Wasser (H2O) war der Ausgangspunkt und ist die Grundlage für jedes Leben auf der Erde. So war etwa das Wasser der Flüsse Euphrat und Tigris ausschlaggebend für den Beginn und die Ausbreitung der Landwirtschaft. Diese Flüsse umschließen ein Gebiet, das früher „Fruchtbarer Halbmond“ – im heutigen Syrien, Jordanien und Irak gelegen – genannt wurde und in dem schon vor 7000 v.Chr. Landwirtschaft betrieben wurde.
Schon alleine diese Umstände verdeutlichen, dass das Wasser bereits zu vorchristlichen Zeiten Objekt von rechtlichen Verhältnissen und von Normen war. So gab es bspw. schon ein System wasserrechtlicher Regelungen im römischen Recht, das etwa das fließende Wasser als Gemeingut – flumina omnia sunt publica – ansah.
Während in Gebieten, in denen klimabedingt Wasserknappheit herrscht, die Funktion des Wassers als Lebensgrundlage im Vordergrund stand und steht, verdeutlicht das Studium der Entwicklung des Wasserrechts in wasserreichen Klimagebieten bereits frühzeitig das Entstehen von Regelungen, die die Abwehr des auch vom Wasser ausgehenden Gefahren-potentiales – insbesondere für Siedlungen und Kulturland – zum Gegenstand haben.
Nach dieser kurzen Einführung wird nun im Rahmen der vorliegenden Arbeit versucht, einen Überblick über die Entwicklung des österreichischen Wasserrechts in der Geschichte zu geben. Entsprechend der Aufgabenstellung wird daher – nach einer kurzen Darstellung der Rahmenbedingungen in Österreich in Abschnitt 2 – der Schwerpunkt auf die historisch bzw. zeitlich aufeinander folgenden Ereignisse gelegt. Dabei werden auch wichtige Novellierungen des Wasserrechtsgesetz (WRG) 1959 angesprochen und so gleichzeitig auch die Entwicklung des österreichischen Wassernutzungsrechts zum Wasserschutzrecht gezeigt. Auf Grund seines Einflusses auf die österreichische Rechtsetzung und um die Aufgabenstellung abrundend bzw. übersichtlich zu behandeln, werden in Abschnitt 5 die Entwicklung und der Einfluss des europäischen Wasserrechts dargestellt. Zum Abschluss werden noch kurz die zur Vollziehung des WRG berufenen Behörden angesprochen.
Österreich und die Schweiz gelten hinsichtlich der Qualität und vor allem der Menge des vorkommenden Süßwassers als die „reichsten“ Länder in Europa. In diesem Zusammenhang werden sie häufig auch als das „Wasserschloss Europas“ bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen
- Die geschichtliche Entwicklung des Wasserrechts bis zum Wasserrechtsgesetz 1959
- Entwicklung bis zum Ende der Monarchie
- Entwicklung nach dem Ende der Monarchie
- Wesentliche Novellierungen des WRG 1959
- WRG-Novelle 1969
- WRG-Novelle 1985
- WRG-Novelle 1990
- WRG-Novelle 2003
- Entwicklung und Einfluss des europäischen Wasserrechts
- Vollziehung des Wasserrechts
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser wissenschaftliche Aufsatz bietet einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung des österreichischen Wasserrechts. Der Schwerpunkt liegt auf den wichtigsten Meilensteinen und bedeutenden Novellierungen des Wasserrechtsgesetzes (WRG) 1959. Dabei wird die Transformation vom Wassernutzungsrecht zum Wasserschutzrecht beleuchtet.
- Die Entwicklung des Wasserrechts von der Antike bis zum 20. Jahrhundert
- Die Bedeutung des Wasserrechts im Kontext der österreichischen Rechtsgeschichte
- Die Herausforderungen des Wassermanagements in Österreich
- Der Einfluss des europäischen Wasserrechts auf die österreichische Gesetzgebung
- Die Vollziehung des Wasserrechts in Österreich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage und die daraus resultierenden wasserrechtlichen Regelungen in der Geschichte dar. Das zweite Kapitel beschreibt die Rahmenbedingungen des Wasserrechts in Österreich, wobei die hohe Wasserqualität und -menge hervorgehoben werden. Das dritte Kapitel beleuchtet die geschichtliche Entwicklung des Wasserrechts bis zum WRG 1959, unterteilt in die Epochen vor und nach dem Ende der Monarchie. Das vierte Kapitel geht auf die wichtigsten Novellierungen des WRG 1959 ein und zeigt die Entwicklung des österreichischen Wassernutzungsrechts zum Wasserschutzrecht auf. Das fünfte Kapitel behandelt die Entwicklung und den Einfluss des europäischen Wasserrechts auf die österreichische Rechtssetzung. Abschließend wird kurz auf die Vollziehung des WRG durch die zuständigen Behörden eingegangen.
Schlüsselwörter
Österreichisches Wasserrecht, Wasserrechtsgesetz 1959, Wassernutzung, Wasserschutz, Geschichte, Entwicklung, europäisches Wasserrecht, Vollziehung, Rechtsetzung.
- Arbeit zitieren
- Mag. Johannes Bartl (Autor:in), 2007, Darstellung der Entwicklung des Wasserrechts in Österreich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/88342