Wirtschaftsprüfung - Praktikumsbericht


Praktikumsbericht / -arbeit, 1999

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Das Unternehmen
2.1 Die Unternehmensstruktur
2.2 Der Wirtschaftsprüfer

3 Mein Einsatzbereich
3.1 Der Ablauf einer Jahresabschlußprüfung bei KPMG
3.2 Transportberatungsunternehmen
3.3 Wohnungsbau- und Hausverwaltungsgesellschaft
3.4 Bauunternehmen
3.5 Verpackungsindustrie
3.6 Fernseh- & Kinoproduzent
3.7 Büro
3.8 Bauträgergesellschaften (Wohnungsbau)

4 Meine Erfahrungen
4.1 Der Bezug zwischen Praktikum und Studium

Anlage zum Praktikumsbericht

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Am 1. April 1999 begann das praktische Semester meines Studiums der Betriebswirtschafts­lehre mit Schwerpunkt Immobilienwirtschaft bei der KPMG. Mein Praktikumsplatz war im Bereich Industrie und Handel, wo ich hauptsächlich für den Einsatz bei der Prüfung von Immobiliengesellschaften vorgesehen war.

2 Das Unternehmen

Im folgenden möchte ich einen kurzen Überblick über das Unternehmen KPMG sowie über den Beruf des Wirtschaftsprüfers geben.

2.1 Die Unternehmensstruktur

KPMG ist der weltweite Zusammenschluß von Prüfungs- und Beratungsgesellschaften in 136 Ländern an 840 Standorten. KPMG ist die Abkürzung für die Repräsentanten der Gründungs­firmen: Klynfeld, Peat, Marwick und Goerdeler. Derzeit sind ca. 7.000 Arbeitnehmer deutsch­landweit und über 100.000 Arbeitnehmer weltweit beschäftigt. Die von der KPMG hauptsäch­lich angebotenen Dienstleistungen sind die klassische Wirtschaftsprüfung sowie die Steuer- bzw. Unternehmensberatung. Das Leistungsangebot der KPMG umfaßt jedoch insgesamt:

- gesetzliche Jahresabschlußprüfungen und freiwillige Prüfungen vielfältiger Art
- die Erstellung betriebswirtschaftlicher Gutachten
- die Steuerberatung und Steuerplanung
- die Unternehmensberatung und EDV-Organisation
- Corporate Finance Dienstleistungen
- Corporate Recovery Dienstleistungen

Mein Einsatzgebiet waren gesetzliche und freiwillige Jahresabschlußprüfungen von verschie­denen Unternehmen.

Die Hierarchie im Unternehmen läßt sich von der Qualifikation sowie der Tätigkeitsdauer in der Wirtschaftsprüfung ableiten (Vorstand, Partner, Manager, Prüfer in verschiedenen Gruppen nach Dauer der Zugehörigkeit zu KPMG).

2.2 Der Wirtschaftsprüfer

Der Beruf des Wirtschaftsprüfers gehört zu den freien Berufen. Der Wirtschaftsprüfer muß insbesondere bei der Durchführung der Jahresabschlußprüfung frei und unabhängig in fach­licher und wirtschaftlicher Hinsicht vom jeweiligen Auftraggeber sein. Durch das neu einge­führte Gesetz KonTraG (zur Kontrolle und Transparenz) wird eine Grenze gesetzt, die den Umsatz des Wirtschaftsprüfers auf max. 30 % pro Mandant beschränkt, um die gesetzliche Zielstellung der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers abzusichern.

Wirtschaftsprüfer werden nach erfolgreicher Ablegung des Wirtschaftsprüferexamens öffent­lich bestellt, wenn der Nachweis der persönlichen und fachlichen Eignung im Zulassungs- und Prüfungsverfahren erbracht ist. Grundlage hierfür ist die Wirtschaftsprüfungsordnung.

Ein Wirtschaftsprüfer hat eine Fülle von Aufgaben:

- Prüfungstätigkeit
- Steuerberatung
- Wirtschafts-/ Unternehmensberatung
- Gutachter-/ Sachverständigentätigkeit
- Treuhandtätigkeit
- Rechtsberatungs-/ Rechtsbesorgungsbefugnis

3 Mein Einsatzbereich

Bei der KPMG wurde ich im Bereich Industrie und Handel eingesetzt und war dort haupt­sächlich für die Jahresabschlußprüfung von Unternehmen der Immobilienbranche vorgesehen. KPMG hat sich in den letzten Jahren durch fachliches Know-how und kooperative Zusam­menarbeit mit den Mandanten als zuverlässiger Partner für die Bau- und Immobilienwirtschaft etabliert. Die Projekte reichen von der Steigerung der Wirtschaftlichkeit über Strategien und Unternehmensstrukturierungen, Controlling und Rechnungswesen sowie Informations­technologie bis hin zur klassischen Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung.

3.1 Der Ablauf einer Jahresabschlußprüfung bei KPMG

Vor Beginn der Jahresabschlußprüfung wird ein sogenanntes Strategie- und Planungsmemo­randum durch Partner und Manager festgelegt. Hier werden Prüfungsstrategie und kritische Prüfungsgebiete herausgearbeitet und dem Prüfungsteam zur Kenntnis gebracht. Partner und Manager leiten die Jahresabschlußprüfung.

Bei einigen Prüfungen, an denen ich während meines Praktikums mitarbeitete, wurde der risikoorientierte Prüfungsansatz angewendet. Unternehmensprozesse werden dabei aufge­nommen, um daraus risikobehaftete Prüfungsgebiete herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt stand hierbei die Erstellung einer Audit-Evidence-Matrix, einer Risiko-Prozeß-Matrix und einer Balanced Score Card sowie die Analyse des Unternehmens nach Porter und die PEST-Analyse.

Zu Beginn findet eine Besprechung mit dem Mandanten statt, wobei Planung und Besonder­heiten (z.B. Änderungen beim Mandanten) besprochen werden. Innerhalb des Prüfungsteams werden die Prüfungsgebiete aufgeteilt. Die Kommunikation zwischen den Teammitgliedern ist jedoch sehr wichtig. Auftauchende fachliche Probleme werden diskutiert und eine Lösung angestrebt. Kann keine Lösung intern oder auch mit dem Mandanten gefunden werden, wird der Manager bzw. der Partner benachrichtigt, der das Problem mit dem Mandanten diskutiert.

Zum Schluß der Prüfung wird dann aus den geprüften Zahlen ein Bericht erstellt. Beanstan­dungen, die während der Prüfung aufgetaucht sind, sowie Probleme und kritische Punkte werden in den sogenannten Management Letter aufgenommen, der dann auch dem Mandanten zur Verfügung gestellt wird, um Verbesserungen anzuregen.

An den Jahresabschlußprüfungen folgender Unternehmen habe ich mitgearbeitet:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im folgenden werde ich die von mir bearbeiteten Prüfungsgebiete bei den verschiedenen Unternehmen aufführen und kurz die wichtigsten Prüfungshandlungen darlegen. Eine detaillierte Zusammenstellung der wesentlichen Prüfungshandlungen ist der Anlage zum Praktikumsbericht zu entnehmen.

3.2 Transportberatungsunternehmen

Bei der ersten Jahresabschlußprüfung meines Praktikums lernte ich zunächst die Ablage­struktur der Arbeitspapiere und Prüfungsunterlagen kennen. Jedes Arbeitspapier und Unter­lagen vom Mandanten erhält eine sogenannte Referenz (Buchstaben-Nummern-Kombination) auf die dann in den Übersichten bzw. auf anderen Unterlagen Bezug genommen wird.

Ich prüfte die Bilanzpositionen Kasse und Guthaben bzw. Verbindlichkeiten bei Kredit­instituten in Verbindung mit den GuV-Positionen Zinsaufwand und Zinsertrag.

Eine weitere Prüfposition war das Anlagevermögen. Hierzu habe ich die Anlagenbuchhaltung mit der Finanzbuchhaltung anhand von Buchungslisten und der Summen- und Saldenliste verglichen. In diesem Zusammenhang waren Zugänge, Abgänge sowie Abschreibungs­methode, -höhe und -zeitraum zu prüfen. Ich nahm stichprobenartig in verschiedene Belege Einsicht (z.B. Eingangs- und Ausgangsrechnungen). Als Prüfungsergebnis wurde ein Anlagenspiegel über die Grundstücke und Gebäude, die Betriebs- und Geschäftsausstattung, die technischen Anlagen und Maschinen sowie die Finanzanlagen erstellt.

Die IKS-Prüfung ist ein weiterer Teil der JA-Prüfung. Hier wurden die im Unternehmen eingebauten Kontrollen überprüft. Ich habe die Bereiche Einkauf, Verkauf und Personal geprüft. Dazu wurden die jeweils verantwortlichen Mitarbeiter befragt und System­änderungen zum Vorjahr aufgenommen. Basierend auf der IKS-Prüfung wurde der Personal­aufwand geprüft. Ich nahm Einsicht in die Personalakten und verglich die Ergebnisse mit den Zahlen der Lohnbuchhaltung. Des weiteren wurde der Aufwand für Sozialabgaben gegenüber dem Lohn- und Gehaltsaufwand plausibilisiert, indem die Sozialversicherungsquote berechnet und mit dem üblichen Sozialversicherungssatz (ca. 20 %) verglichen wurde.

Einen weiteren Prüfungsbereich stellten die sonstigen Verbindlichkeiten dar. Dazu war wieder die Belegeinsicht sowie die Plausibilisierung zum Jahresabschluß des Vorjahres erforderlich.

Weitere Prüfungsgebiete waren die Rückstellungen für Prozesskosten, Urlaub, Abfindungen und Dienstjubiläen und die damit zusammenhängende Aufstellung eines Rückstellungs­spiegels. Die Aufwendungen für die Zuführung zur Rückstellung bzw. die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen müssen mit dem Rückstellungsspiegel abstimmbar sein.

Auch bei diesem Unternehmen traf ich auf immobilienwirtschaftliche Aspekte. Auf einem ehemaligen Militärflughafen sollte ein Logistik- und Handelscenter geschaffen werden. Anhand eines Verkehrswertgutachtens waren folgende Fragen zu klären: Wie wird die zukünftige Entwicklung beurteilt, wie wird das Projekt in der Bilanz berücksichtigt, decken die geplanten Erträge die entstehenden Kosten, wie sieht das Betriebsergebnis aus, wenn das Projekt überraschend keinen Ertrag erbringt und abgestoßen werden muß? Um sich der Beant­wortung dieser Fragen annähern zu können, habe ich das Verkehrswertgutachten auf Plausibi­lität überprüft und mich beim Gutachterausschuß nach den aktuellen Bodenpreisen dieser Region erkundigt. Das Verkehrswertgutachten baute auf dem Vergleich des Sachwert- und des Ertragswertverfahrens auf.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Wirtschaftsprüfung - Praktikumsbericht
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin  (Immobilienwirtschaft)
Veranstaltung
Immobilienwirtschaft
Note
1,3
Autor
Jahr
1999
Seiten
15
Katalognummer
V8809
ISBN (eBook)
9783638156851
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Praktikum Wirtschaftsprüfung Immobilien
Arbeit zitieren
Ines Neuwirth (Autor:in), 1999, Wirtschaftsprüfung - Praktikumsbericht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/8809

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