1. Einleitung
Negative Campaigning hat in den letzten Jahren viel Beachtung in den USA bekommen. Nicht nur Political Consultants, sondern auch namhafte Wissenschaftler haben sich mit dem Phänomen beschäftigt.
Negativwahlkampf spaltet die Nation: für Political Consultants ist Negative Campaigning ein wirkungsvolles, unverzichtbares Instrument für den Wahlsieg des eigenen Kandidaten, wie Victor Kamber, ein demokratischer Berater, eindrucksvoll formuliert:
“It´s easier to give voters a negative impression of your opponent than it is to improve their image of you, especially if you are already viewed negatively. The best way to win is by bringing the other guy down, not bringing yourself up.“
Die gängige Meinung unter Wahlkampfberatern ist, dass negative Wahlwerbung von den Rezipienten mit höherer Aufmerksamkeit verfolgt wird; zudem scheint sie besser erinnert zu werden und hat demzufolge einen höheren Informationswert.
Doch viele Wissenschaftler sehen Negativwahlkampf als den Grund für die immer geringer werdende Wahlbeteiligung und um sich greifende politische Apathie:
“The electorate has grown weary of the nastiness and negativity of campaigns. They are mad at the candidates, mad at the parties, mad at the media, and mad at anyone else who steps into the electoral arena. Many people now choose to stay home on election day [...] If venom isn´t really what the public is after, why do candidates insist on going negative?”
In meiner Arbeit möchte ich Antworten darauf finden, ob Negative Campaigning seinen schlechten Ruf verdient. Ist Negative Campaigning nicht unverzichtbar für den Wähler, um zu einer Wahlentscheidung zu kommen? Schürt es Apathie unter der Wählerschaft? Oder hilft es, die Wähler zu mobilisieren? Und wenn Negativwahlkampf erlaubt ist, wo sind die Grenzen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Was ist Negative Campaigning?
- 2.1 Definition
- 2.2 Ein Beispiel für negative Wahlwerbung
- 3. Verwerflich oder nicht? - Negative Campaigning in der Kritik
- 4. Beeinflusst Negative Campaigning die Wahlbeteiligung? Zwei Studien
- 4.1 Ansolabehere und Iyengar
- 4.1.1 Fragestellung/Methode/Versuchsaufbau
- 4.1.1.1 Das Ein-Spot-Design
- 4.1.1.2 Das Zwei-Spot-Design
- 4.1.2 Ergebnisse
- 4.1.2.1 Das Ein-Spot-Design
- 4.1.2.2 Das Zwei-Spot-Design
- 4.2 Lau und Pomper
- 4.2.1 Fragestellung/Methode
- 4.2.2 Ergebnisse
- 4.2.2.1 Aggregatdatenanalyse
- 4.2.2.2 Kombination von Aggregatdaten- und Individualdatenanalyse
- 5. Die Studien im Vergleich
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung in den USA. Sie analysiert, ob Negative Campaigning den schlechten Ruf verdient und ob es die politische Apathie verstärkt oder die Wähler mobilisiert. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Perspektiven auf Negative Campaigning, sowohl von politischen Beratern als auch von Wissenschaftlern.
- Definition und Beispiele von Negative Campaigning
- Kritik an Negative Campaigning und dessen ethische Implikationen
- Der Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung
- Analyse von Studien zu den Auswirkungen von Negative Campaigning
- Vergleich verschiedener Forschungsansätze und Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Negative Campaigning in den USA ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss dieser Wahlkampfstrategie auf die Wahlbeteiligung. Sie präsentiert gegensätzliche Positionen von politischen Beratern, die Negative Campaigning als effektives Werkzeug sehen, und Wissenschaftlern, die es als Ursache für sinkende Wahlbeteiligung und politische Apathie betrachten. Die Arbeit kündigt die Untersuchung an, ob Negative Campaigning seinen schlechten Ruf verdient und wo etwaige Grenzen liegen sollten.
2. Was ist Negative Campaigning?: Dieses Kapitel definiert Negative Campaigning nach Anthony Downs und erweitert die Definition um Angriffe auf thematische Inkompetenzen des politischen Gegners. Es wird betont, dass Negative Campaigning nicht immer objektive Informationen liefert und manchmal Ängste in der Bevölkerung schürt. Ein prominentes Beispiel, der "Daisy-Spot" aus dem Wahlkampf 1964, verdeutlicht den Einsatz von Angstmacherei in der politischen Werbung.
3. Verwerflich oder nicht? - Negative Campaigning in der Kritik: Dieses Kapitel diskutiert die kritische Auseinandersetzung mit Negative Campaigning und dessen potenziell negativem Einfluss auf die Wahlbeteiligung aufgrund des Vertrauensverlusts der Wähler in die Politik. Es wird die differenzierte Betrachtungsweise von Mayer vorgestellt, die zwischen der Verbreitung von Tatsachen und irreführenden Angriffen unterscheidet. Die Bedeutung dieser Differenzierung für die ethische Bewertung von Negative Campaigning wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Negative Campaigning, Wahlbeteiligung, USA, politische Werbung, Wahlkampf, politische Apathie, Studienanalyse, Angstmacherei, ethische Bewertung, Wahlwerbespots.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Der Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung in den USA
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung in den USA. Sie analysiert, ob Negative Campaigning zu Recht einen schlechten Ruf hat und ob es politische Apathie verstärkt oder Wähler mobilisiert. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Perspektiven, sowohl von politischen Beratern als auch von Wissenschaftlern.
Was wird unter Negative Campaigning verstanden?
Negative Campaigning wird definiert und anhand des Beispiels des "Daisy-Spots" aus dem Wahlkampf 1964 veranschaulicht. Es umfasst nicht nur die Verbreitung von Fakten, sondern auch irreführende Angriffe und die Schürung von Ängsten in der Bevölkerung. Die Arbeit erweitert die Definition um Angriffe auf die thematische Inkompetenz des politischen Gegners.
Welche Studien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert zwei Studien: Ansolabehere und Iyengar (mit Ein-Spot- und Zwei-Spot-Design) sowie Lau und Pomper (mit Aggregatdaten- und Individualdatenanalyse). Diese Studien untersuchen den Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung mit unterschiedlichen Methoden und liefern teilweise gegensätzliche Ergebnisse.
Welche Ergebnisse liefern die Studien von Ansolabehere & Iyengar?
Die Studie von Ansolabehere und Iyengar untersucht den Einfluss von Negative Campaigning mithilfe von Ein-Spot- und Zwei-Spot-Designs. Die Ergebnisse werden für beide Designs separat ausgewertet und verglichen. Konkrete Ergebnisse werden im Detail im Haupttext dargestellt.
Welche Ergebnisse liefern die Studien von Lau & Pomper?
Lau und Pomper untersuchen den Einfluss von Negative Campaigning mittels Aggregatdaten- und Individualdatenanalyse. Die Ergebnisse beider Analysen werden separat präsentiert und verglichen. Die konkreten Ergebnisse sind im Haupttext der Arbeit detailliert aufgeführt.
Wie werden die Studien verglichen?
Die Arbeit vergleicht die Ergebnisse der Studien von Ansolabehere & Iyengar und Lau & Pomper, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Forschungsansätzen und den Schlussfolgerungen aufzuzeigen. Dieser Vergleich dient dazu, ein umfassenderes Verständnis des Einflusses von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung zu gewinnen.
Wie wird Negative Campaigning ethisch bewertet?
Die Arbeit diskutiert die ethische Bewertung von Negative Campaigning und berücksichtigt die Unterscheidung zwischen der Verbreitung von Tatsachen und irreführenden Angriffen. Mayer's differenzierte Betrachtungsweise wird vorgestellt und deren Bedeutung für die ethische Beurteilung von Negative Campaigning hervorgehoben. Der potenziell negative Einfluss auf das Vertrauen der Wähler in die Politik wird ebenfalls thematisiert.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Studienanalysen zusammen und zieht Schlussfolgerungen zum Einfluss von Negative Campaigning auf die Wahlbeteiligung. Es wird bewertet, ob Negative Campaigning seinen schlechten Ruf verdient und wo etwaige Grenzen liegen sollten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Negative Campaigning, Wahlbeteiligung, USA, politische Werbung, Wahlkampf, politische Apathie, Studienanalyse, Angstmacherei, ethische Bewertung, Wahlwerbespots.
- Arbeit zitieren
- Lisa Högden (Autor:in), 2005, Negative Campaigning in den USA und sein Einfluss auf die Wahlbeteiligung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88144