Das Spiel im Allgemeinen und seine Vertreter wie etwa Planspiel oder Rollenspiel wurden schon in den 1970ern im Zuge der Bemühungen im eine Öffnung von Unterricht heftig diskutiert. Dass solche guten theoretischen Überlegungen nicht immer einen wirklich breiten Effekt in der Praxis haben müssen, wurde an anderer Stelle mit Blick auf den offenen Unterricht bereits ausgeführt. Das Planspiel wurde in den meisten Fachbereichen auch eher stiefmütterlich behandelt. Es findet als didaktische Methode heute vor allem Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, hier allerdings in besonderem Maße in der Erwachsenenbildung, seltener im schulischen Kontext. Dies ist vor allem dadurch zu begründen, dass systemische Zusammenhänge, wie sie im Planspiel deutlich werden, vor allem in Wirtschaft, Politik und Verwaltung entweder zu Erfolg und Effizienz oder aber zu Misserfolg und Ineffizienz führen und deshalb von besonderem Interesse sind.
LER ist auf dem ersten Blick seinen Bezugswissenschaften zu Folge vor allem ein geisteswissenschaftliches Fach, da doch schon bei der Lehrerausbildung vor allem Philosophie und Religionswissenschaft dominant sind, wohingegen die beiden den eher sozialwissenschaftlichen Teil bildenden Disziplinen Psychologie und Soziologie in den Hintergrund treten. Dies liegt natürlich darin begründet, dass Psychologie und Soziologie in der Anlage des Faches gemeinsam die Dimension der Lebensgestaltung ausfüllen, wodurch die beiden geisteswissenschaftlich geprägten Dimensionen zusammen zwei Drittel des Faches in Anspruch nehmen. In der Konzeption sind freilich die drei Basisstrukturen L, E und R gleichwertig gedacht, sollen sich wenn möglich gegenseitig befruchten und dienen letztlich in ihrer Zusammenführung im Fach LER der gegenwärtigen und zukünftigen Problembewältigung, wozu auch ein Verständnis der komplexen Wirklichkeit notwendig ist.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Planspiel als mögliche Methode für den Einsatz im LER-Unterricht näher zu betrachten. Hier wird es besonders interessant sein, zu ergründen, inwiefern diese Methode zum einen zur allgemeinen Kompetenzentwicklung beitragen kann und wie sie zum anderen die inhaltlichen Anforderungen des Faches bedienen kann. Bevor allerdings näher auf die Einsatzmöglichkeiten der Planspielmethode im LER-Unterricht eingegangen werden wird, soll das Planspiel allgemein in seiner Herkunft, seiner Abgrenzung zu anderen Methoden und seiner prototypischen Gestalt näher betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Bemerkungen
- Die Planspielmethode
- Begriffsklärung
- Herkunft und Entwicklung der Methode
- Abgrenzungen und Eingrenzung der Methode
- Das Planspiel als Unterrichtsmethode
- Aufbau typischer Planspiele
- Lernen im Planspiel
- Vorzüge des Planspiels als Unterrichtsmethode
- Eventuelle Schwierigkeiten beim Einsatz der Methode
- Das Planspiel als Methode im LER-Unterricht
- Abschließende Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, das Planspiel als eine mögliche Unterrichtsmethode im LER-Unterricht näher zu betrachten. Dabei soll untersucht werden, inwieweit diese Methode zur allgemeinen Kompetenzentwicklung beitragen kann und wie sie gleichzeitig die inhaltlichen Anforderungen des Faches LER bedienen kann. Im Fokus stehen die Herkunft und Abgrenzung der Methode, sowie ihr Aufbau und die möglichen Vor- und Nachteile ihres Einsatzes im Unterricht.
- Die Planspielmethode: Definition, Herkunft und Entwicklung
- Die Rolle des Planspiels im LER-Unterricht: Stärken und Schwächen
- Potenziale des Planspiels für die Kompetenzentwicklung im LER-Unterricht
- Abgrenzung und Eingrenzung der Methode im Vergleich zu anderen didaktischen Ansätzen
- Praktische Anwendung des Planspiels im LER-Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitende Bemerkungen: Der Text beginnt mit einer kurzen Einführung zum Planspiel und beleuchtet seine Verwendung in verschiedenen Fachbereichen. Dabei wird der Fokus auf den Einsatz in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und dessen vergleichsweise geringere Anwendung im schulischen Kontext gelegt. Zudem wird der spezifische Stellenwert des Faches LER im Hinblick auf seine geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen betrachtet.
Die Planspielmethode - Begriffsklärung: In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Komponenten und Begriffsbestandteile des Planspiels erläutert. Die Bedeutung der Begriffe ,Plan' und ,Spiel' im Kontext der Methode wird näher beleuchtet. Zudem wird auf die verschiedenen Aspekte des Planspiels eingegangen, die es von anderen didaktischen Methoden abgrenzen.
Die Planspielmethode - Herkunft und Entwicklung der Methode: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Entwicklung des Planspiels und zeichnet die verschiedenen Phasen seiner Entstehung nach. Beginnend mit dem chinesischen Kriegssimulationsspiel ,Wei-Hai' werden die Entwicklungen in Preußen und Nordamerika beschrieben. Der Fokus liegt dabei auf der Verwendung des Planspiels in militärischen und wirtschaftlichen Kontexten.
Das Planspiel als Unterrichtsmethode - Aufbau typischer Planspiele: Dieser Abschnitt beleuchtet den Aufbau typischer Planspiele. Dabei werden die einzelnen Komponenten und Elemente, wie z.B. Rollenverteilung, Spielregeln und Spielsituationen, näher beschrieben. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von Planspielen im Unterricht ergeben.
Das Planspiel als Unterrichtsmethode - Lernen im Planspiel: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den Lernprozessen, die im Rahmen eines Planspiels stattfinden. Dabei werden die Vorteile und die Herausforderungen, die sich aus dem Einsatz dieser Methode für den Lernenden ergeben, dargestellt.
Das Planspiel als Unterrichtsmethode - Vorzüge des Planspiels als Unterrichtsmethode: Hier werden die spezifischen Vorteile des Planspiels als Unterrichtsmethode hervorgehoben. Dabei werden die Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz des Planspiels für den Unterricht ergeben, wie z.B. die Förderung von kritischem Denken, Problemlösungsfähigkeit und Teamfähigkeit, hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Planspiel, Simulationsspiel, Unterrichtsmethode, LER-Unterricht, Kompetenzentwicklung, Begriffsklärung, Herkunft, Entwicklung, Aufbau, Lernen, Vorzüge, Schwierigkeiten, Abgrenzung, Rollenspiel, systemische Zusammenhänge, komplexen Wirklichkeit, Lebensgestaltung, geisteswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche, Problembewältigung.
- Arbeit zitieren
- Stefan Grzesikowski (Autor:in), 2008, Das Planspiel als Unterrichtsmethode und die Möglichkeiten des Einsatzes der Methode im LER-Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87791