Diese Diplomarbeit hat zum einen das Ziel, eine aktuelle Darstellung jener Bestimmungen zum Interim Financial Reporting zu geben, die für österreichische kapitalmarktorientierte Unternehmen zu beachten sind. Weiters soll deren Publizitätsverhalten durch eine empirische Analyse veröffentlichter Zwischenberichte untersucht werden. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen
Systemen und Vorschriften zur Zwischenberichterstattung. Der Standard IAS 34,
die europarechtlichen Rahmenbedingungen und die teilweise davon abgeleiteten
Bestimmungen des Börsegesetzes werden dabei näher betrachtet. Besonders in
diesen Bereichen kam es bis zuletzt zu zahlreichen Neuregelungen, sodass daraus
eine geänderte unterjährige Berichterstattung resultiert. Der Zwischenbericht
dient dazu, die geforderten Informationen an die Öffentlichkeit zu kommunizieren,
wobei ihm auch die Funktion als Investor Relations Instrument zukommt. In dieser
Eigenschaft eignet sich ein Quartalsbericht auch hervorragend dafür, über die gesetzlichen Mindestinhalte hinaus, zusätzliche kapitalmarktrelevante Informationen
zu veröffentlichen. In der empirischen Analyse der publizierten Berichte für das
dritte Quartal 2006 konnte festgestellt werden, dass es überwiegend zur
vorschriftsgemäßen Darstellung kommt, wobei in Detailbereichen und niedrigeren
Börsesegmenten ein geringes und teilweise mangelhaftes Publizitätsverhalten verzeichnet werden muss. Bei Anwendung von IAS 34 ist eine aussagekräftigere und
besser vergleichbare Zwischenberichterstattung gewährleistet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1.1. EINFÜHRUNG IN DIE PROBLEMSTELLUNG
- 1.2. UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND UND ZIELSETZUNG
- 1.3. FORSCHUNGSFRAGEN UND HYPOTHESENBILDUNG
- 1.4. METHODIK DER UNTERSUCHUNG
- 1.5. INHALTLICHER AUFBAU DER ARBEIT
- GRUNDLAGEN DES INTERIM FINANCIAL REPORTINGS
- 2.1. BEGRIFFSABGRENZUNGEN
- 2.2. FUNKTIONEN
- 2.3. ZIELSETZUNG
- 2.4. ZIELGRUPPEN
- 2.5. GRUNDKONZEPTE UNTERJÄHRIGER ERFOLGSERMITTLUNG
- 2.5.1. Integrativer Ansatz
- 2.5.2. Diskreter Ansatz
- 2.5.3. Kombinierter Ansatz
- 2.6. GRUNDSÄTZE UNTERJÄHRIGER BERICHTERSTATTUNG
- 2.6.1. True and Fair View
- 2.6.2. Wesentlichkeit
- 2.6.3. Vergleichbarkeit
- 2.6.4. Stetigkeit
- SYSTEME DES INTERIM FINANCIAL REPORTINGS
- 3.1. RECHNUNGSLEGUNGSSYSTEME
- 3.1.1. Angloamerikanisches Rechnungslegungssystem (US-GAAP)
- 3.1.2. Kontinentaleuropäisches Rechnungslegungssystem (HGB/UGB)
- 3.1.3. Rechnungslegung nach internationalen Standards (IFRS)
- 3.2. NORMENGEBUNG, RECHTSETZUNG UND BEEINFLUSSENDE INSTITUTIONEN
- 3.2.1. Normengebung in den USA
- 3.2.2. Normengebung durch das IASB
- 3.2.3. Rechtsetzung in der Europäischen Union
- 3.2.4. Rechtsetzung in Österreich
- VORSCHRIFTEN ZUM INTERIM FINANCIAL REPORTING
- 4.1. ZWISCHENBERICHTERSTATTUNG NACH IAS 34
- 4.1.1. Zielsetzung
- 4.1.2. Charakterisierung
- 4.1.3. Rechnungslegungsprinzipien
- 4.1.4. Zwischenberichtspflichtige Unternehmen
- 4.1.5. Zwischenberichtsgegenstand
- 4.1.6. Zwischenberichtsperioden und -fristen
- 4.1.7. Bestandteile von Zwischenberichten
- 4.1.8. Prüfung von Zwischenberichten
- 4.2. ZWISCHENBERICHTERSTATTUNG NACH US-GAAP
- 4.3. EUROPARECHTLICHE BESTIMMUNGEN ZUR ZWISCHENBERICHTERSTATTUNG
- 4.3.1. Aktionsplan der Kommission für Finanzdienstleistungen
- 4.3.2. IAS-Verordnung der Europäischen Union
- 4.3.3. Transparenzrichtlinie
- 4.4. ZWISCHENBERICHTERSTATTUNG NACH DEN BESTIMMUNGEN DES BÖRSEG
- 4.5. ANFORDERUNGEN DER WIENER BÖRSE AG
- 4.5.1. Allgemeine Publizitätspflichten
- 4.5.2. Regelwerk Prime Market
- 4.6. ENTWICKLUNGSTENDENZEN
- STELLUNG DES INTERIM FINANCIAL REPORTINGS IM RAHMEN DER INVESTOR RELATIONS
- 5.1. INVESTOR RELATIONS
- 5.1.1. Definition und Bedeutung
- 5.1.2. Grundsätze der Investor Relations
- 5.1.3. Zielsystem
- 5.1.4. Investor Relations als Kommunikationssystem
- 5.1.5. Entwicklungsstand in Österreich
- 5.2. ZWISCHENBERICHTERSTATTUNG ALS INVESTOR RELATIONS INSTRUMENT
- 5.3. DER NUTZEN FÜR DIE IR-ZIELGRUPPEN
- ANALYSE DES INTERIM FINANCIAL REPORTINGS AM ÖSTERREICHISCHEN KAPITALMARKT
- 6.1. GRUNDLAGEN DER ANALYSE UND FORSCHUNGSABLAUF
- 6.1.1. Zielsetzung
- 6.1.2. Untersuchungsgegenstand
- 6.1.3. Kontextspezifikation und Operationalisierung
- 6.1.4. Untersuchungsform
- 6.1.5. Auswahl der Untersuchungsobjekte
- 6.1.6. Datenerhebung und -erfassung
- 6.2. DATENAUFBEREITUNG UND -AUSWERTUNG
- 6.2.1. Formale und temporäre Analyse
- 6.2.2. Analyse der (Zwischenabschluss-)Prüfung
- 6.2.3. Analyse nach den Bestimmungen des BörseG
- 6.2.4. Analyse nach den Bestimmungen von IAS 34
- 6.3. ZUSAMMENFASSENDES UNTERSUCHUNGSERGEBNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Zwischenberichterstattung österreichischer kapitalmarktorientierter Unternehmen und hat zum Ziel, eine aktuelle Darstellung der relevanten Bestimmungen und das Publizitätsverhalten dieser Unternehmen anhand einer empirischen Analyse zu liefern.
- Untersuchung der unterschiedlichen Systeme und Vorschriften zur Zwischenberichterstattung, insbesondere IAS 34, europarechtliche Rahmenbedingungen und Bestimmungen des Börsegesetzes
- Analyse der Funktion des Zwischenberichts als Kommunikationsinstrument und als Investor Relations Instrument
- Empirische Untersuchung des Publizitätsverhaltens österreichischer Unternehmen anhand von Zwischenberichten für das dritte Quartal 2006
- Bewertung der Aussagekraft und Vergleichbarkeit von Zwischenberichten im Kontext von IAS 34
- Bewertung der Entwicklungstendenzen im Bereich des Interim Financial Reporting
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und erläutert die Zielsetzung, Forschungsfragen und Methodik. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen des Interim Financial Reporting, wie Begriffsabgrenzungen, Funktionen, Zielsetzung, Zielgruppen und Grundkonzepte, dargestellt.
Kapitel 3 beleuchtet die unterschiedlichen Systeme des Interim Financial Reporting, insbesondere die Rechnungslegungssysteme (US-GAAP, HGB/UGB, IFRS) und die Normengebung sowie Rechtsetzung in den USA, durch das IASB, in der EU und in Österreich.
Kapitel 4 widmet sich den Vorschriften zum Interim Financial Reporting, wobei die Bestimmungen von IAS 34, US-GAAP, der EU und des Börsegesetzes im Detail betrachtet werden.
Kapitel 5 befasst sich mit der Stellung des Interim Financial Reporting im Kontext von Investor Relations, wobei Definition, Bedeutung, Grundsätze, Zielsystem, und der Entwicklungsstand in Österreich behandelt werden.
Kapitel 6 analysiert das Interim Financial Reporting am österreichischen Kapitalmarkt anhand einer empirischen Untersuchung der Zwischenberichte für das dritte Quartal 2006.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Zwischenberichterstattung, IAS 34, Börsegesetz, Transparenzrichtlinie, Investor Relations Instrumente und Publizitätsverhalten.
- Arbeit zitieren
- Mag. (FH), M.A. Robert Stieber (Autor:in), 2007, Interim financial reporting österreichischer kapitalmarktorientierter Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88061