Lässt sich zwischen der Selbsttötung und der beruflichen Tätigkeit ein direkter Zusammenhang erkennen, ergibt sich die Frage, ob Hinterbliebenenansprüche gegen die gesetzliche Unfallversicherung (GUV) geltend gemacht werden können. Ist der Tod in Folge eines Versicherungsfalles (Arbeitsunfall oder Berufskrankheit) eingetreten ein, so entsteht gemäß § 63 Abs. 1 S. 2 SGB VII ein Leistungsanspruch der Hinterbliebenen. Hierfür gelten strenge Kriterien, die sich häufig vom alltäglichen Sprachgebrauch deutlich unterscheiden und somit auf den ersten Blick keine Entscheidung möglich machen.
Diese Bachelorthesis beschäftigt sich aus diesem Grund mit der Fragestellung, ob ein Arbeitnehmersuizid einen Leistungsfall der gesetzlichen Unfallversicherung bewirken kann. Hierzu wurde die vorliegende Arbeit in drei Abschnitte untergliedert, wobei die erarbeiteten Punkte systematisch auf die Beantwortung der Fragestellung hinarbeiten. Einleitend erhält der Leser zunächst einen Einblick in die historische Entwicklung und in die damit in Zusammenhang stehende Veränderung der rechtlichen Grundlagen der GUV. Anschließend wird auf den versicherten Personenkreis und die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung näher eingegangen.
In einem eigenen Punkt werden die beiden Versicherungsfälle der gesetzlichen Unfallversicherung, Arbeitsunfall und Berufskrankheit, vorgestellt und die jeweiligen notwendigen Tatbestandsmerkmale herausgearbeitet. Unter Punkt 4 erfolgt dann die Prüfung aufgrund der bis zu diesem Punkt gewonnenen Erkenntnisse, unter welchen Voraussetzungen der Suizid eines Arbeitnehmers einen Leistungsfall der GUV auslöst. Es werden hierbei drei Szenarien ausführlich und anhand geeigneter Literatur betrachtet. In der Schlussbetrachtung werden die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Ausarbeitung zusammengefasst und ein abschließendes Resümee gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Gender-Erklärung
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- Grundsätzliches zur gesetzlichen Unfallversicherung
- Historische Entwicklung
- Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung
- Versicherter Personenkreis
- Versicherungspflicht
- Freiwillig Versicherte
- Versicherungsfreiheit
- Versicherungsbefreiung
- Unfallversicherungsträger
- Versicherungsfälle der GUV
- Arbeitsunfall
- Berufskrankheit
- Arbeitnehmersuizid als Versicherungsfall
- Suizid als Arbeitsunfall
- Versicherte Person
- Unfallereignis
- Innerer Zusammenhang
- Ergebnis
- Suizid als Folge eines Versicherungsfalles
- Versicherte Person
- Unfallereignis
- Kausalitätsprüfung
- Ergebnis
- Beweislast bei fraglicher Selbsttötungsabsicht
- Suizid als Arbeitsunfall
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob Arbeitnehmersuizid als Leistungsfall für die gesetzliche Unfallversicherung anzusehen ist. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen und die relevanten Kriterien für die Anerkennung eines Suizids als Arbeitsunfall oder als Folge eines Versicherungsfalles. Darüber hinaus werden die Beweislastverteilung und die spezifischen Herausforderungen bei der Beurteilung von Selbsttötungsabsichten beleuchtet.
- Rechtliche Grundlagen der gesetzlichen Unfallversicherung
- Kausalzusammenhang zwischen Arbeitsverhältnis und Suizid
- Unterscheidung zwischen Arbeitsunfall und Folge eines Versicherungsfalles
- Beweislastverteilung bei fraglicher Selbsttötungsabsicht
- Relevanz für die Praxis der Unfallversicherung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Arbeitnehmersuizids und dessen Relevanz für die gesetzliche Unfallversicherung ein. Sie stellt die Forschungsfrage und skizziert die Vorgehensweise der Arbeit.
- Grundsätzliches zur gesetzlichen Unfallversicherung: Dieses Kapitel erläutert die wichtigsten Grundlagen der gesetzlichen Unfallversicherung. Es beleuchtet die historische Entwicklung, die Aufgaben und den versicherten Personenkreis, sowie die verschiedenen Arten der Versicherungspflicht, Freiwilligkeit, Freiheit und Befreiung. Darüber hinaus werden die Unfallversicherungsträger vorgestellt.
- Versicherungsfälle der GUV: Dieses Kapitel beschreibt die beiden Hauptversicherungsfälle der GUV: den Arbeitsunfall und die Berufskrankheit. Es erläutert die Voraussetzungen und die kausalen Zusammenhänge, die für die Anerkennung als Versicherungsfall relevant sind.
- Arbeitnehmersuizid als Versicherungsfall: Dieser zentrale Abschnitt untersucht die Möglichkeit, einen Suizid als Arbeitsunfall oder als Folge eines Versicherungsfalles anzuerkennen. Es werden die relevanten Kriterien, wie die Versicherte Person, das Unfallereignis, der innere Zusammenhang und die Beweislastverteilung, detailliert analysiert.
Schlüsselwörter
Arbeitnehmersuizid, gesetzliche Unfallversicherung, Arbeitsunfall, Folge eines Versicherungsfalles, Kausalität, Beweislast, Selbsttötungsabsicht, Rechtliche Grundlagen, Versicherungsfälle, Versicherungsrecht.
- Quote paper
- Silvia Szebedits (Author), 2020, Ist Arbeitnehmersuizid ein Leistungsfall für die gesetzliche Unfallversicherung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/882514