicht die Unmoral der großen
Männer, sondern die Tatsache,
daß Unmoral oft zu Größe führt.“
De Tocqueville (1805 – 1859, französischer Publizist und Politiker)
„Die Hybris (griechisch ‛′Υβρις – der Übermut, die Anmaßung) bezeichnet eine Selbstüberhebung, die sich, vor allem unter Berufung eines göttlich gerechten Zorns, der Nemesis, rächen muss. Die Hybris ist der Auslöser des Falls von vielen Hauptfiguren in griechischen Tragödien. Die Hauptfigur ignoriert in ihrer Überheblichkeit Befehle und Gesetze der Götter, was unvermeidlich zu ihrem Fall und [richtiger: „oder“; Anm. d. A.] Tod führt.
In der griechischen Mythologie ist Hybris eine Nymphe, die mit Zeus den Halbgott Pan gezeugt haben soll.
Im aktuellen Sprachgebrauch wird „Hybris“ als ein bildungssprachlicher Ausdruck für Vermessenheit und Selbstüberhebung verwendet, die zu einem schlimmen Ende führen werden.“ (Wikipedia, 31.10.2006)
Biomedizinische Forschung ist auf dem Vormarsch. Die prospektiven Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Die Heilungsversprechen nehmen schon beinahe biblische Ausmaße an, Gelähmte wieder gehend machen, Blinde wieder sehend machen, alles scheint möglich.
Dabei sollte der Mensch im Vordergrund stehen. Es ist nicht vornehmlich eine Frage nach den technischen Möglichkeiten, sondern vielmehr eine Frage nach der Stellung des Menschen im Gefüge des Ganzen. Was kann der Mensch? Was darf der Mensch? Und darf er alles, was er kann?
In einem Bereich, in dem der Mensch, das ungeborene Leben, zur Diskussion steht, kann man nicht umhin, dass der Mensch selbst mit seiner Biographie, seinen Werten, Vorstellungen, Interessen, seinem Glauben, seiner Kultur...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziele der Arbeit
- A Einführender Teil
- Biotechnologie - Worum geht es überhaupt ?
- Stammzellen - Was ist das?
- Allgemeines
- Embryonale Stammzellen (ESZ)
- Murine embryonale Stammzellen (mESZ)
- Charakterisierung mESZ
- Humane embryonale Stammzellen (hESZ)
- Vergleich zu mESZ
- Embryonale Keimzellen (EGZ)
- Embryonale Karzinomzellen (ECZ)
- Somatische Stammzellen (SSZ)
- Betrachtung einiger somatischer Stammzelltypen
- Risiken und Probleme der Verwendung somatischer Stammzellen
- Embryonale Stammzellen oder Alternativen ?
- Einige Methoden
- Reproduktives Klonen, therapeutisches Klonen
- In-vitro-Fertilisation (IVF)
- Präimplantationsdiagnostik (PID)
- Stammzellen und Gesellschaft
- Biotechnologie - Entstehung und Bedeutung für Deutschland
- Akzeptanz der Biotechnologie in Deutschland
- B Diskursiver Teil
- Juristische Perspektive
- Ausgewählte Gesetze
- Internationaler Vergleich
- Die Situation in Deutschland
- Der Embryo und das Grundgesetz
- Der Embryo und die Einfachgesetze
- Die Abtreibungsproblematik
- Nationaler Ethikrat (NER)
- Die Nidation und ihre Bedeutung für den rechtlichen Status des (In-vitro-) Embryos
- Ethische Perspektive
- Was ist Ethik ?
- Das Ungenannte und sein Einfluss
- Die Argumente
- Direkte Argumente
- Indirekte Argumente
- Juristische Perspektive
- Abschließender Kommentar
- Anhang
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Examensarbeit befasst sich mit dem Diskurs um die Stammzellforschung und beleuchtet die ethischen und rechtlichen Fragen, die mit dieser Thematik verbunden sind. Das Ziel ist es, einen verständlichen Überblick über die Stammzellforschung zu schaffen und die vielschichtigen ethischen und rechtlichen Dilemmata aufzuzeigen.
- Die ethische Dimension der Stammzellforschung
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Stammzellforschung
- Die Bedeutung des menschlichen Lebens und der Menschenwürde
- Die Rolle der Gesellschaft im Diskurs um die Stammzellforschung
- Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Stammzellforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Stammzellforschung ein und stellt die Forschungsfrage in den Kontext der ethischen und rechtlichen Herausforderungen.
- Der einführende Teil beleuchtet die Grundlagen der Stammzellforschung, erklärt verschiedene Arten von Stammzellen und erläutert Methoden wie das Klonen und die In-vitro-Fertilisation.
- Der diskussive Teil befasst sich mit den rechtlichen Aspekten der Stammzellforschung und untersucht verschiedene Gesetze und rechtliche Interpretationen, insbesondere im Hinblick auf den Status des Embryos.
- Die ethische Perspektive widmet sich den moralischen Fragen der Stammzellforschung und analysiert verschiedene Argumente für und gegen die Nutzung von Embryonen für Forschungszwecke.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind die Stammzellforschung, Ethik, Recht, Embryo, Menschenwürde, Forschungsfreiheit, Biotechnologie, Gesellschaft und Akzeptanz.
- Arbeit zitieren
- Nikolaus Kittner (Autor:in), 2006, An der Schwelle zur Vermessenheit? Ein Stammzell-Diskurs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87747