"Gropiusstadt, das sind Hochhäuser für 45 000 Menschen, dazwischen Rasen und Einkaufszentren. Von weitem sah alles neu und gepflegt aus. Doch wenn man zwischen den Hochhäusern war, stank es überall nach Pisse und Kacke (F. 1981, S. 16). Man lernte in Gropiusstadt einfach automatisch zu tun, was verboten war. Verboten war, irgendetwas zu spielen, was Spaß machte. Es war überhaupt eigentlich alles verboten (...) wir durften also nur auf den Spielplatz. Der bestand aus verpissten Sand und ein paar kaputten Klettergeräten und natürlich einem Riesenschild" (F. 1981 S. 23). So beschrieb Christiane F. in ihrem Buch: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo die Betonstadt, Gropiusstadt, in Berlin in der sie aufwuchs.
Dieses Beispiel zeigt, ebenso wie neuere Untersuchungen, dass der Hochhausbau nicht für Kinder geeignet ist, sondern dass er möglicherweise kriminalitätsfördernde Wirkung haben kann (Schwind 1998, S. 306).
Auf der Suche nach den Ursachen für Wohnkriminalität, erhielt die Wissenschaft Anstoß von Oscar Newman, einen Architekten. Er untersuchte in New York die Kriminalitätsbelastung von Hochhäusern und kam zu dem Ergebnis, dass die Kriminalitätsrate nahezu proportional zur Gebäudehöhe steigt (Newman 1972, S. 27).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Defensible Space Ansatz von Oscar Newman
- Zur Person von Oscar Newman
- Der Defensible Space Ansatz von Oscar Newman
- Untersuchungen in Deutschland
- Der Defensible Space aus Tätersicht
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, den Defensible Space Ansatz von Oscar Newman zu beleuchten. Dabei werden sowohl die theoretischen Grundlagen des Ansatzes als auch praktische Anwendungen und Ergebnisse von Untersuchungen in Deutschland betrachtet.
- Der Defensible Space Ansatz als Konzept zur Kriminalitätsprävention in der Stadtplanung
- Die Rolle von Architektur und Städtebau bei der Gestaltung sicherer Wohnumgebungen
- Die Bedeutung von territorialem Verhalten und sozialer Kontrolle für die Kriminalitätsrate
- Die Anwendung des Defensible Space Ansatzes in Deutschland und dessen Relevanz für aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung
- Die Perspektiven von Tätern und deren Rolle im Kontext des Defensible Space Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Defensible Space Ansatzes ein und zeigt anhand eines Beispiels aus der Gropiusstadt in Berlin die Problematik von Wohnkriminalität im Kontext von Hochhausbau auf.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Defensible Space Ansatz von Oscar Newman. Es wird sowohl auf die Person Newman und seine Karriere eingegangen, als auch auf die Entstehung und die zentralen Elemente des Defensible Space Ansatzes.
In weiteren Kapiteln werden Untersuchungen in Deutschland betrachtet, die den Defensible Space Ansatz untersuchen, und die Perspektive von Tätern im Kontext des Defensible Space Ansatzes diskutiert. Die Zusammenfassung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen.
Schlüsselwörter
Defensible Space, Oscar Newman, Kriminalitätsprävention, Stadtplanung, Architektur, Städtebau, territoriale Kontrolle, Wohnkriminalität, Hochhausbau, Wohnumgebung, soziale Kontrolle, Deutschland.
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- Yvonne Dewerne (Autor), 2001, Defensible Space, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8776